1 Samuel 2:22-36

Eli ermahnt seine Söhne

Elis Söhne sind nur darauf aus, ihre Begierden zu befriedigen. Sie suchen die Befriedigung ihres Bauches (vgl. Phil 3:19a). Der Schritt von körperlicher Befriedigung zu Befriedigung ihrer sexuellen Lüste erfolgt schnell. Diejenigen, die sich beim Essen nicht beherrschen können, können sich oft auch nicht in sexuellen Dingen beherrschen. Elis Söhne können sich dem Gericht nicht mehr entziehen, nachdem sie sich so schlecht verhalten haben.

Eli ermahnt seine Söhne wegen ihres Verhaltens, aber seine Ermahnung kommt zu spät. Unter anderem wegen seines schlaffen Auftretens haben sie ihre Herzen verhärtet. Nun ist die Zeit der Bekehrung vorbei. Eli kennt die Gedanken Gottes nicht und handelt daher weiterhin auf seine schwache Art und Weise. Er ist zu spät.

Der HERR musste die Entscheidung treffen, sie zu töten. Diese Entscheidung ist unwiderruflich, weil sie unwiderruflich an dem Bösen festhalten und jede Ermahnung verachten. Es ist mit den Söhnen Elis wie mit dem Pharao, der auch zuerst sein eigenes Herz verhärtet hat (2Mo 7:13; 14; 22; 2Mo 8:11; 15; 28; 2Mo 9:7; 34; 2Mo 13:15) und dessen Herz danach von Gott verhärtet wird (2Mo 9:12; 2Mo 10:1; 20; 27; 2Mo 11:10; 2Mo 14:4; 8; 17).

Samuel wächst im Ansehen

Wenn die geistliche Finsternis zunimmt, leuchtet auch das Licht Gottes immer heller. Samuel wächst trotz der Abtrünnigkeit des Volkes. Der HERR und die Menschen freuen sich immer mehr, je mehr sie von Samuels Gottesfurcht sehen (vgl. Lk 2:52). Sein Leben ist eine Wohltat für alle, die mit ihm in Kontakt kommen. Es fällt auf, wie sehr er anders ist als die gottlosen Söhne Elis.

Ein Mann Gottes kommt zu Eli

Ein anonymer Mann Gottes wird zu Eli geschickt. Wenn der Mann Gottes von dem „Haus deines Vaters“ spricht, meint er damit das Haus Aarons. Er stellt dieses dem „Haus des Pharaos“ gegenüber, was das Haus der Sklaverei ist, wo das Volk dem Pharao und seinen Interessen gedient hat. Auf diese Weise erinnert er Eli an seine Herkunft.

Dann spricht der Mann Gottes von der auserwählende Gnade Gottes, dass Er Aaron und sein Haus zum Priestertum berufen hat. Er verweist auch auf die gnädige Versorgung Gottes für die Priester. Alles, was Er gegeben hat, bewirkt, dass ihre Sünde, noch mehr haben zu wollen, eine Verachtung für all diese reichlichen Gaben Gottes ist (vgl. 2Sam 12:8; 9).

Der HERR macht Eli verantwortlich für die Verachtung von „meinem Schlachtopfer und meinem Speiseopfer“, weil er nicht gegen seine Söhne vorgegangen ist. In dem Vorwurf, der Eli gemacht wird, heißt es auch, dass er sich gemästet hat vom besten Teil jedes Speisopfers. So sehr werden die Taten seiner Söhne auch ihm persönlich zugeschrieben.

Obwohl er seine Söhne zurechtgewiesen hat, wodurch er zeigt, dass er Einsicht in ihr Fehlverhalten hat, hat er ihren falschen Praktiken nicht Einhalt geboten. Elis Untätigkeit hat zu der Verachtung beigetragen, die das Volk für das Opfer und den Dienst für den HERRN bekommen hat. Er hat seinen Söhnen mehr Ehre gegeben als dem HERRN. Jeder Vater steht in der Gefahr, sich für seinen Sohn zu entscheiden, wenn er zwischen seinem Sohn und Gott wählen muss. Lasst die Väter dem Beispiel Abrahams folgen, der sein Haus nicht freundlich gebeten hat, sondern ihnen befahl, „den Weg des HERRN [zu] bewahren, Gerechtigkeit und Recht auszuüben“ (1Mo 18:19).

Das Urteil über das Haus Elis

Das Verachten des Opfers (1Sam 2:29) ist dasselbe wie das Verachten von Gott. Die Folgen sind gravierend. Gott kann jetzt das Verheißene nicht geben (Jer 18:9; 10). Wird Gott nun seine Verheißung zurücknehmen und im Widerspruch zu sich selbst handeln? Das kann nicht sein und das ist auch nicht so.

