Psalms 57

Text: Psalm 57,1-11 Der 57. Psalm hat in seiner Überschrift die Anzeige von der Zeit und Gelegenheit, bei welcher der Psalm gemacht worden. Ein goldenes Kleinod Davids, vorzusingen, daß er nicht umkäme, da er vor Saul flohe in die Höhle. Bei solcher äußersten Lebensgefahr brauchte es freilich ein solches Eindringen in GOtt, wie im Psalm eines vorkommt, dabei anfänglich noch das traurige Gefühl der Not im Beten und Klagen vorgeschlagen hat, V.2-6. Wie kann die Not eine Seele im Gebet so freimütig machen, daß sie sich desto näher an den gnädigen GOtt hin hält, je mehr der ungnädigen Menschen auf erden ihr Zorn drückt. Wie wird alle Trübsal, es mag auch noch so viel schweres dabei sein, doch dadurch leicht, daß sie zeitlich ist, daß sie ein vorübergehendes Unglück ist. Ach, was wird es sein, wenn vollends das Erste mit allem Erden=Jammer wird vergangen sein, und der HErr Alles neu machen wird, Offenb. Joh. 21:4-5. Nun kommen im Psalm Klagen und Bitten, bei denen aber das freudige Danken den Überschwang gewinnt, V.7-12.; wie wird GOtt auch über das, was Er an einem einzigen Gläubigen auf Erden für Hilfe beweist, im Himmel gepriesen! Wie wird aus einer jeden einzelnen Probe die ganze Güte und Treue GOttes erkannt, daß daher auch viele Andere im Himmel und auf Erden mit einem im Lob GOttes anstehen 2Kor. 1:11. O! wie ist das einem so tröstlich, wenn er weiß, er ist einmal mit dem Reich GOttes, und mit Allen, die am Reich GOttes Anteil nehmen, in eine gute Gemeinschaft gekommen, und was ihm nun von GOttes Güte und Treue widerfährt, darüber wird GOtt auch von Andern Ehre gegeben.
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