1 Kings 18:36-46

Elia ruft zu Gott, und Gott antwortet

Dann wendet sich derjenige, der ausdrücklich „der Prophet Elia“ genannt wird, an Gott. Er tut dies ohne eine Show wie die Propheten Baals, aber kurz, einfach, eindringlich, besonders vertrauensvoll und mit Blick auf die Rückkehr des Volkes zu Gott. Die ganze Kraft Gottes ist in diesem einen Menschen konzentriert. Er wendet sich an den „HERRN, den Gott“ – der Verheißungen – „Abrahams, Isaaks und Israels“. Wo alles verloren ist, bleibt nur noch die Berufung auf den Gott der Verheißungen. Wir sehen auch, dass Elia von Gott als dem „Gott … Israels“ spricht, was wiederum das ist, was Gott aus Jakob gemacht hat und nicht das, was Jakob in sich selbst ist.

Elia spricht nicht vom HERRN, „meinem“ Gott. Das tut er in seinem persönlichen Gebet. Hier ist es ein öffentliches Gebet, und er betet, dass Gott sich selbst als der Gott seines Volkes Israel bekannt macht. Er betet auch für sich selbst, dass klar wird, dass er mit Ihm verbunden ist und in seinem Befehl handelt und diesen Befehl ausführt, wie Er es ihm gesagt hat. Er betet zum Zeitpunkt des Abendopfers. Das ist ein wunderbarer Augenblick. Es ist die Zeit, in der der Herr Jesus später am Kreuz als Fundament für die Einheit des Volkes Gottes sterben wird. Auf der Grundlage dieses Opfers erhört Gott Gebete. Es ist die Stunde, in der auch der Herr Jesus gerufen hat, aber keine Antwort erhalten hat. Gott nimmt das Opfer Elias an, und das Volk erkennt, dass der HERR Gott ist.

Elia betet, dass klar wird, dass Gott ihre Herzen zur Umkehr gebracht hat. Die Wiederherstellung beginnt mit denen, die Glauben haben und in der Stille und in der Öffentlichkeit gebetet haben. Dann fällt das Feuer auf das Brandopfer herunter. Ein Brandopfer wird dargebracht, damit der Mensch, der es bringt, für Gott annehmbar ist (3Mo 1:3), nicht wegen dem, was der Mensch in sich selbst ist, sondern wegen des Wohlgefallens, den Gott an dem Opfer hat. Wir können wissen, dass wir Gott gefallen, weil er uns in dem Geliebten sieht (Eph 1:6).

Das Ergebnis ist nicht nur, dass das Volk verschont bleibt, dass das Gericht an ihm vorübergeht, sondern dass das Herz des Volkes zu Gott zurückkehrt und wieder auf Gott vertraut. Das Ergebnis ist auch, dass das Herz Gottes zu diesem Volk zurückkehrt und sich Ihm zuneigt. Das sehen wir, wenn wir auf das Brandopfer schauen, dass der Herr Jesus für Gott am Kreuz war. Dieses Brandopfer bringt Elia.

Das Feuer verzehrt alles. Als das Volk es sieht, fällt es nieder und bekennt laut, dass der HERR Gott ist. Es ist wichtig, dass dies auch bei uns der Fall ist. Dies wird sich durch eine radikale Beseitigung aller Elemente zeigen, die an die Stelle Gottes getreten sind. Alles, was diesem Bekenntnis im Wege steht oder nicht entspricht, muss aus unserem Leben entfernt werden. Elia ist radikal. Es scheint hart zu sein, aber es geht um die Heiligkeit Gottes.

Die erste Aufgabe für dieses zurückgekehrte Volk ist es, die Propheten Baals zu töten. Niemand darf entkommen. Auf diese Weise müssen wir handeln. Gleichermaßen muss gnadenlos mit Menschen umgegangen werden, die eine falsche Lehre bringen. Dies geschieht in unserer Zeit nicht, indem wir sie töten, sondern indem wir jede Gemeinschaft mit ihnen abbrechen und verweigern. Ihr Wort frisst weiter um sich wie Krebs und man kann mit Krebs nicht geduldig umgehen (vgl. 5Mo 13:5; 9-11; 5Mo 18:20). Die Schlachtung findet am Fluss Kison statt, wo einst die Kanaaniter getötet wurden (Ri 4:7; 13; Ri 5:21; Ps 83:10).

