1 Samuel 27:8

Das Doppelleben Davids

David verhält sich hier in Übereinstimmung mit dem, was Saul von ihm gesagt hat. Er handelt nämlich sehr listig (1Sam 23:22). Er geht nicht nur zu den Feinden, um dort zu wohnen, sondern verhält sich so, als sei er ein Feind seines eigenen Volkes. David kann nicht mehr offen und ehrlich seinen Weg gehen. Sein Leben besteht aus dem Betrügen von Achis, bei dem er das falsche Vertrauen weckt, dass er sich „bei seinem Volk, bei Israel, ganz stinkend gemacht“ hat.

Je länger man Lügen erzählt, desto mehr glaubt man selbst daran und desto mehr wird man dadurch in seinem Charakter verformt. Was für ein Antizeugnis! Dieses lügnerische und heuchlerische Verhalten wird eine Gewohnheit von diesem Mann nach dem Herzen Gottes. Wie hält er das durch? Es ist nötig, dass wir bitten: „Wende von mir ab den Weg der Lüge und gewähre mir dein Gesetz!“ [das heißt, Gottes Wort] (Ps 119:29).

Wenn das Gewissen der Diener Gottes ihnen sagt, dass sie sich in einer falschen Position befinden, ist eine ihrer Ausflüchte, dass sie sich mit neuer Energie einer bestimmten guten Sache widmen. Sie machen sich damit selbst vor, dass so etwas ihr Gewissen zum Schweigen bringen wird. So setzt David sich ein, um gegen die Feinde Gottes und seines Volkes zu kämpfen. Die Amalekiter müssen ja auf Befehl Gottes hin ausgerottet werden und Saul hat versäumt, das zu tun. Dieses Versäumnis macht David wett. Er geht dorthin und schlägt sie, offenbar weil der HERR mit ihm ist.

Wir sollten uns jedoch nicht durch den Erfolg blenden lassen. Das ist es, was häufig in der Christenheit geschieht. Es wird nicht gefragt, ob eine bestimmte Sache in Übereinstimmung mit der Schrift ist oder nicht, sondern ob es ein Resultat liefert. Das Ergebnis ist das Einzige, was zählt. Der Rat der Welt wird eingeholt, um eine „Gemeinde“ anziehend zu machen. Evangelisten benutzen weltliche Methoden, um das Evangelium anzubieten. Wenn doch damit Seelen gerettet werden, so lautet die Rechtfertigung. Wir sollten die Dinge jedoch nicht danach beurteilen, was wir sehen, sondern danach, ob etwas nach der Schrift ist und alles ablehnen, was damit in Widerspruch steht. Es geht um einen Wandel im Glauben, nicht um einen Wandel, der von dem geleitet wird, was wir sehen.

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