1 Samuel 8:14

Die Handlungsweise des Königs

Gott möchte, dass Samuel dem Volk die volle Verantwortung für das vorstellt, was sie begehren. So hat Er es auch am Sinai getan, als das Volk sagte, dass sie alles tun würden, was Er verlangen würde. Als Antwort darauf hat Er seinem Volk das Gesetz gegeben. Als treuer und gehorsamer Prophet überbringt Samuel dem Volk alle Worte des HERRN. Er stellt dem Volk vor, was der König, den sie verlangen, von ihnen fordern wird, was sie ihm abgeben müssen. Wie sollte sonst die Pracht des Königtums, das sie begehren, instandgehalten werden? In den Tagen des größten Wohlstandes Israels werden die Lasten untragbar, sodass wir sie zu dem Sohn Salomos sagen hören: „Dein Vater hat unser Joch hart gemacht“ (1Kön 12:4).

Ihr König wird alles von ihnen verlangen, er wird von ihnen nehmen. Sie werden ihre persönliche Freiheit verlieren und nicht mehr über ihre Güter noch über ihre Kinder verfügen können. Das Wegnehmen der Felder usw. heißt, dass er den Ertrag davon einfordern wird. Das Land bleibt wohl im Besitz der Bevölkerung. Das sehen wir, als Ahab den Weingarten Nabots haben will (1Kön 21:2; 3). Ihre Söhne und Töchter werden ihm dienen. Das Volk wird allerlei Lasten auferlegt bekommen. Sie werden nur Pflichten und keine Rechte haben. Und was wird der erste König, Saul, mit allem tun, was das Volk ihm geben muss? Er benutzt alles gegen den Mann nach dem Herzen Gottes. Saul ist alles andere als der König, den Gott geben möchte.

Sechs oder sieben Mal sagt Samuel, dass ihr König „nehmen“ wird. Das ist ein großer Kontrast zu Gottes König, der ihnen alles zu ihrem Wohlbefinden geben wird. Als der Herr Jesus eine Menschenmenge gesättigt hat, ist es nicht verwunderlich, dass sie Ihn zum König machen wollen (Joh 6:15a). Das ist eine Wohltat für den Menschen, nachdem er Jahrhunderte unter königlicher Habsucht und Unterdrückung gelebt hat. In Christus hat er jemanden gefunden, der nicht nimmt, sondern gibt. Christus will das Königtum jedoch nicht aus der Hand des Menschen oder aus der Hand Satans empfangen. Er nimmt es allein aus der Hand Gottes an. Wenn dieser Moment gekommen ist, wird die lange Zeit des Wohlstands und des Friedens beginnen.

Samuel sagt ihnen auch, wie sie über ihren König jammern werden. Nicht viel später werden sie schon sagen, dass sie gesündigt haben, indem sie einen König begehrten (1Sam 12:19). Dann ist es zu spät und sie müssen mit dem König, den sie begehrt haben, zurechtkommen. In der Christenheit ist es auch so gewesen. Man hat sich selbst Führer ausgesucht, Menschen, die das sagen, was man gerne hört. Damit hat man Gott an die Seite gesetzt, dass Er nicht das Sagen haben soll. Diese Wahl wird in dem Antichrist ihren Tiefpunkt erreichen. Saul ist ein Bild des Antichrists, der den Mann Gottes, David, verfolgt.

Gott gibt Leiter in der Gemeinde, Führer (Heb 13:7; 17). Die sollen wir erkennen (1Thes 5:12; 13a) und dankbar für sie sein. Wer sich selbst dazu macht oder nach menschlicher Wahl dazu ernannt wird, wird in vielen Fällen eine Plage für Gottes Volk sein. Der Papst ist so ein Führer, aber auch viele von Menschen angestellten Prediger. Gott kann durch solche Menschen auch einen gewissen Segen geben, zum Beispiel als Damm gegen das Böse. Das ist jedoch keinerlei Rechtfertigung für die Position dieser Menschen.

Die Christenheit ist mit der unsichtbaren Leitung Gottes durch den Heiligen Geist nicht zufrieden. Gott kann durch Dinge segnen, die im Widerspruch zu Ihm stehen. Es ist traurig, dass der Prophet Samuel wegen der Wahl des Volkes durch Saul ersetzt wird. Wollen wir nur die Führer, die uns von Gott geschenkt werden oder machen wir uns selbst Führer?

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