Der Regen kommt

Nach dem Feuer kommt jetzt der Regen. Ahab ist der erste, dem gesagt wird, dass der Regen naht. Über ihn wurde während der gesamten Begebenheit auf dem Karmel nicht gesprochen. Er hat das ganze Schauspiel verfolgt. Er hat die ganze Zeit schweigend zugesehen. Elia hat nicht mit ihm gesprochen, aber jetzt richtet er sich an ihn. Er fordert Ahab auf, nach Hause zu gehen, um zu essen und zu trinken; das ist das Einzige, woran er interessiert ist. Er muss auch nicht dabei sein, wenn Elias Gebet um Regen sich auswirkt.

Als Ahab, der Führer des Volkes Gottes, auf dem Weg zu seinem heißgeliebten Mahl ist, geht der Mann Gottes, der Liebhaber des Volkes Gottes, den Berg hinauf um zu beten. Elia hat gebetet, dass es nicht regnen möge, es sei denn, auf sein Wort (1Kön 17:1). Diese Zeit ist nun gekommen. Gott hat gesagt, dass er wieder Regen geben wird (1Kön 18:1). Das glaubt Elia, und er hört bereits das Geräusch davon (1Kön 18:41). Wir könnten sagen, dass Elia also gar nicht beten musste. Aber so spricht der Mann Gottes nicht. Er weiß, dass Gott gebeten werden möchte und dass Gott das Gebet seines Dieners gebrauchen will, um Regen und Segen zu geben. Obwohl Er es angekündigt hat, gibt Er es auf Grund des Gebets und in Verbindung mit dem Opfer.

Es ist sogar so, dass Elia siebenmal beten muss. Ein kurzes Gebet in der Öffentlichkeit hat genügt, um das Feuer vom Himmel fallen zu lassen. Im Verborgenen ist ein siebenfaches Gebet nötig, damit der Regen kommen kann. Es geht nicht nur um das Gebet, sondern auch um ein beharrliches und vertrauensvolles Gebet. Damit ist geistliche Übung verbunden. Elia benutzt auch seinen Diener. Er gibt ihm eine schöne Aufgabe. Der Diener darf nach der Erhörung des Gebets Ausschau halten. Er darf gehen und nach Westen schauen, über das Meer, um zu sehen, ob Wolken kommen. Jedes Mal gehorcht er und wird so auch geübt. Gott erfüllt seine Versprechen gerne als Antwort auf die Gebete der Seinen. Und so kommt wieder Regen und Segen über das Volk Gottes.

Wir dürfen um Regen beten. Regen ist der Regen des Himmels und ist ein Bild der Wirksamkeit des Geistes in der Lehre des Wortes Gottes (5Mo 32:2). In Ägypten gibt es auch Wasser, aber das wird durch menschliche Anstrengung über das Land gebracht (5Mo 11:10). Wir sehnen uns nach dem Regen des Himmels, der Lehre aus der himmlischen Quelle. Wir dürfen einen Platz um den Altar aus zwölf Steinen herum haben, aber wir dürfen auch die Lehre empfangen, die wie Regen fließt. Wir müssen auch darum beten und uns auf die Erhörung freuen. Viele wollen mit Ahab essen und trinken, aber nur wenige wollen mit Elia beten. Es beginnt mit einem Wölkchen wie die Hand eines Mannes, die aber zu einem Himmel voller Wolken mit Regen wird.

Elia lässt Ahab gebieten schnell zu sein, denn sonst wird der Boden so sumpfig sein, dass er nicht vorankommt. Während Ahab losstürmt, ist Elia noch schneller und rennt Ahab voraus. Wir können davon ausgehen, dass er durch die Kraft des Geistes befähigt ist, dies zu tun. Es ist ein geistlicher Enthusiasmus wegen Gottes Werk, das er tun durfte.

Mit dieser Aktion von Elia endet mehr oder weniger sein öffentlicher Dienst. Er handelt immer noch als Prophet, aber das eigentliche Ziel seiner Mission ist erreicht. Durch seinen Dienst ist das Volk, zumindest in seinem Bekenntnis, zu Gott zurückgekehrt.

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