1 Samuel 4:17

Bericht der Verluste

Einem Benjaminiter gelingt die Flucht. Mit großer Geschwindigkeit erreicht er Silo. Dort sitzt Eli auf einem Stuhl an der Seite des Weges. Der Bote stürmt an Eli vorbei. Das ist nicht der Mann, an den er zuerst denkt, um seine traurige Botschaft zu überbringen. Offensichtlich wird Eli nicht in das involviert, was sich im Leben des Volkes abspielt. Der Benjaminiter bringt seine Botschaft in die Stadt. Seine zerrissenen Kleider sind ein Zeichen von dem zerrissenen, geteilten und zerstreuten Volk. Die Erde auf seinem Kopf deutet auf die Demütigung des Volkes hin. Sein Aussehen deutet darauf hin, dass er ein Bote mit einer schlechten Nachricht ist.

Nach der Nachricht entsteht lautes Geschrei in der ganzen Stadt. Alle Bewohner werden wohl Verwandte oder Freunde in der Armee haben, um die sie besorgt sind. Besonders die Nachricht über die Bundeslade wird sie schwer getroffen haben. Auf jeden Fall ist dies die größte Sorge für Eli, größer als die Sorge um seine Söhne. Was mit seinen Söhnen geschehen würde, ist ihm vorhergesagt worden (1Sam 2:34).

Eli ist blind, aber nicht taub. Er kann die zerrissenen Kleider und die Erde auf dem Kopf des Boten nicht sehen, aber er hört die Auswirkung der Botschaft. Obwohl er eine Idee hat, will er den genauen Grund für das Geschrei wissen. Dann kommt der Bote auch zu Eli und erzählt ihm, was passiert ist. Den Bericht, den Eli erhält, bekommt er nicht aus zweiter Hand, sondern von einem Augenzeugen. Es ist auch kein Bericht über ein Ereignis, das weit in der Vergangenheit liegt, sondern über etwas, das noch keinen Tag zurückliegt.

Eli bittet ihn freundlich, Bericht zu erstatten. Er benutzt das väterliche „mein Sohn“, damit der Bote ihm alles, was geschehen ist, frei und offen erzählt, ohne etwas auszulassen (vgl. 1Sam 3:16-18).

In seinem Bericht erwähnt der Bote kurz und bündig vier Dinge, von denen jedes ernster ist als das vorherige:

1. Israel ist vor seinen Feinden geflohen. Die Tatsache, dass Israel seinen Feinden den Rücken kehren musste, beweist die Anwesenheit eines großen Übels. Es deutet auf eine ernste Abweichung vom HERRN hin, der das Gegenteil versprochen hat, wenn das Volk treu sein würde.

2. Es gab ein großes Massaker unter dem Volk. Sie hätten auch ohne große Verluste besiegt werden können. Von den kampffähigen Männern sind jedoch nicht mehr viele übrig.

3. Seine beiden Söhne sind tot. Als Vater wird ihm das noch mehr bedeutet haben als die dreißigtausend anderen Toten. Zumal es wenig Hoffnung gibt, dass sie im Frieden Gottes gestorben sind.

4. Die Bundeslade Gottes wurde erbeutet. Das ist die am meisten gefürchtete und schrecklichste Botschaft von allen. Jetzt hat Gott Israel verlassen und es gibt keine Hoffnung auf Wiederherstellung für Israel.

Erst als von dem Verlust der Bundeslade berichtet wird, fällt Eli von seinem Stuhl und stirbt. So schwach er auch gewesen sein mag, die Rechte des HERRN zu wahren, so sehr war er doch aufrichtig um das Symbol der Gegenwart Gottes besorgt.

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