1 Corinthians 3:21-23

Alles ist euer

1Kor 3:16. Paulus schreibt noch weiter über das Bauen des Hauses Gottes, des Tempels. Hier ist mit dem Tempel kein sichtbarer Bau aus Stein gemeint, wie er in Jerusalem stand. Manchmal wird auch ein Kirchengebäude „Gotteshaus“ genannt, aber das Neue Testament (d. h. seit dem Entstehen der Versammlung) nennt ein irdisches Gebäude nicht mehr Haus Gottes. Das Haus Gottes wird jetzt von allen Gläubigen gebildet, in denen der Heilige Geist wohnt.

1Kor 3:17. Wie bereits erwähnt, wird in diesem Kapitel das Bauen des Hauses Gottes als Werk von Menschen gesehen. In den vorigen Versen hatten wir zwei Gruppen von Bauleuten vor uns. Jetzt begegnet uns eine dritte Gruppe. Das sind Menschen, die den Tempel Gottes verderben wollen. Das heißt schon etwas! Es geht um Menschen, die das Werk Gottes vorsätzlich zerstören. In den vorigen Versen wurde die Möglichkeit besprochen, dass jemand mit falschem Material baut. Das kann passieren, aber von vorsätzlichem Handeln ist dort keine Rede. So jemand bleibt auch dann errettet, doch so wie durchs Feuer. Er verliert alles, aber er kommt mit dem Leben davon. Von Menschen, die es darauf anlegen, den Tempel Gottes zu verderben, heißt es jedoch, dass Gott sie verderben wird. Wie muss man sich das nun vorstellen, dass der Tempel Gottes verdorben wird? Lässt Gott das zu?

Zunächst muss man wieder daran denken, dass die Gläubigen zusammen den Tempel Gottes bilden. Auch die Korinther mussten daran erinnert werden: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid?“ Sie waren der Tempel Gottes, in dem der Heilige Geist wohnte. Wenn du gut darüber nachdenkst, kommst du zu dem Schluss, dass der Einzige, der im Tempel Gottes das Sagen hat, der Heilige Geist ist. Stell dir nun vor, dass im Tempel Gottes, also in der Versammlung, Menschen aufstehen, die Dinge lehren, die völlig im Widerspruch zum Wort Gottes stehen. Dann wird die Versammlung Gottes ein Ort, wo der Heilige Geist und das Wort Gottes beiseite gesetzt sind und Menschen über Gott und sein Wort eigene Gedanken bringen. Das Listige an der Art und Weise, wie sie diese bringen, ist, dass sie sich als Menschen ausgeben, die es wissen müssen. Oft haben sie eine gute Ausbildung erhalten, können hervorragend reden und lassen das Gewissen in Ruhe. Am besten kannst du sie an der Art erkennen, wie sie vom Herrn Jesus sprechen. Oft sprechen sie sehr platt von Ihm als von jemand, der dir sehr nahe steht und genauso war wie du, mit den gleichen Lüsten und Begierden. Das ist so etwas Listiges. Er steht dir tatsächlich sehr nahe. In der Bibel steht, dass Er „in allem versucht worden ist wie wir“. Aber dahinter steht noch etwas: „ausgenommen die Sünde“ (Heb 4:15). Manchmal sprechen sie sehr ehrerbietig und erhaben von Ihm als von jemand, der weit über dir steht. Er wird dann als eine Art Engel dargestellt, durch den du viel über Gott erfahren kannst. Auch das ist wieder so listig. Du kannst durch Ihn wirklich viel über Gott erfahren, aber die Wahrheit über Ihn geht viel weiter: Du kannst alles über Gott nur durch Ihn erfahren, denn Er ist Gott selbst. Darum ist Er auch viel höher als die Engel. Das kannst du in Hebräer 1 lesen (Heb 1:5-13). Dadurch, dass sie auf diese listige Weise über den Herrn Jesus sprechen, wird der Tempel Gottes verdorben. Wer das tut, wird dem Gericht Gottes nicht entgehen: Gott wird ihn verderben.

Das Haus Gottes wird hier „der Tempel“ genannt, weil es um die Ehre geht, die Gott in seinem Haus zukommt. Gott wird geehrt, wenn der Herr Jesus geehrt wird, und Er wird verunehrt, wenn der Herr Jesus verunehrt wird.