Gott hat dem Haus Aaron versprochen, dass es Ihm immer dienen wird. Aaron hatte vier Söhne. Zwei wurden vom HERRN getötet (3Mo 10:1; 2). Von den beiden verbleibenden, Ithamar und Eleasar, ist Eleasar Aarons Nachfolger. Eleasar wird von Pinehas abgelöst. Das ist die Linie des Priestertums in Israel geworden. Es ist jedoch etwas geschehen – was es ist, lässt sich nicht aus der Schrift ableiten –, durch das die Linie des Priestertums auf Ithamar übergegangen ist. Eli stammt nämlich nicht aus der Linie von Eleasar, sondern aus der Linie von Ithamar. Durch seine Untreue gegenüber dem HERRN wird die Verheißung, die Aaron gegeben wurde, von Ithamar weggenommen.

Die Verheißung eines zuverlässigen Priesters wird in Zadok erfüllt werden (Hes 44:15), der in der Zeit Davids Hohepriester wird. Zadok stammt aus der Linie von Eleasar (1Chr 5:29-34). Gott macht seine Versprechen immer wahr, und zwar auf eine Weise, die zeigt, dass Er es getan hat.

Das Abhauen des Armes bedeutet, dass die Kraft und der Einfluss weggenommen werden. Das gilt für Eli ebenso wie für seine ganze Familie. Seine Nachkommen werden jung sterben. Eli wird es noch zu seiner Zeit erleben, dass die Wohnung des HERRN in Bedrängnis sein wird. Er wird dies erleben, wenn die Bundeslade von den Philistern erbeutet wird (1Sam 4:10; 11; Ps 78:59-61). Später wird Silo zerstört und die Bundeslade verschwindet, erbeutet von den Feinden (Jer 7:12; Jer 26:6). Die wenigen Jahre, die Eli noch leben wird, werden durch das, was ihm hier vorhergesagt wird, zur Qual werden. Der Gedanke an dieses Gericht wird ihn immer beschäftigen. Er wird in den letzten Jahren seines Lebens keine Freude mehr kennen.

Der Mann Gottes sagt ihm auch den Tod seiner beiden Söhne voraus. Hier werden ihre Namen genannt. Pinehas trägt den gleichen Namen wie ein früheres Familienmitglied. Dieses Familienmitglied verhielt sich jedoch völlig treu gegenüber dem HERRN, als die Sünde in das Volk eindrang (4Mo 25:7-13). Dieser Pinehas war Eleasars Sohn.

Gott sorgt für einen treuen Priester

Nach den Gerichtsankündigungen in den vorigen Versen folgt eine Zusage des HERRN. Sie basiert auf nichts anderem als seinem eigenen souveränen Vorsatz. Er selbst wird einen treuen, zuverlässigen Priester einsetzen. „Treue“ steht im starken Kontrast zur Untreue von Eli und seinen Söhnen.

In erster Linie können wir das auf Samuel anwenden. Weiterhin trifft es auf Zadok zu, der anstelle von Abjathar Priester werden wird. Abjathar ist der letzte Nachkomme des Hauses Elis. Durch Salomo wird ihm das Priestertum entzogen (1Kön 2:26; 27). Es wird Abjathar genommen, weil er mit Adonija verbunden ist, der sich selbst zum König erklärt hat (1Kön 1:7), während Zadok nicht daran teilnimmt (1Kön 1:8). Vor allem aber ist es zutreffend auf den Herrn Jesus als König-Priester.

Das „beständige Haus“ ist das Haus Davids (1Sam 25:28). Mit dem „Gesalbte“ ist oft der Priester gemeint, aber hier ist es der König nach den Gedanken Gottes. Der Priester wird vor dem gesalbten König wandeln. Das sehen wir in diesem Buch, wo die Betonung auf dem König nach dem Herzen Gottes liegt. Das Priestertum wird in der Gegenwart des Königtums ausgeübt. Der Herr Jesus ist beides. Er ist sowohl König als auch Priester. In Ihm vereinigen sich das Königtum und das Priestertum in vollkommener Weise. In Ihm ist es so, wie Gott es beabsichtigt hat.

Der Überrest des Hauses Elis

Was dieser Vers aussagt, sehen wir in Abjathar, der sich David zur Verfügung stellen wird (1Sam 22:20; 1Sam 23:9; 1Sam 30:7). Er repräsentiert alle, die dem Gericht entkommen werden. Sie werden abhängig sein von der Gnade des neuen Priesters. Auf diese Gnade werden sie sich berufen.

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