‏ 1 Corinthians 10:25-26

Tut alles zur Ehre Gottes

1Kor 10:23-24. Ein Christ ist ein freier Mensch: Alles ist ihm erlaubt. Das will etwas heißen. Aber ein Christ ist auch ein Mensch mit Verantwortungsgefühl. Deshalb fragt er sich: Ist es nützlich (für andere) und erbaut es (andere)? Er will bei seinem Tun und Lassen Rücksicht auf andere nehmen. In Kapitel 6 hast du auch so etwas gelesen (1Kor 6:12). Dort stand das Wort „mir“ dabei. Es ging dort um deine persönliche Einstellung zum Essen und auch, ob du dich davon beherrschen lässt. Hier ist es allgemeiner (das Wort „mir“ steht nicht dabei), und es geht um das Essen von Götzenopfern. Es schließt also direkt an den vorhergehenden Abschnitt an, wo es um Gemeinschaft mit Christus oder Gemeinschaft mit den Dämonen ging. Das hat mit der Ausübung unseres Gottesdienstes zu tun.

1Kor 10:25-26. Die Korinther wussten nun, dass sie nicht an heidnischen Opferdiensten teilnehmen konnten, ohne dadurch mit den Dämonen, die hinter den Götzen standen, in Gemeinschaft zu kommen. Bedeutete das nun auch, dass sie im täglichen Leben prüfen mussten, ob das Fleisch, das sie kauften, nicht auf irgendeine Weise mit den Götzen in Verbindung stand? Nein, das bedeutete es nicht. Alles, was die Schöpfung an Nahrung liefert, kommt von Gott und gehört Ihm. In 1. Timotheus 4 steht: „Denn jedes Geschöpf Gottes ist gut und nichts verwerflich, wenn es mit Danksagung genommen wird“ (1Tim 4:4). Du darfst in völliger Freiheit alles genießen, was Gott dir als Nahrung gibt. [Es gibt zwei Ausnahmen (Apg 15:20; 29).]

1Kor 10:27. Du kannst sogar ruhig die Einladung eines Ungläubigen annehmen, wenn er dich einlädt, bei ihm zu essen. Auch dann brauchst du dir keine Sorgen über die Herkunft des Fleisches zu machen, das dir vorgesetzt wird. Wenn du die Einladung eines Ungläubigen annimmst, ist es dein eigener Entschluss. Hier steht: „und ihr wollt hingehen“. Das heißt, dass du diese Einladung vor dem Herrn erwogen hast und zu der Überzeugung gekommen bist, dass es richtig ist, dort hinzugehen. Dann wird der Herr dir auch Gelegenheit geben, von Ihm zu zeugen. So wirst du die Mahlzeit sicher mit Gebet beginnen.

1Kor 10:28. Anders ist es, wenn jemand zu dir sagt, dass du jetzt ein Stück Fleisch vor dir hast, das vorher einem Götzen geopfert worden ist. Dann darfst du es nicht essen. Nicht weil es für dich plötzlich anderes Fleisch geworden wäre, sondern um dessentwillen, der dir das sagt. Der andere ist offenbar nicht frei in seinem Gewissen. Lass es dann stehen, um dem anderen in seiner Schwachheit entgegenzukommen. So handelt nämlich die Liebe. Denn wenn du ungeachtet seiner Bemerkung doch von dem Fleisch essen würdest, hätte es für den anderen den Anschein, als würdest du dich seiner Ansicht anschließen und auch finden, dass Götzen noch Wert haben.

1Kor 10:29-30. Für dich ist das natürlich nicht der Fall. Deine Freiheit kann nicht vom Gewissen eines anderen beurteilt werden. Du dankst Gott ja für dein Essen und denkst nicht an Götzen! Viele Fragen, ob du etwas tun darfst oder nicht, werden gelöst, wenn du dich fragst, ob du Gott dafür danken kannst.

1Kor 10:31. Diesen Vers kann man die goldene Regel für das christliche Leben nennen. Wenn alles in unserem Leben auf die Ehre Gottes ausgerichtet ist, wird das auch in den normalsten Dingen unseres Lebens zu sehen sein. Ob es nun Essen oder Trinken ist oder was auch immer, im Leben eines Christen sollte alles zur Ehre Gottes sein. Dann gibt es keinen Platz mehr für das eigene „Ich“. Es ist eigentlich sehr schön, wenn wir das christliche Leben von dieser Seite aus betrachten. Christsein ist keine negative Sache, was man alles nicht darf, sondern gerade eine positive Sache. Dein Leben darf bis in die kleinsten Einzelheiten zur Ehre Gottes sein. Was ist normaler als Essen und Trinken? Du darfst es zu seiner Ehre tun. Du darfst dich daran erfreuen. Dazu hat Gott dir auch den „Geschmack“ gegeben, obwohl wir dem nicht allzu viel Gewicht beimessen sollten, so dass wir nur noch essen, was wir lecker finden. Auch das, was nicht so ganz nach unserem Geschmack ist, was wir aber von Gott bekommen, dürfen wir zu seiner Ehre gebrauchen und Ihm dafür danken.

