‏ 1 Peter 3:10

Die Stellung der Männer in der Ehe – das Leben erben

1Pet 3:7. Nach der Belehrung für die Frauen folgt nun Belehrung für die Männer. Diese Belehrung beginnt gleichfalls mit einem „Ebenso“ (siehe 1Pet 3:1), denn auch der Mann muss sich unterordnen. Für ihn gilt, dass er sich der Institution der Ehe unterordnen und seinen Platz darin einnehmen soll, nämlich auf die Weise, die in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes ist. Der Mann soll „mit Einsicht“ bei seiner Frau „wohnen“. Mit „wohnen“ ist sein ganzer Umgang mit ihr gemeint, nicht nur der sexuelle Umgang. In seinem Umgang mit ihr darf er sich nicht von seiner Leidenschaft leiten lassen, sondern durch die Einsicht, die er in ihr Wesen hat. Er muss in sie investieren wollen und sein Bestes tun, um sie zu verstehen.

Es ist eine bekannte und zugleich beschämende Tatsache, dass Männer oft mehr Einsicht in technische Zusammenhänge haben als in ihre Frauen. Das liegt dann an ihrem Egoismus. Männer denken häufig, Frauen seien wie sie selbst, und können sich schlecht in die Gefühle ihrer Frauen hineindenken. Die Frau ist das schwächere Gefäß. Mit Gefäß ist der Körper gemeint (2Kor 4:7; 1Thes 4:4). Die Frau ist in physischer und emotionaler Hinsicht schwächer, nicht jedoch in geistlicher Hinsicht. Denk nur an eine Frau wie Debora, die eine Armee befehligte. Es geht dabei um die Schwachheit des Körpers und die damit verbundenen Empfindungen. Dass eine Frau anders empfindet, müssen Männer wissen, und das soll ihr Verhalten ihnen gegenüber bestimmen. Es darf bei ihnen nicht zu einem Gefühl der Überlegenheit führen, so dass sie herablassend auf ihre Frauen schauen. Nein, der Mann muss verstehen, dass sie vieles hat, was ihm fehlt, und deshalb soll er sie ehren.

Ein weiterer Grund, sie zu ehren und nicht geringschätzend zu behandeln, ist die Tatsache, dass sie ein Miterbe der Gnade des Lebens ist. Auch sie hat durch die Gnade teil an dem Leben bekommen. Dieses Leben wird in seiner vollen Bedeutung im Friedensreich erfahren werden, das ist das Erbe. Gott macht keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen im Blick auf die Zuteilung des Erbes. Männer verhalten sich oft wie Herrscher und vergessen, dass sie Haupt sind. Sie vergessen auch, dass das Herrschen in der Zukunft geschieht und dass in Zukunft die Frauen ebenfalls herrschen werden. Wenn Frauen dem Herrn treuer gedient haben, werden sie einen größeren Anteil an der Herrschaft bekommen. Wir müssen unsere Frauen so sehen, wie Gott sie sieht.

Das Gebet, das ist der Kontakt mit Gott, wird verhindert, wenn der Mann nicht gut mit seiner Frau umgeht. Wenn ein Mann seine Frau geringschätzt, wird das Gebetsleben davon negativ beeinflusst. Dann ist es kraftlos oder wird völlig vernachlässigt. Das ist eine sehr schlechte Situation. Es ist Gottes Absicht, dass Mann und Frau gemeinsam dem Herrn dienen und in seinem Werk tätig sind, jeder entsprechend seiner Aufgabe. In einer guten Ehe werden sie gemeinsam darüber sprechen und zusammen dafür beten. Das wird sie davor bewahren, nebeneinanderher zu leben. Das gemeinsame Gebet von Mann und Frau ist daher von größter Bedeutung.

1Pet 3:8. Mit einem „Endlich“ wird nach den Hausknechten (1Pet 2:18) und den Eheleuten (1Pet 3:1-7) eine letzte Gruppe angesprochen, und das ist die Gemeinschaft aller Gläubigen. Dazu gehören selbstverständlich auch die vorherigen Gruppen. Alle werden bezüglich ihres Verhaltens zueinander angesprochen, wie sie miteinander umgehen und aufeinander zugehen. An erster Stelle steht da, dass sie gleich gesinnt sein sollen. Die Gläubigen befinden sich in einer feindlichen Welt. Der Feind ist darauf aus, sie auseinanderzubringen. Die einzige Waffe dagegen ist die gleiche Gesinnung, das heißt, dass sie alle dasselbe Ziel haben, nämlich Christus zu verherrlichen. Wenn die Gläubigen auf den Herrn Jesus ausgerichtet sind und in ihren gegenseitigen Beziehungen auf Ihn achten, wird es dem Feind nicht gelingen, Zwietracht zu säen. Im Gegenteil, sie werden dadurch Siege über den Feind erringen.

