Acts 4:1-22

1Während sie
Petrus und Johannes (3,1.11).
noch zu dem Volk redeten, traten die Priester und der Tempelhauptmann
Dieser war mit der Aufsicht über die äußere Ordnung im Tempel betraut und stand dem Hohenpriester im Rang am nächsten.
an sie heran, dazu die Sadduzäer;
2denn diese waren darüber entrüstet, daß sie das Volk belehrten und bei ihrer Predigt von Jesus die Auferstehung aus den Toten verkündigten.
Die Sadduzäer wollten bekanntlich von einer Auferstehung der Toten nichts wissen.
3Sie ließen deshalb die beiden Apostel verhaften und bis zum nächsten Tag gefangensetzen; denn es war mittlerweile Abend geworden. 4Viele aber von denen, die die Predigt des Petrus gehört hatten, wurden gläubig, und die Zahl der erwachsenen Männer stieg nun auf fünftausend.
Vgl. 2,41.
5Tags darauf fand eine Sitzung des Hohen Rates in Jerusalem statt. Daran nahmen teil die Oberen,
Die sonst z.B. Mt 6:3, Lu 22:66 Hohepriester genannt werden, d.h. die Mitglieder der vorwiegend sadduzäischen Priesteradelsgeschlechter.
die Ältesten und die Schriftgelehrten,
6der Hohepriester Hannas,
Der zwar seines Amtes entsetzt war, aber doch noch entscheidenden Einfluß im Hohen Rat hatte.
Kaiphas,
Die regierenden Hohenpriester.
Johannes, Alexander
Beide sonst unbekannt.
und alle, die aus hohenpriesterlichem Geschlecht waren.
D.h. die Angehörigen adliger Priesterfamilien, aus denen die Hohenpriester genommen wurden.
7Petrus und Johannes wurden vorgeführt, und man fragte sie: "Durch welche Kraft oder in wessen Namen habt ihr diese Tat
Die Heilung des Lahmen.
vollbracht?"
8Da antwortete Petrus, erfüllt mit dem Heiligen Geist: "Ihr Oberen des Volkes und ihr Ältesten Israels! 9Wenn wir heute vor Gericht gestellt werden, weil wir einem Kranken geholfen haben, und wenn man uns nun fragt, wie der Mann hier
Der Geheilte war also mit in der Versammlung zugegen.
gesund geworden ist,
10so sollt ihr alle und das ganze Volk Israel wissen: Durch den Namen Jesu Christi von Nazaret, den ihr gekreuzigt habt, und den Gott von den Toten auferweckt hat, — dadurch steht dieser Mann gesund vor euren Augen da! 11Dieser Jesus ist der Stein, den ihr Bauleute verworfen habt, und der nun zum Eckstein geworden ist. 12In keinem anderen ist das Heil zu finden; denn wahrlich, keinen zweiten Namen gibt's unter dem Himmel für die Menschen, wodurch wir das Heil erlangen sollen." 13Als sie wahrnahmen, wie unerschrocken Petrus und Johannes redeten, und außerdem entdeckten, daß sie Männer ohne schriftgelehrte Bildung und aus geringem Stand waren, da wunderten sie sich. Nun erkannten sie die beiden auch als Jünger Jesu wieder. 14Zugleich sahen sie den Geheilten bei ihnen stehen. So wußten sie nichts zu erwidern. 15Sie ließen daher die beiden aus dem Sitzungssaal führen und berieten miteinander. 16"Was sollen wir mit diesen Menschen machen?" so fragten sie. "Denn daß sie ein auffälliges Wunderzeichen vollbracht haben, ist offenkundig für alle Bewohner Jerusalems, und wir können es nicht leugnen. 17Damit nun aber die Sache nicht noch mehr unter das Volk komme, so wollen wir ihnen streng verbieten, in Zukunft über diesen Namen irgendwie zu reden." 18Darauf ließen sie die Apostel wieder hereinrufen und geboten ihnen, durchaus nicht mehr in Jesu Namen zu reden und zu lehren. 19Doch Petrus und Johannes antworteten ihnen: "Ob es recht ist vor Gott, daß wir euch mehr gehorchen als Gott, das sagt euch selbst! 20Wir können ja unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben." 21Trotzdem entließ sie der Hohe Rat: er wiederholte nur sein Verbot
Siehe V17 und 18.
und verschärfte es durch Drohungen. Denn er fand keine Möglichkeit, sie zu bestrafen. Davor scheute er sich mit Rücksicht auf das Volk. Denn alle priesen Gott des Wunders wegen,
22zumal der Mensch, an dem dies Heilungswunder geschehen war, schon über vierzig Jahre zählte.
Je größer das Alter des Geheilten war, desto wunderbarer erschien seine Heilung.
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