1 Corinthians 2:16

Was Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben

1Kor 2:8. Die Augen der Obersten dieser Welt – das waren vor allem die religiösen Führer Israels – waren fest verschlossen. Da sie für ihre eigenen Vorteile, für ihre eigene Ehre und für ihr eigenes Ansehen unter dem Volk kämpften, waren sie blind für die Weisheit Gottes, die in der Person des Herrn Jesus greifbar vor ihnen stand. Es ist undenkbar, dass sie den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt hätten, wenn sie auch nur ein wenig davon verstanden hätten, wer Er war und warum Er gekommen war. Man kann alles noch so gut wissen und die Bibel noch so gut kennen, so wie die Pharisäer und Schriftgelehrten, aber wenn man dadurch selbst wichtig wird, wird man blind für die Herrlichkeit des Herrn Jesus!

1Kor 2:9. Dann verliert man auch den Blick dafür, was Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben. Die Dinge, die Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben, kann man nicht mit den natürlichen Augen sehen oder mit den Ohren hören. Sie sind auch nicht in dem Herzen eines Menschen aufgekommen. Jeder Beitrag des natürlichen Menschen – das ist der Mensch ohne Gott – fehlt. Es sind Dinge, die Gott bereitet hat.

1Kor 2:10. Wenn du 1Kor 2:9 oberflächlich liest, denkst du vielleicht: „Es ist also alles zu hoch und zu unbegreiflich für uns. Ich beschäftige mich besser nicht damit, was ,Gott für uns bereitet hat‘, es ist doch nicht zu schaffen.“ So haben schon viele gedacht und gesprochen. Aber das ist nur die Folge oberflächlichen Lesens. 1Kor 2:10 sagt uns nämlich: „uns aber hat Gott es offenbart durch seinen Geist.“ Es gibt also gar keine Entschuldigung, dich nicht mit den Dingen zu beschäftigen, die Gott bereitet hat. Der Geist ist jederzeit bereit, es dir mitzuteilen. Es geht darum, dass dein Herz nach Gott verlangt, dass du Ihn liebst, denn Er hat es denen bereitet, die Ihn lieben. Wenn du jemand wirklich liebst, willst du ihn oder sie doch gern besser kennen lernen. Mit unserer Liebe zu Gott ist es genauso.

Du könntest niemals etwas von den Dingen wissen, die Gott für dich bereitet hat, wenn Er es nicht offenbart hätte. Gott hätte das alles für sich behalten und dir die Dinge erst dann zeigen können, wenn du im Himmel bist. Aber das hat Gott nicht getan. Er hat es jetzt schon offenbart und bekannt gemacht, und zwar durch den Geist.

1Kor 2:11. Der Geist wird „der Geist Gottes“ genannt. Um deutlich zu machen, was er meint, zieht Paulus einen Vergleich mit dem Geist des Menschen. Bei einem Menschen ist es so, dass niemand sein Inneres kennt als nur sein eigener Geist. Nur du weißt durch deinen eigenen Geist, was in deinem Inneren vor sich geht. Du bist der Einzige, der weiß, mit welchen Fragen und Problemen du dich herumschlägst oder auch warum du froh und glücklich bist. Alle anderen Menschen haben davon keine Ahnung und können auch nicht dahinterkommen. Die einzige Möglichkeit, dass jemand anderes etwas davon erfährt, ist die, dass du es ihm erzählst. Auf dieselbe Weise ist Gott vorgegangen, um dir mitzuteilen, was Er dir alles geschenkt hat. Nur der Geist Gottes kennt die Tiefen des Herzens Gottes und seine Gedanken und Empfindungen, die Er für dich hat.

1Kor 2:12. Diesen Geist hast du bekommen! Dadurch kannst du die Dinge kennen, die dir von Gott geschenkt sind. Du besitzt jetzt die richtige Fähigkeit dazu. Den Geist der Welt – den du nicht bekommen hast – findest du in dem, was die Menschen sich selbst ausgedacht haben oder was der Teufel ihnen eingeflüstert hat. Aber damit kommst du, was die göttlichen Dinge betrifft, kein bisschen weiter. Der Geist der Welt kennt davon absolut nichts und steht in keinerlei Verbindung mit den göttlichen Dingen; vielmehr ist er ihnen diametral entgegengesetzt.