Ihre Gesinnung wird sie zum Mitleid mit leidenden Gläubigen bewegen und auch zum Mitleid mit verlorenen Menschen. Mitleid ist Erbarmen mit der Not anderer und das Bemühen, sie zu unterstützen. Das gilt vor allem im Blick auf die Mitgläubigen. Wir sollen ihnen gegenüber voll brüderlicher Liebe sein. Es ist eine wirkliche Freude, in einer feindlichen Welt, wo kalter Hass und dunkle Gefühle das Klima bestimmen, zu einer Gemeinschaft zu gehören, wo wahre Liebe die Atmosphäre in reichem Maß bestimmt. Wenn Gläubige sich in den Zusammenkünften oder zu Hause treffen, sollen sie erfahren, was jemand erlebt, der von der beißenden Kälte draußen durchgefroren ist und in ein Zimmer hineingeht, wo die Wärme wie eine Decke über ihn kommt. Dieselbe Erfahrung sollte auch ein Ungläubiger machen, wenn er mit einem Gläubigen in Berührung kommt. In der Gemeinschaft der Gläubigen soll jeder jedem Wohlwollen entgegenbringen, der sich dort befindet. Das ist das Gegenteil von einer Haltung, die Schrecken einjagt und abstößt. Es ist eine Haltung, von der der andere sich angezogen und angenommen fühlt.

Zu dieser Haltung passt nicht ein Handeln von oben herab, das dem anderen das Gefühl vermittelt, dass ihm eine Gunst gewährt wird. Nein, zu Barmherzigkeit passt Demut, denn der Gläubige weiß, dass auch er selbst ein Gegenstand der Barmherzigkeit Gottes und des Herrn Jesus ist. Alles, was hier von den Gläubigen erwartet wird, ist beim Herrn Jesus in Vollkommenheit zu sehen.

1Pet 3:9. So gab es bei Ihm keine Vergeltung von Bösem mit Bösem und Scheltwort mit Scheltwort. Seine Antwort auf all das Böse, das Ihm zugefügt wurde, und alle Scheltworte, die man Ihm entgegen schleuderte, war Segen. Wenn du Ihm ähnlich sein willst, so bitte Ihn, dass du auch so reagieren kannst. Ein besonderer Ansporn, Ihm darin ähnlich zu sein, ist es, zu wissen, dass du dazu berufen bist, Segen zu erben. Du hattest früher auch kein Teil daran. Jetzt wohl. Gönnst du es anderen, daran teilzuhaben? Der Herr gönnte es dir auch. Folge Ihm daher darin und wünsche es anderen, dass auch sie am Segen des Friedensreichs teilhaben, denn das ist mit dem Erben des Segens gemeint.

1Pet 3:10. Wir werden den Segen des Friedensreichs nicht nur in der Zukunft genießen. Es ist auch jetzt schon möglich, das wahre Leben zu genießen und gute Tage zu sehen. Wer möchte das nicht jetzt schon? Auch Ungläubige wollen das. Du hörst diesen Wunsch durchklingen, wenn wir bei einer Begrüßung „guten Tag“ sagen. Um wirklich gute Tage erleben zu können entsprechend dem reichen Inhalt, der hier gemeint ist und wodurch das allein möglich ist, zitiert Petrus aus Psalm 34 (Ps 34:13-17). Wenn du gute Tage sehen und das Leben lieben willst, ist es nötig, dass du deinen Mund nicht gebrauchst, um böse und betrügerische Dinge zu sagen. Das ist doch was! Das schließt in jedem Fall aus, dass jemand, der kein neues Leben hat, jemals das wirkliche Leben genießen und gute Tage sehen wird. Nur die, die das neue Leben haben, das Leben aus Gott, können das erfahren. Wenn du nahe beim Herrn bleibst, kannst du dem entsprechen.

1Pet 3:11. Die anderen Voraussetzungen in diesem Abschnitt sind ebenfalls wichtig. Sie bestehen aus etwas Negativem und etwas Positivem. Das Negative ist, dass du dich vom Bösen abwendest, und das Positive, dass du das Gute tust. Du siehst, dass das Positive dem Negativen folgt. Es geht nicht darum, dass dein Leben davon gekennzeichnet ist, etwas zu lassen, sondern davon, dass du das Gute tust. Was das Gute beinhaltet, liest du im Folgenden: Frieden zu suchen, und zwar auf eine intensive Weise. Du musst danach jagen, dich also völlig dafür einsetzen. Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg, es ist vielmehr die innere Ruhe als Folge der Gemeinschaft mit Gott, wenn du auf seinem Weg gehst, im Vertrauen darauf, dass Er für das Erforderliche sorgt und dich vor Gefahren schützt. Dieser Friede ist ständig bedroht, weil die Umstände dir diesen Frieden nehmen wollen. Deshalb musst du danach jagen.

1Pet 3:12. Zur Ermutigung folgt ein Zitat, das dich auf den Herrn hinweist. Du darfst wissen, dass seine Augen beständig auf dich gerichtet sind. Er sieht, dass du gern das genießen willst, was Er gibt. Er weiß auch, dass es Mächte gibt, die dich bedrängen und die viel stärker sind als du. Wenn du dir dessen bewusst bist, wirst du Ihn um Hilfe anflehen. Du darfst dann wissen, dass seine Ohren für dein Flehen offen sind. Er hört dich und beschützt dich vor denen, die Böses gegen dich planen.

Lies noch einmal 1. Petrus 3,7–12.

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