1 Corinthians 1:9

Reich in Ihm

1Kor 1:4. Bevor Paulus die Korinther auf die falschen Dinge anspricht, die bei ihnen vorhanden waren, dankt er zunächst für die guten Dinge, die es bei ihnen gab. Das tut er in fast allen seinen Briefen. Eine wichtige Belehrung für uns! Wenn wir bei anderen Dingen feststellen, die nicht gut sind, sind wir geneigt, nur darauf zu achten. Dann droht die Gefahr, dass wir das Gute, das der andere auch hat, nicht mehr bemerken. Wenn wir meinen, mit jemand über etwas Falsches sprechen zu müssen, sollten wir damit beginnen, ihm das Gute zu sagen. Dadurch wird die Gesprächsatmosphäre so sein, dass Hinweise auf falsche Dinge gut ankommen.

Was Paulus hier über die Gläubigen in Korinth sagt, ist schon etwas. Aber beachte gut, dass er Gott für das dankt, was sie von Ihm bekommen haben. Er dankt Gott nicht für die Art und Weise, wie sie mit den Gaben Gottes umgingen. Sie machten nämlich einen falschen Gebrauch davon. Das wird sich im Lauf des Briefes noch klar herausstellen. Dass er sie auf diese Weise ansprach, musste sie eigentlich beschämen.

Die Gnade Gottes, die ihnen in Christus Jesus gegeben worden war, steht an erster Stelle. Daraus kommt der ganze Segen und der ganze Reichtum hervor, den wir bekommen haben. Das ist ja nichts, was wir verdient hatten. Wenn Gott etwas gibt, ist das immer mit dem Herrn Jesus verbunden. Gott gibt nie etwas losgelöst von Ihm. Für Gott steht der Herr Jesus im Mittelpunkt seines Denkens und Handelns. Durch alles will Gott Ihn verherrlichen, und Er will, dass wir an dieser Verherrlichung mitwirken. Achte einmal darauf, denn das findest du überall in der Bibel. Auch in den nun folgenden Versen stellst du das fest.

1Kor 1:5. Sie waren in allem reich geworden, allerdings in Ihm. Kennst du etwas von diesen Reichtümern? Einige werden jetzt aufgezählt. Der erste Reichtum ist: „in allem Wort“. Paulus hatte ihnen das Evangelium verkündigt, indem er die Worte sprach, die von Gott kamen. Sie hatten das angenommen. Auf diese Weise waren die Worte Gottes zu ihnen gekommen. Ist es nicht ein unermesslicher Reichtum, das ganze Wort Gottes in Händen zu haben? Gott hat nichts zurückgehalten, was für dich zu wissen nützlich war. Aber es ist ein Unterschied, ob man etwas in den Händen hält oder es auch wirklich kennt.

Nun, die Korinther waren „reich gemacht … in … aller Erkenntnis“. Das ist der zweite Reichtum. Sie wussten eine ganze Menge.

1Kor 1:6. Die Erkenntnis ist nicht so sehr eine Sache des Verstandes, sondern des Herzens. Es geht nicht darum, wie viele Bibelstellen man auswendig aufsagen kann (wie wichtig das auch ist!), sondern um eine Person. Bei „allem Wort“ und auch bei „aller Erkenntnis“ geht es um das Zeugnis Christi. Christus muss bei deinem Studium des Wortes und der Zunahme deiner Erkenntnis im Mittelpunkt stehen.

1Kor 1:7. Was Gott gibt, gibt Er dir, damit du mehr von dem Herrn Jesus siehst. Darum hatten die Korinther – das ist der dritte Reichtum – an keiner Gnadengabe Mangel. Jede Gnadengabe soll zur Ehre Christi beitragen. Wenn der Gläubige eine Gnadengabe jedoch gebraucht, um selbst damit zu glänzen und selbst dadurch Ehre zu bekommen, missbraucht er diese Gabe, und Gott wird ihn dafür strafen. Gott gibt seine Ehre „keinem anderen“ (Jes 42:8).

Ein vierter Reichtum ist die Erwartung der „Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus“. Offenbarung bedeutet: aus dem Verborgenen hervortreten, so dass etwas sichtbar wird. Der Herr Jesus ist jetzt für unser menschliches Auge nicht sichtbar. Aber das wird sich einmal ändern. Er wird noch einmal sichtbar in dieser Welt erscheinen, „und jedes Auge wird ihn sehen“ (Off 1:7). Dann kommt Er nicht mehr als Baby wie beim ersten Mal. Er kommt dann in Macht und großer Herrlichkeit. Aber die Offenbarung des Herrn Jesus hat noch einen anderen Gesichtspunkt. Kurz bevor der Herr Jesus der Welt öffentlich erscheint, werden die Gläubigen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden (2Kor 5:10). Dann wird alles ans Licht kommen, was die Korinther gesagt, getan und gedacht haben.