1Kor 2:13. Ab diesem Vers liest du dann, welche Mittel Gott benutzt hat, um dir mitzuteilen, was Er in seinem Herzen hatte. Gott hat dazu keine Worte menschlicher Weisheit benutzt. Dann hätte der Mensch wieder die Ehre bekommen. Man hätte dann sagen können: „Was für kluge Menschen sind es doch, die so erhabene Dinge mitteilen können.“ Worum geht es eigentlich? Es geht um geistliche Dinge. Wer kann darüber etwas mitteilen? Nur der Geist! Um uns mitzuteilen, was uns von Gott geschenkt worden ist, benutzt der Geist geistliche Worte. Was sind das für Worte? Sind es unverständliche Laute? Nein, es sind normale, alltägliche Worte, denen der Geist jedoch eine geistliche Bedeutung gibt.

1Kor 2:14. Es sind Worte, die für den natürlichen Menschen Torheit sind; er versteht davon absolut nichts. Überleg einmal! Versteht ein Ungläubiger etwas davon, wenn du ihm von deiner Beziehung zu Gott erzählst und wie sich dein Leben verändert hat, seitdem du den Herrn Jesus kennst? Wie kommt das? Du sprichst normales Deutsch und wirst doch nicht verstanden. Das kommt daher, dass die Dinge des Geistes Gottes für den natürlichen Menschen Torheit sind. Er kann es nicht verstehen, weil es geistlich beurteilt wird, und um etwas geistlich beurteilen zu können, braucht man den Geist Gottes.

Es handelt sich um zwei völlig verschiedene Welten. In der einen Welt, der geistlichen Welt, in der sich alles um den Herrn Jesus dreht, wird die Sprache des Geistes gesprochen. In der anderen Welt, der natürlichen Welt, wo sich alles um den Menschen und seine eigenen Interessen dreht, wird die Sprache des Fleisches gesprochen. Zwischen diesen beiden Welten gibt es keinerlei Übereinstimmung.

1Kor 2:15. Da du jetzt ein Gläubiger bist, kannst du zwar verstehen, wie in der natürlichen Welt gedacht und gelebt wird, denn du hast ihr früher selbst angehört; du bist jetzt in der Lage, alle Dinge zu beurteilen. Aber jemand, der den Geist nicht hat, kann dich nicht beurteilen oder verstehen. Nur durch den Geist Gottes ist es möglich, sich über allerlei Dinge ein Urteil zu bilden.

Um diese wichtige Belehrung des Apostels über die Offenbarung der Weisheit Gottes zusammenzufassen, kann man Folgendes sagen: Zuerst einmal geschieht die Offenbarung durch den Geist (1Kor 2:10). Dann folgt die Mitteilung, die Art und Weise, wie sie zu uns gelangt, nämlich durch geistliche Worte (1Kor 2:13). Zum Schluss wird sie von geistlichen Personen angenommen (1Kor 2:14-15).

1Kor 2:16. Das Vorhergehende scheint recht hochmütig zu klingen. Du könntest fast denken, du seiest Gott gleich geworden. Der letzte Vers dieses Kapitels nennt die Lösung: Es gibt niemand, der den Sinn des Herrn erkannt hätte, so dass er dem Herrn Unterweisung hätte geben können. Das hört sich frech an. Es gibt Menschen, die meinen, dass Gott alles falsch gemacht hat. Ich habe einmal jemand sagen hören: „Wenn ich Gott wäre, würde alles anders aussehen.“ So jemand meint, er könne Gott belehren, aber in Wirklichkeit versteht er natürlich nichts von Gott. Aber du als Gläubiger hast das neue Leben, eine neue Natur. Christus ist dein Leben. Dadurch hast du den Sinn, die Denkweise Christi. Du kannst jetzt die Dinge so betrachten und beurteilen, wie es Christus immer getan hat und noch tut. Es ist sehr wichtig zu wissen, dass du, weil du jetzt Christus als dein Leben empfangen hast, dadurch zugleich imstande bist, alle Dinge zu beurteilen. Du verstehst sicher, dass du dazu in der Praxis deines Glaubenslebens nahe bei dem Herrn bleiben musst, um „seinem Denken“ auch Raum geben zu können. Gerade daran fehlte es den Korinthern, wie du in Kapitel 3 sehen wirst.

Lies noch einmal 1. Korinther 2,8–16.

Frage oder Aufgabe: Welche Dinge liest du hier über den Geist?

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