1 Samuel 6:7-12

Ein neuer Wagen und säugende Kühe

Die Philister wollen nun absolute Gewissheit haben, dass sie es mit Gott zu tun haben. Selbst wollen sie die Lade nicht zurückbringen. Sie glauben auch nicht, dass sie das könnten, denn jede Bewegung der Lade hat ihnen Unglück gebracht. Ihre Lösung entspricht dem natürlichen Menschen, der das Licht Gottes nicht besitzt.

Es erscheint ihnen unanständig und unangemessen, etwas für die Anbetung Gottes zu verwenden, das vorher einem allgemeinen Zweck gedient hat. Alles in der Anbetung Gottes muss heilig sein, das heißt abgesondert vom allgemeinen Gebrauch und ganz dem Dienst Gottes geweiht. Darum benutzen sie einen neuen Wagen. Dafür werden sie nicht bestraft, wie David später durch den Tod von Ussa, als dieser die Lade anfasst (2Sam 6:3; 6; 7). Als Israeliten hätten sie es besser wissen müssen.

Die Philister rechnen immer noch mit der Möglichkeit, dass alles, was geschehen ist, Zufall ist. So etwas wird bei einem wahren Christen nicht der Fall sein. Die Philister wollen Gewissheit haben. Und Gott geht auf sie ein und macht deutlich, dass Er am Werk ist. Jedoch hat es keine Auswirkung auf ihre Beziehung zu Ihm.

Dadurch, dass säugende Kühe benutzt werden, um den Wagen zu ziehen, ist es menschlich undenkbar, dass die Bundeslade das Land sicher verlassen würde. Das wird in den beschriebenen Fakten deutlich. Es geht um Kühe, die

1. Nicht an das Joch gewöhnt sind,

2. Den Weg nach Beth-Semes nicht kennen,

3. Niemanden haben, der sie begleitet,

4. Den starken Instinkt der Tiere besitzen, zu ihren Jungen zurückzukehren – daher laufen sie „im Gehen brüllend“ – und

5. Auch den Instinkt haben, zu ihrem eigenen Stall zu gehen.

Dennoch gehen sie „geradeaus auf dem Weg nach Beth-Semes; auf einer Straße gingen sie“. Das beweist, dass eine unsichtbare, starke Hand sie führt, die Hand ihres Schöpfers, der sie nicht widerstehen können. Die natürlichen Triebe werden durch geistliche Kraft überwunden.

Alles „Vieh auf tausend Bergen“ gehört Gott (Ps 50:10). Die Tiere tun, was Er möchte. Ein Fisch bringt ein Geldstück, als der Herr Jesus es braucht (Mt 17:27). Ebenso steht ein Esel bereit, Ihn zu tragen (Mk 11:2-6). Er befiehlt einem Fisch, Jona drei Tage und drei Nächte zu beherbergen und einem Wurm, ihn eine Lektion zu lehren (Jona 2:1; Jona 2:11; Jona 4:7). Er benutzt einen Löwen, um einen ungehorsamen Propheten zu töten, und verbietet diesem Löwen, den Propheten zu zerreißen (1Kön 13:24; 28). So hält Er auch den Rachen der Löwen in der Grube zu, in der Daniel ist (Dan 6:23).

Die Fürsten, die über die Lade herrschen wollten, haben keine andere Wahl, als wie dienstbare Sklaven hinter der Lade herzugehen. In dem, worin sie in Stolz gehandelt haben, hat Gott sich als hoch erhaben über ihnen gezeigt. Von den Tieren, die durch die Fürsten eingesetzt, aber durch Gott gelenkt werden, können wir lernen.

Haben wir so viel geistliche Einsicht, dass wir uns gegen natürliche Motive in uns durch Gottes Geist leiten lassen? Es ist Gottes Absicht, die Lade zu seinem Volk zurückzubringen. Das tut Er in geistlicher Hinsicht auch heute noch, indem Er den Herrn Jesus predigen lässt, und dafür gebraucht Er Menschen, die sich durch Ihn leiten lassen.

Es mag wenig Einsicht geben, aber wenn Hingabe an Ihn da ist, wird Er den Herrn Jesus seinem Volk zurückgeben. So hat Gott immer Menschen gefunden, um seinen Sohn wieder den Mittelpunkt der Gemeinde sein zu lassen. Eine Erweckung beinhaltet, dass sein Sohn wieder zentral vor dem Herz der Seinen steht. Wenn der Herr Jesus nicht mehr im Mittelpunkt steht, verschwindet die Hingabe.

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