1 Corinthians 2

1Auch ich, liebe Brüder, bin unter euch bei der Verkündigung des mir von Gott aufgetragenen Zeugnisses nicht mit hervorragender Beredsamkeit und Weisheit aufgetreten. 2Denn ich wollte euch weiter nichts verkündigen als Jesus Christus — ihn, den Gekreuzigten. 3Ich hatte während meines Aufenthalts bei euch von (leiblicher) Schwachheit zu leiden und war mit Furcht und großem Zagen erfüllt. 4Meine Rede und Verkündigung waren frei von allen Worten, wodurch menschliche Weisheit überzeugen will. Dafür aber waren sie begleitet von deutlichen Wirkungen des Geistes und (göttlicher) Kraft. 5Denn euer Glaube sollte sich nicht auf Menschenweisheit gründen, sondern auf Gottes Kraft. 6Von Weisheit wissen wir freilich auch zu reden, wenn wir es mit geistlich Reifen zu tun haben.
Vgl. Php 3:15. Geistlich reif oder mannbar ist der Gegensatz zu geistlich unmündig (1Kor 3:1; vgl. auch Eph 4:13-15). Zu der Weisheit für geistig Reife gehört z.B. die Lehre von Christi himmlischem Hohepriestertum. Heb 5:11-6:3
Doch das ist keine Weisheit, die dieser Welt angehört, oder die man bei den Machthabern dieser Welt, die dem Untergang geweiht sind, zu finden pflegt.
7Sondern die Weisheit, die wir vortragen, ist (der Welt) verborgen, und schon vor aller Zeit hat sie Gott zu unserer Verherrlichung vorherbestimmt. 8Keiner von den Machthabern dieser Welt hat diese Weisheit erkannt — sonst hätten sie den Herrn der Herrlichkeit sicher nicht gekreuzigt
Christi Kreuzigung wird hier als eine Tat aller weltlichen Machthaber bezeichnet. Denn auch die heidnischen Machthaber ohne Unterschied hätten diese Tat vollbracht, wenn sie an der Stelle der jüdischen gewesen wären.
—.
9Nach dem Zeugnis der Schrift redet sie vielmehr von Dingen, die kein Auge gesehen und wovon kein Ohr gehört; ja, des Menschen Herz ahnt nicht von ferne, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.
Vielleicht frei gebildet nach Jes 64:3.
10Uns aber hat es Gott offenbart durch den Geist. Denn der Geist erforscht alles, sogar die Tiefen Gottes. 11Denn wer weiß, was in dem Inneren eines Menschen vorgeht? Das weiß nur der Geist, der in dem betreffenden Menschen ist. Ebenso kennt auch niemand das innere Wesen Gottes als nur der Geist Gottes. 12Wir haben nun aber nicht den Geist der Welt
Den Geist, aus dem die Weisheit der Welt entspringt; vgl. Eph 2:2.
empfangen, sondern den Geist, der von Gott ausgeht, um das zu erkennen, was uns von Gott aus Gnaden geschenkt worden ist.
13Und gerade dies verkündigen wir auch, freilich nicht in Worten, die menschliche Weisheit lehrt, sondern in solchen Worten, die der Geist lehrt: so bringen wir für Geistesmenschen
D.h. für solche, die ihren menschlichen Geist von Gott dem Heiligen Geist erleuchten und leiten lassen.
geistliche Dinge zum Ausdruck.
14Ein seelischer Mensch nimmt nichts an, was Gottes Geist ihm schenken will.
In dem seelischen Menschen hat die menschliche Seele mit ihrem sündigen, auf das Irdische gerichteten Begehren die Herrschaft über den menschlichen Geist, auf den deshalb der Heilige Geist nicht wirken kann. Der seelische Mensch ist also der Mensch, der ohne Gott nur in der Welt der fünf Sinne lebt. Vgl. Joh 14:17, 2Kor 4:4, Rö 8:5-10, Ri 19.
Denn es erscheint ihm töricht, und er kann es nicht verstehen, weil es geistlich beurteilt werden muß.
15Der Geistesmensch dagegen weiß alles (recht) zu beurteilen, während er selbst (in seinem inneren Wesen und Leben) von niemand
Der nicht auch geistlich ist.
(recht) beurteilt (und begriffen) werden kann.
16Denn: Wer hat des Herrn Sinn erkannt, so daß er ihn belehren könnte?
Nach Jes 40:13. Der Sinn des Herrn ist für Menschen unerkennbar.
Wir aber haben Christi Sinn.
Daher darf sich niemand erkühnen, uns zu meistern und unser Tun zu bekritteln.

