1 Samuel 2:27-34

Ein Mann Gottes kommt zu Eli

Ein anonymer Mann Gottes wird zu Eli geschickt. Wenn der Mann Gottes von dem „Haus deines Vaters“ spricht, meint er damit das Haus Aarons. Er stellt dieses dem „Haus des Pharaos“ gegenüber, was das Haus der Sklaverei ist, wo das Volk dem Pharao und seinen Interessen gedient hat. Auf diese Weise erinnert er Eli an seine Herkunft.

Dann spricht der Mann Gottes von der auserwählende Gnade Gottes, dass Er Aaron und sein Haus zum Priestertum berufen hat. Er verweist auch auf die gnädige Versorgung Gottes für die Priester. Alles, was Er gegeben hat, bewirkt, dass ihre Sünde, noch mehr haben zu wollen, eine Verachtung für all diese reichlichen Gaben Gottes ist (vgl. 2Sam 12:8; 9).

Der HERR macht Eli verantwortlich für die Verachtung von „meinem Schlachtopfer und meinem Speiseopfer“, weil er nicht gegen seine Söhne vorgegangen ist. In dem Vorwurf, der Eli gemacht wird, heißt es auch, dass er sich gemästet hat vom besten Teil jedes Speisopfers. So sehr werden die Taten seiner Söhne auch ihm persönlich zugeschrieben.

Obwohl er seine Söhne zurechtgewiesen hat, wodurch er zeigt, dass er Einsicht in ihr Fehlverhalten hat, hat er ihren falschen Praktiken nicht Einhalt geboten. Elis Untätigkeit hat zu der Verachtung beigetragen, die das Volk für das Opfer und den Dienst für den HERRN bekommen hat. Er hat seinen Söhnen mehr Ehre gegeben als dem HERRN. Jeder Vater steht in der Gefahr, sich für seinen Sohn zu entscheiden, wenn er zwischen seinem Sohn und Gott wählen muss. Lasst die Väter dem Beispiel Abrahams folgen, der sein Haus nicht freundlich gebeten hat, sondern ihnen befahl, „den Weg des HERRN [zu] bewahren, Gerechtigkeit und Recht auszuüben“ (1Mo 18:19).

Das Urteil über das Haus Elis

Das Verachten des Opfers (1Sam 2:29) ist dasselbe wie das Verachten von Gott. Die Folgen sind gravierend. Gott kann jetzt das Verheißene nicht geben (Jer 18:9; 10). Wird Gott nun seine Verheißung zurücknehmen und im Widerspruch zu sich selbst handeln? Das kann nicht sein und das ist auch nicht so.

Gott hat dem Haus Aaron versprochen, dass es Ihm immer dienen wird. Aaron hatte vier Söhne. Zwei wurden vom HERRN getötet (3Mo 10:1; 2). Von den beiden verbleibenden, Ithamar und Eleasar, ist Eleasar Aarons Nachfolger. Eleasar wird von Pinehas abgelöst. Das ist die Linie des Priestertums in Israel geworden. Es ist jedoch etwas geschehen – was es ist, lässt sich nicht aus der Schrift ableiten –, durch das die Linie des Priestertums auf Ithamar übergegangen ist. Eli stammt nämlich nicht aus der Linie von Eleasar, sondern aus der Linie von Ithamar. Durch seine Untreue gegenüber dem HERRN wird die Verheißung, die Aaron gegeben wurde, von Ithamar weggenommen.

Die Verheißung eines zuverlässigen Priesters wird in Zadok erfüllt werden (Hes 44:15), der in der Zeit Davids Hohepriester wird. Zadok stammt aus der Linie von Eleasar (1Chr 5:29-34). Gott macht seine Versprechen immer wahr, und zwar auf eine Weise, die zeigt, dass Er es getan hat.

Das Abhauen des Armes bedeutet, dass die Kraft und der Einfluss weggenommen werden. Das gilt für Eli ebenso wie für seine ganze Familie. Seine Nachkommen werden jung sterben. Eli wird es noch zu seiner Zeit erleben, dass die Wohnung des HERRN in Bedrängnis sein wird. Er wird dies erleben, wenn die Bundeslade von den Philistern erbeutet wird (1Sam 4:10; 11; Ps 78:59-61). Später wird Silo zerstört und die Bundeslade verschwindet, erbeutet von den Feinden (Jer 7:12; Jer 26:6). Die wenigen Jahre, die Eli noch leben wird, werden durch das, was ihm hier vorhergesagt wird, zur Qual werden. Der Gedanke an dieses Gericht wird ihn immer beschäftigen. Er wird in den letzten Jahren seines Lebens keine Freude mehr kennen.

Der Mann Gottes sagt ihm auch den Tod seiner beiden Söhne voraus. Hier werden ihre Namen genannt. Pinehas trägt den gleichen Namen wie ein früheres Familienmitglied. Dieses Familienmitglied verhielt sich jedoch völlig treu gegenüber dem HERRN, als die Sünde in das Volk eindrang (4Mo 25:7-13). Dieser Pinehas war Eleasars Sohn.

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