Wenn sie sich dies zu Herzen genommen hätten, hätten sie wohl sofort angefangen, anders zu leben. Ihr Gewissen wäre sicher angesprochen worden hinsichtlich der Art, wie sie mit den empfangenen Reichtümern umgingen. Dieser Gesichtspunkt der Offenbarung des Herrn Jesus ist auch für dich von Bedeutung, das wird dir klar sein. Wie gehst du mit dem um, was du vom Herrn bekommen hast?

1Kor 1:8. Glücklicherweise steht hier aber auch (und das ist der fünfte Reichtum), dass der Herr Jesus dich „befestigen wird bis ans Ende“. Dieses „Befestigen“ bedeutet, dass Er für dich sorgt und dich festhält und nicht loslässt. Seine Fürsorge für dich hat Er gezeigt, indem Er das Gericht Gottes, das du verdient hattest, auf sich nahm. Seine Fürsorge für dich bezeugt Er auch dadurch, dass Er täglich auf dich hört, wenn du zu Ihm sprichst, und dass Er zu dir spricht, wenn du sein Wort liest. Seine Fürsorge kommt in einer Vielzahl von Dingen deines täglichen Lebens zum Ausdruck.

All diese Fürsorge hat das Ziel, dass du am Tag seiner Erscheinung „untadelig“ bist (der sechste Reichtum). Das bedeutet natürlich nicht, dass du jetzt leben kannst, wie du willst, weil einmal alles gut werden wird. Nein, es ist gerade umgekehrt! Wenn du weißt, dass Er dafür sorgt, dass in Zukunft nichts an dir auszusetzen ist, dann wirst du gern wollen, dass auch jetzt, heutzutage, schon nichts an dir auszusetzen ist.

1Kor 1:9. Paulus beschließt seine einleitenden Worte mit dem Hinweis auf die Treue Gottes. Es ist immer wieder eine große Ermunterung, an die Treue Gottes erinnert zu werden, wenn wir untreu sind. Es geht nicht darum, unsere Untreue zu beschönigen. Das geht auch aus den folgenden Worten hervor. Der treue Gott kann es nicht gutheißen, wenn seine Kinder der Berufung, mit der Er sie berufen hat, untreu sind. Hier heißt es ganz deutlich: Wir sind „in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn“ berufen.

Früher fühlten wir uns ausschließlich in Formen der Gemeinschaft zu Hause, wo Christus nicht das „verbindende Element“ war. Das müssen nicht unbedingt sündige Formen der Gemeinschaft sein, obwohl das in bestimmten Fällen durchaus so sein kann. Dazu ein paar Beispiele. Vielleicht hast du in einem Kreis von Sportfans gelebt, mit denen du deinen Lieblingssport in allen Einzelheiten besprochen oder ausgeübt hast. Oder du gehörtest zu den Motorradfans, die über nichts anderes reden konnten als über Motoren. Oder du warst in irgendeinem Hobbyverein und teiltest deine Vorliebe mit anderen Vereinsmitgliedern. Oder vielleicht war die Kneipe der Bereich, wo du deine Gesinnungsgenossen trafst. Es waren bestimmte Formen der Gemeinschaft, wo du Menschen begegnetest, die in solchen Dingen die gleiche Befriedigung fanden wie du. Aber das hat sich radikal geändert, als du den Herrn Jesus kennen lerntest. Jetzt gehörst du in erster Linie einer Gemeinschaft an, wo sich alles um den Herrn Jesus „dreht“. Alles, was du tust, muss diesen Stempel tragen. Je mehr du Ihn lieben lernst, desto mehr wirst du die falschen Dinge aus deinem Leben wegtun. Dann wirst du immer mehr die Gemeinschaft mit Ihm genießen, eine Gemeinschaft, die du bald im Himmel in Ewigkeit auf vollkommene Weise erleben wirst.

Lies noch einmal 1. Korinther 1,4–9.

Frage oder Aufgabe: Nenne noch mehr Reichtümer, die du in dem Herrn Jesus bekommen hast. Danke Gott dafür!

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