1 Corinthians 3

1Auch ich, Brüder, habe zu euch nicht reden können wie zu geistlichen Menschen, sondern nur wie zu fleischlichen. Ich mußte euch bei der Verkündigung der Wahrheit Christi wie unmündige Kinder behandeln. 2Darum habe ich euch nur Milch
Die Anfangsgründe der christlichen Wahrheit. vgl. Heb 6:1
gereicht und keine feste Speise; denn die konntet ihr damals noch nicht vertragen.
3Und nicht einmal heute könnt ihr sie vertragen. Denn ihr seid noch immer fleischlich. Es herrschen ja Eifersucht und Streit unter euch. Ist das nicht ein Beweis dafür, daß ihr fleischlich seid und ganz wie andere Menschen dahinlebt? 4Wenn der eine sagt: "Ich bin des Paulus Jünger" und der andere: "Ich bin des Apollos Jünger" — treibt ihr's dann nicht genau so wie andere Menschen? 5Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Sie sind weiter nichts als Diener, durch die ihr zum Glauben gekommen seid. Und zwar dient jeder von uns beiden so, wie es der Herr ihm aufgetragen hat. 6Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat es wachsen lassen. 7Das Verdienst gebührt darum nicht dem, der da pflanzt, noch dem, der begießt, sondern Gott allein, der es wachsen läßt. 8Der Pflanzer und der Begießer stehen beide auf derselben Stufe.
Beide sind nichts als Diener.
Und jeder von ihnen wird nach seiner besonderen Arbeit auch seinen besonderen Lohn empfangen.
9Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, ihr seid auch Gottes Bau. 10Nach der Gnade Gottes, die mir verliehen worden ist, habe ich als ein geschickter Baumeister den Grund (bei euch) gelegt. Andere bauen nun darauf weiter. Doch jeder sehe zu, wie er weiterbaue! 11So viel ist zwar gewiß: Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der (von mir) gelegt worden ist, und das ist Jesus Christus. 12Es kann nun aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber und kostbare Steine oder Holz, Heu und Stroh bauen. 13Was jeder gebaut hat, das wird (dereinst in seinem Wert) offenbar werden. Der Tag (des Herrn) wird es ausweisen, denn der offenbart sich mit Feuer. Und eben das Feuer wird erproben, was eines jeden Werk wert ist. 14Bleibt das Werk, das jemand (auf dem rechten Grund) gebaut hat, (in der Feuerglut) unversehrt, so wird er Lohn empfangen. 15Verbrennt es, so geht er seines Lohnes verlustig. Er selbst indes wird noch gerettet werden, aber (nur mit genauer Not und mit dem nackten Leben) wie bei einer Feuersbrunst. 16Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 17Wer den Tempel Gottes verderbt,
Durch Parteiwesen und Zwietracht.
den wird Gott verderben. Denn der Tempel Gottes ist heilig, und heilig seid auch ihr!
18Niemand täusche sich selbst! Bildet sich einer von euch ein, er sei in dieser Weltzeit weise, der werde zuerst ein Tor, damit er dann zur wahren Weisheit komme!
D.h.: er entschlage sich der menschlichen Weisheit und suche in der Heilsbotschaft, die der Welt als Torheit gilt, die wahre göttliche Weisheit.
19Denn die Weisheit dieser Welt ist nach Gottes Urteil Torheit. Steht doch geschrieben: Er fängt die Weisheit in ihrer Schlauheit. 20Und anderswo heißt es: Der Herr weiß, daß die Gedanken der Weisen mächtig sind. 21Daher rühme sich niemand irgendeines Menschen! Es ist ja alles euer: 22Paulus, Apollos oder Kephas, Welt, Leben oder Tod, Gegenwärtiges und Zukünftiges — alles ist euer. 23Ihr selbst aber seid Christi Eigentum, und Christus ist aufs innigste mit Gott verbunden.
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