Aber was es auch sei, wir dürfen es auf eine Weise tun, die Ihn verherrlicht. Deine Arbeit oder dein Studium, deine Freizeit, deine Freundschaft, dein Umgang, bei allem darfst du Gott einbeziehen. Wenn du so lebst, bekommt dein Leben erst wirklich Bedeutung. Dann darfst du überall hin und alles tun. Alles ist erlaubt, nicht wahr? Ich hörte einmal von einem jungen Mann, der sich fragte, ob er wohl zum Fußballstadion gehen könnte, um sich ein Spiel anzusehen. Es war zu einer Zeit, wo er nichts anderes zu versäumen brauchte. Würde der Herr das wohl gut finden? Er sprach mit einem älteren Bruder darüber. Der Bruder gab ihm den Rat: „Geh ruhig zum Stadion und nimm ausreichend Traktate mit, denn du wirst dort eine Menge Leute treffen, die den Herrn Jesus noch nicht kennen.“ Früher ging ich schon mal in ein Café, um etwas Unterhaltung zu suchen. Jetzt gehe ich auch schon mal hin, aber mit einem Stapel evangelistischer Lektüre, um sie den jungen Leuten zu geben.

1Kor 10:32. In jedem Fall ist es wichtig, dass du kein Anstoß für andere bist, weder für Juden noch für Griechen noch für die Versammlung Gottes. Aus diesen drei Gruppen besteht die gesamte Menschheit. Jede Person gehört zu einer dieser drei Gruppen. Man ist entweder Jude oder Heide oder gehört zur Versammlung Gottes. Jede dieser drei Gruppen hat ihre eigenen Kennzeichen. Darauf musst du Rücksicht nehmen, sonst bist du ein Anstoß. Ein Anstoß bedeutet, dass du etwas tust, wodurch du den anderen verletzt oder abstößt, was durch vorsichtigeres Vorgehen vermieden würde.

Wenn ein echter Jude zu dir zu Besuch kommt, setze ihm kein Schweinefleisch vor. Das würde für ihn bedeuten, dass du ihn zu etwas veranlasst, was ihm durch das Gesetz verboten ist. Du würdest ihn in seinem Gewissen verletzen und dein Christsein ins Gerede bringen.

Mit Heiden hast du täglich zu tun. Lass durch dein ganzes Verhalten als Christ dein Licht leuchten. Sei ein Vorbild in der Art und Weise, wie du deine Arbeit tust, deine Freizeit gestaltest, mit anderen umgehst, wie du sprichst und schweigst. Daniel ist ein schönes Vorbild von jemand, der in seiner gottlosen Umgebung auffiel. „Aber sie konnten keinen Anklagegrund und keine schlechte Handlung finden, weil er treu war und kein Vergehen und keine schlechte Handlung an ihm gefunden wurde“ (Dan 6:5).

Und dann die Versammlung Gottes. Dazu gehörst du. Du bist von ihren anderen Gliedern umgeben. Alles, was du tust, hat einen Einfluss auf die ganze Versammlung. Nichts in deinem ganzen Leben, auch nicht in deinem Denken, ist davon ausgenommen. Du bist keinen Augenblick von der Versammlung losgelöst. Bei den Juden und den Heiden ist das durchaus der Fall. Mit ihnen hast du nur dann zu tun, wenn du in Kontakt mit ihnen kommst. Aber bei der Versammlung ist das anders. Du bildest selbst einen Teil davon. Lass deine Haltung aufbauend sein. Lass dir Gutes für die anderen Glieder einfallen! Sei hilfsbereit! Übe keine zerstörerische Kritik! Der Geist der zerstörerischen Kritik ist in der Versammlung schon für manche zum Anstoß geworden. Du darfst kritisch sein, aber lass deine Kritik aufbauend sein (schau noch einmal nach 1Kor 10:23b).

1Kor 10:33. Während 1Kor 10:32 eine Warnung enthält, etwas nicht zu tun, ist 1Kor 10:33 ein Ansporn, etwas zu tun; Paulus sagt, dass wir ihn nachahmen sollen, wie er Christus nachahmte. In allen Dingen allen gefällig zu sein geht sehr weit. Aber das Ziel ist ja, dass sie errettet werden. Behältst du das Ziel gut im Auge? Dann wirst auch du nicht deinen eigenen Vorteil suchen. Musst du dich also immer dem anderen anpassen und das tun, was er sagt oder erbittet? Ja, innerhalb der Grenzen, die Gott festgelegt hat und die du in der Bibel und im Umgang mit dem Herrn findest. Denk noch einmal an die Einladung eines Ungläubigen, der dich bittet, bei ihm zu essen. Vom Herrn Jesus sagte man: „Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen“ (Lk 15:2). Du denkst doch nicht, dass der Herr sich ihnen in einer Weise anpasste, die den Namen seines Vaters verunehrt hätte?

Lies noch einmal 1. Korinther 10,23–33.

Frage oder Aufgabe: Prüfe dich, ob du Gott für alles danken kannst, was du tust oder zu tun beabsichtigst.

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