1 Samuel 14:28

Jonathan nimmt vom Honig

Jonathan hat den Fluch nicht gehört und ist daher frei, den Honig zu essen. Das tut er dann auch. Er steht außerhalb des Bereiches des Fluches. Das ist ein Bild davon, dass Glaube und Gesetz einander ausschließen. Jonathan ist wie der Herr Jesus, der unterwegs aus dem Bach getrunken hat (Ps 110:7). Jonathan genießt, im Vorbild, einen kurzen Moment die irdischen Dinge, nicht die weltlichen Dinge. Gesetzlichkeit ist auch, einander zu verbieten, irdische Dinge zu genießen. Wir sollen den Genuss von irdischen Dingen auch nicht übertreiben, als sei der Genuss dieser Dinge das Einzige, woraus das Leben besteht.

Bei Jonathan sehen wir, wie es sein kann. Er kostet unterwegs von dem Honig, während sein Blick immer auf den Kampf gerichtet bleibt. Er setzt sich nicht hin, um sich bequem seinen Bauch mit Honig vollzuschlagen. Er kostet „ein wenig“ (1Sam 14:29; Spr 24:13; Spr 25:16; 27; vgl. Ri 7:6). Der Kampf bleibt das Ziel. Wir müssen einerseits lernen, die Dummheit Sauls zu vermeiden, und andererseits müssen wir von Jonathan lernen, wie wir irdische Segnungen genießen dürfen.

Sobald Jonathan gegessen hat, wird ihm von dem Fluch berichtet, den sein Vater ausgesprochen hat. Es wird dabei gesagt, dass der Fluch seines Vaters die Ursache für die Erschöpfung des Volkes ist. Fluch gibt keine Kraft, das Erforderliche zu tun, sondern wirkt nur lähmend. Jonathan schämt sich nicht, auf die Dummheit seines Vaters hinzuweisen. Statt sein Volk im Kampf anzuführen und ihm dabei alle Mittel zur Verfügung zu stellen, stellt Saul das Volk unter ein Gesetz. Dadurch stürzt er das Volk ins Unglück. Dasselbe wird von Achan gesagt (Jos 7:25).

Jonathan spricht darüber, wie viel größer der Segen gewesen wäre, wenn sein Vater nicht so töricht gehandelt hätte. Auch unser geistlicher Segen wäre größer, wenn viele unter uns nicht so gesetzlich oder weltlich gesinnt wären. Die Gefahr kommt von beiden Seiten. Unterdrückung oder Freiheit verhindert einen großen Sieg.

Der Gebrauch von ein wenig Honig hat Jonathan wieder Kraft gegeben. Er kann dadurch wieder klar sehen. Honig spricht von der Süßigkeit der natürlichen Beziehungen. Wie gut kann es sein, wenn ein Kämpfer im Werk des Herrn sich einen Augenblick Ruhe nimmt und seine Familie, seine Frau, seine Kinder genießt. Dadurch bekommt er Kraft, um wieder weiterzukämpfen. Auch vom Gebot des HERRN steht geschrieben, dass es die Augen erleuchtet, um zu wissen, was geschehen soll (Ps 19:9b). Es zeigt, dass wahre Erleuchtung auf dem Weg des Gehorsams gegenüber Gottes Wort gefunden wird.

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