Der Tempel Gottes wird auch „heilig“ genannt. In diesem Gebäude sollte nichts von der Welt und ihrer Weisheit zu finden sein.

1Kor 3:18. Niemand in der Versammlung sollte denken, dass er die Weisheit gepachtet hat. Die Weisheit, die man in der Welt braucht, darf nicht in die Versammlung eindringen. Eine derartige Weisheit ist in der Versammlung Gottes lebensgefährlich. Sie lässt vergessen, dass die wahre Weisheit nur bei Gott und bei Christus zu finden ist. Paulus sagt noch einmal, dass die Weisheit dieser Welt Torheit bei Gott ist. Es wird wohl nötig sein, dass er das wiederholt, denn er hat es auch in Kapitel 1 schon gesagt (1Kor 1:20). Wir geraten offensichtlich schnell unter den Einfluss der Weisheit der Welt. Nochmals: Vergiss nicht, dass sie Torheit bei Gott ist. Um wirklich weise zu werden, muss man zuerst töricht werden. Töricht zu werden bedeutet nicht, unvernünftig zu werden. Es bedeutet vielmehr, dass du dich nicht mehr auf die Tüchtigkeit kluger Menschen oder auf deinen eigenen Verstand verlässt.

1Kor 3:19-21. Du willst dich auf die Weisheit Gottes ausrichten, die du in Christus gefunden hast. Das ist für die Welt Torheit. Aber Gott nennt dich dann weise. Im Weiteren liest du, dass Gott die Weisen in ihrer Klugheit fängt. All die Menschen, die so tun, als wäre Gott nicht da, die Ihn wegdiskutieren, werden von Gott demaskiert werden. Er wird ihnen zeigen, wer sie sind, indem Er ihnen vorstellt, was sie getan haben und was aus ihren Werken geworden ist. Alles, was sie sich ausgedacht haben, hat zu keinem Ergebnis geführt. Im Gegenteil – das Chaos ist nur noch größer geworden. Alles, was die Menschen sich ausgedacht haben, erweist sich als inhaltslos. Diese Leere menschlicher Weisheit müsste ein ausreichender Grund sein, sich nicht der Menschen zu rühmen.

1Kor 3:22-23. Aber es folgt noch eine weitere Begründung, warum es dumm ist, sich der Menschen zu rühmen. Das Rühmen von Menschen schränkt den Reichtum, den die Gläubigen besitzen, enorm ein. Wenn Paulus der Mann war, ging das auf Kosten von Apollos. Denn der Anhänger von Paulus hatte bei ihm etwas gefunden, was er bei Apollos vermisste. Deshalb sprach Paulus sie auf diese Weise an.

So wurden die Diener miteinander verglichen, und dann wurde eine Wahl getroffen. Das geschieht auch heute noch. Wenn du dabei mitmachst, lebst du unterhalb deiner Vorrechte. Denn jeder Diener ist für dich da und nicht nur der eine, den du bevorzugst. Und nicht nur die Diener sind dir gegeben, sondern auch alle anderen Dinge. Der gesamte Bereich, in dem du dich befindest, die Welt, gehört dir. Das liegt daran, dass du Christus gehörst. So ist es auch mit dem Leben und dem Tod. Das Leben gehört dir, weil Christus dein Leben ist. Der Tod gehört dir, weil Christus den Tod überwunden hat. Die gegenwärtigen und die zukünftigen Dinge gehören dir, weil du Christus gehörst. Christus überblickt das Heute und die Zukunft. Nichts entgleitet seiner Hand, weder in deinem Leben noch in dem großen Weltgeschehen. Er wird alles so lenken, dass Gott durch alles verherrlicht wird. „Christus aber ist Gottes“ bedeutet, dass Gott durch Christus alles, was Er sich vorgenommen hat, vollenden wird. Das Endergebnis wird sichtbar sein, wenn Christus alle Dinge Gott dem Vater übergeben und Gott alles in allem sein wird (1Kor 15:28). Diesem Christus gehörst du an, auf seiner Seite stehst du. Ist das nicht ein großer Reichtum?

Lies noch einmal 1. Korinther 3,16–23.

Frage oder Aufgabe: Wenn alles dir gehört, kannst du dann damit tun, was du willst? Wie gebrauchst du das, was dir gehört?

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