Psalms 67

Text: Psalm 67,1-7 Der 67. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Psalmlied, vorzusingen auf Saitenspielen. Dem Inhalt selbst nach gibt er ein Muster, wie man den bekannten Segen, womit GOtt sein Volk zu segnen befohlen hat, in ein Gebet verwandeln, und also seinen Mund gegen GOtt auftun möge, daß Er ihn füllen kann. An dem Wörtlein Sela kann man die Grenzen zur Einteilung machen. Kommt die Bitte mit den Worten des bekannten Segens allein vor, V.2. GOtt sei mir gnädig: ist das erste in dem Zugang eines armen Sünders zu GOtt. So bald er aber das Herz GOttes mit diesem Seufzen trifft; so merkt er, was an GOttes Gnade noch weiter für eine Fülle von Segen hängt, die er auch an sich ziehen darf, sobald er die Gnade als das erste Glaich an welchem die andern hangen, ergriffen hat. Und damit er diese Gnade mit desto dankbarerer Erkenntlichkeit und guter Zuversicht genieße, so bittet er sich das Angesicht GOttes und sein Leuchten aus. Und dies ist, was nun im Neuen Testament Gnade unseres HErrn JEsu Christi, und die Liebe GOttes des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes heißt. Zeigt der Psalm die gute Absicht dieser Bitte zur Ehre GOttes und zum Heil der Menschen, V.3-5, und nimmt daher Gelegenheit, seine Bitte zum Beschluß noch einmal anzubringen, V.6-8. So lange freilich die alte Schlange das Verführen aller Völker auf dem Erdboden durch ihre Helfershelfer so fort treibt, so wird das Heil GOttes unter den Menschen, die Erkenntnis und der frohe Genuß desselben noch sehr aufgehalten, und statt des Freuens und Jauchzens gibt es noch manche durchdringende Seufzer unter dem Dunkeln, das noch die Völker bedeckt. Aber alle diese Seufzer sind lauter gesegnete Geburts=Schmerzen, auf welche das Freuen und Jauchzen gewiß folgen wird. Man kann doch genugsam merken, daß GOtt auf Erden Richter ist, und läßt die Sünde nicht walten. Wer die Wahrheit tut, kommt an das Licht, und kann sich GOttes Regieren zu aller Zeit freuen, wenn er schon nach dem äußeren Menschen Manches darunter zu leiden hat. Die Hoffnung, daß es zum Anbruch des Reichs und Heils GOttes mitwirke: versüßt ihm Alles. Die Furcht GOttes geschweigt ihm seinen Mund daß er wartet, bis GOttes Wege und Gerichte weiter offenbar werden.
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