Psalms 18

Text: Psalm 18,1-50 Der 18. Psalm hat eine umständliche Überschrift Ein Psalm vorzusingen, Davids, des HErrn Knechts, welcher hat dem HErrn die Worte dieses Liedes geredet zur Zeit, da ihn der HErr errettet hatte von der Hand seiner Feinde und von der Hand Sauls. Hieraus kann man die Absicht des Psalms genugsam erkennen, daß es nämlich ein Loblied gegen seinen GOtt sein soll, für das große Heil, so Er an David bewiesen, und so gibt es nun auch der weitere Inhalt, denn da bezeugt nun David sein gutes Vorhaben, seinen erweckten Herzenssinn in welchem er stehe, V.2-3. Sodann bezeugt er seine Not und sein Bezeugen darinnen zwar kurz, aber sehr nachdrücklich, V5-7. Aber am ausführlichsten stellt er nun die Hilfe GOttes vor, samt allen dabei vorkommenden Wunderführungen, und beschreibt dabei jeden Hauptumstand, besonders z. E. die große Anstalt, so GOtt dazu gemacht, V.3-17. Es gibt denkwürdige Exempel in der Schrift, was GOtt den Seinen für wunderbare Hilfe, auch durch Wetter, verschafft habe, z. E. im 2 Buch Mose 9:23 der HErr ließ Hagel regnen über Ägyptenland; welches im 77 Psalmen V.16 zur gewaltigen Erlösung des Volkes gerechnet wird. Josua 10:11 ließ der HErr einen großen Hagel fallen über die Könige der Amoriter und ihr Heer, daß ihrer mehr vom Hagel starben denn vom Schwert. 1. Buch Sam. 7:10 ließ der HErr einen großen Donner donnern über die Philister, und schreckte sie, daß sie geschlagen wurden usw. Desto weniger darf es einem unglaublich vorkommen, daß auch bei dem an David bewiesenen Heil GOttes solche Umstände vorgefallen sind, wie er im Psalm beschreibt. David ist auch nicht der Letzte gewesen dem zu lieb GOtt sein Zeughaus so aufgeschlossen hat. Offenb. 8:5 steht, wie auf die Gebete der Heiligen, Stimmen, Donner, Blitz und Erdbeben geschehen seien, und nach dem 16. Kap. V.17-24. stehen noch mehr dergleichen bevor. Daher darf ein gläubiges Kind GOttes auch die gewöhnlichen Wetter als ein Angeld auf seine und aller Auserwählten GOttes zukünftige Erlösung ansehen. Sodann wie Ps. 2 beschrieben, die auf solche gemachte Anstalt wirklich geschehene Hilfe V.12-21. Gleichwie aber an allen Werken GOttes das Köstlichste und für das Menschen=Herz das Brauchbarste ist, auf den köstlichen Grund in GOttes Rat und Willen zu Sehen, aus welchem Alles geht, so breitet sich nun David im Psalmen weiter aus, den Grund darzulegen, aus dem es bei GOtt gegangen, und der wie alle Gedanken GOttes so köstlich ist, V.21-30. Wenn einer aus solchen Demütigungen, Angstpressen und Todesgefahren, und Erfahrungen der Macht und Gnade GOttes herauskommt, so mag sich wohl sein geläutertes Gewissen mit solcher Freudigkeit darlegen, wie David tut und zum Lob GOttes bezeugen, wie man die Gottesfurcht und Herzensredlichkeit so wohl zu genießen habe nach den gesegneten Folgen und Wirkungen davon, V.30-38; und davon macht er nun auch den Schluß aufs Weitere, was die Hilfe GOttes an ihm austragen werde, V.38-47. Endlich wird mit fröhlichem Lob GOttes über das Vergangene und mit weiterem guten Vorsatz und Vertrauen auf das Zukünftige beschlossen. Siehe aus diesem Allem, was der Teufel immer für einen Zorn gehabt, und wie sich die Feindschaft des Schlangen=Samens wider den Weibes=Samen immer an die Personen und Häuser vornehmlich gehängt hat, an welche GOtt seine Verheißungen anknüpfte. Siehe aber auch, wie beim Weibes=Samen, bei David und seinem Samen, mitten unter erlittenen Fersen=Stichen, es sich doch immer zum Sieg hinüber gelenkt hat. Hallelujah! Das Wort und die Rede GOttes wird uns im Leiden gegeben, und da leidet es gleichsam mit uns, und beweist sich bei allen demütigenden Erfahrungen als durchläutert.
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