1 Kings 8:25
Das Gebet Salomos
Das Gebet Salomos ist der Höhepunkt der Einweihung des Tempels. Der Ort der Fürbitte ist am Altar (1Kön 8:22). Es gibt keine Fürbitte, losgelöst vom Altar, was für uns losgelöst vom Herrn Jesus und seinem Werk am Kreuz bedeutet. Das Fundament ist das Opfer Christi. Der König-Priester tut Fürbitte (vgl. 1Sam 2:35, wo der Priester im Dienst des Gesalbten steht). Er tut es für die Gemeinde Israel und auch in der Gegenwart des Volkes; das Volk hört zu. Er spricht offen über all die Gefahren, denen das Volk ausgesetzt sein kann. Salomo spricht Gott in seiner Unvergleichbarkeit an (1Kön 8:23). Es ist auch gut für uns, darüber nachzudenken, mit welch einem Gott wir es zu tun haben. Man kann Ihn mit niemandem vergleichen, weder mit Göttern noch mit dämonischen Mächten. Sie alle sind Ihm unterworfen. Der HERR allein ist Gott (1Kön 8:60). Dann spricht Salomo Gott gegenüber aus, was er zuvor vor dem Volk ausgesprochen hat (1Kön 8:24; vgl. 1Kön 8:15). Was er vor dem Volk ausgesprochen hat, opfert er hier Gott als Dank- oder Friedensopfer. Er erinnert Gott an sein Versprechen, immer einen Sohn Davids auf den Thron zu setzen und betet, dass Gott dies auch tun wird (1Kön 8:25). Dies wird Wirklichkeit werden, wenn der ewige Sohn als Mensch auf dem Thron sitzt. Die Erfüllung des Versprechens wird jedoch von der Verantwortlichkeit des Menschen abhängig gemacht. Sowohl Salomo selbst als auch seine Söhne haben versagt, und deshalb ist lange Zeit kein Sohn Davids auf dem Thron gewesen. Gemäß der Souveränität Gottes wird er in Gnade den Sohn geben. Dazu appelliert Salomo an die Gnade Gottes, wenn er darum bittet, dass sich Gottes Wort als wahr erweisen möge (1Kön 8:26).Gott ist so groß, dass kein Teil der Schöpfung Ihn umfassen kann, nicht einmal die größten, ausgedehntesten Teile (1Kön 8:27). Er Selbst umfasst alles (5Mo 10:14). Es ist auch eine Illusion zu glauben, dass Gott in einem von Händen gemachten Tempel lebt. An dieser Illusion wird das abtrünnige Volk festhalten, wofür die Propheten sie scharf verurteilen (Jer 7:4; Mich 3:11). Der Glaube erkennt, dass Gott nicht in einem menschlichen Bauwerk gefasst werden kann. Gleichzeitig aber sieht der Glaube die Gegenwart Gottes mit dem Tempel verbunden, denn Er hat gesagt, dass sein Name dort wohnt. Auf dieser Grundlage können wir Ihn trotz seiner Größe, die so unendlich hoch erhaben über seine Wohnung ist, bitten, das Gebet zu hören, das von seiner Wohnung auf Erden zu Ihm in den Himmel kommt (1Kön 8:28). Immer wieder kommt das Wort „hören“ oder „erhören“ vor. In diesem Sinne betet Salomo. So dürfen wir zu Gott beten. Er erhört uns aus seiner Wohnung im Himmel. Aber Salomo spricht auch von „Vergebung“ (1Kön 8:29; 30). Er ist ein praktischer König und weiß, dass die Gebete meistens Gebete um Vergebung sind. Sollen nicht auch unsere Gebete oft von einem Bekenntnis der Sünden begleitet werden? Salomo bittet, dass der HERR das Flehen „deines Volkes Israel“ hören möge. Er geht davon aus, dass Gottes Volk ein betendes Volk sein wird.
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