1 Timothy 6:12
Streben, kämpfen, ergreifen, bezeugen
1Tim 6:12. Wenn du nach den im vorigen Abschnitt genannten Eigenschaften strebst, bist du gut darauf vorbereitet, „den guten Kampf des Glaubens“ zu kämpfen. Wie bereits gesagt, kann man in der Welt nicht als ein Mensch Gottes leben, ohne dabei Widerstand zu erfahren. Wer als Mensch Gottes lebt, kann Kampf nicht vermeiden.Bei dem Kämpfen hier geht es eigentlich nicht darum, Krieg zu führen. Natürlich hast du es mit einem Feind zu tun, der Widerstand leistet. Doch du wirst nicht aufgerufen, dich auf den Widersacher zu konzentrieren, sondern auf Gott. Hier geht es deshalb auch nicht um den Kampf gegen einen Feind, sondern um das Kämpfen in einem Wettkampf, bei dem es darum geht, entsprechend den Regeln zu kämpfen. Die Regeln wurden im Vorhergehenden genannt. Man hat dann die Kraft, den guten Kampf zu kämpfen und den Preis zu gewinnen. Der gute Kampf ist der Kampf des Glaubens. Ein Mensch Gottes setzt sich dafür ein, alles, was den Glauben ausmacht und was ihn beinhaltet, bis zum Ende seines Lebens hier auf der Erde festzuhalten. Wenn du ein Mensch Gottes sein willst, darfst du keine Glaubenswahrheit aufgeben. Das heißt, dass du biblischen Begriffen auch die volle biblische Bedeutung zuerkennst und ihnen keine andere Bedeutung gibst. Paulus konnte sagen, dass er diesen Kampf gekämpft hatte (2Tim 4:7).Du bist dann auch in der Lage, den nächsten Befehl auszuführen, der zu einem gewaltigen Segen führt, wenn man ihn befolgt: „Ergreife das ewige Leben.“ Das wird zu jemandem gesagt, der das ewige Leben bereits besitzt. Die Aufforderung „ergreife“ richtet sich also nicht an einen Ungläubigen, sondern an einen Gläubigen. Gemeint ist deshalb, dass du genießt, was du besitzt, dass du dich dadurch leiten lässt und dass du darin und danach lebst. Du streckst dich dann nach dem aus, was du einmal in seiner ganzen Fülle im Himmel genießen wirst. Das ewige Leben ist der Herr Jesus (1Joh 5:20). Mit Ihm Umgang zu haben, ist das Schönste, was es auf der Erde gibt und was wir im Himmel dann vollkommen genießen werden.Das ist es, „zu dem du berufen worden bist“. Timotheus hatte den Ruf Gottes bei seiner Bekehrung gehört. Das endgültige Ziel der Berufung besteht darin, das ewige Leben in vollem Umfang und ungestört bei Ihm zu genießen. Dass er das ewige Leben besaß, hatte Timotheus „bekannt … vor vielen Zeugen“. Es war „das gute Bekenntnis“. Du kannst von außen nicht erkennen, ob jemand ewiges Leben hat. Dazu gehört ein Bekenntnis. Dabei kannst du an die Taufe denken. Das ist ein öffentliches Zeugnis, dass du mit deinem alten Leben abgerechnet hast und dass du fortan „in Neuheit des Lebens“ wandeln willst (Röm 6:4).1Tim 6:13. Die vielen Zeugen, vor denen Timotheus einmal sein gutes Bekenntnis abgelegt hatte, waren nicht immer in seiner direkten Nähe. Wer jedoch stets bei ihm war und sein Leben beobachtete, war Gott und war der Herr Jesus. Paulus stellt Timotheus zuallererst in die Gegenwart Gottes. Er stellt Gott als denjenigen vor, „der alles am Leben erhält“. Gott ist der Erhalter des Lebens aller Menschen (1Tim 4:10). Er ist auch der „Quell des Lebens“ (Ps 36:10). Ebenso wie Timotheus darfst du dir dessen bewusst sein, dass Er dir alles gibt, damit du als sein Zeuge auftreten kannst. Du darfst Zeugnis von dem wirklichen Leben ablegen.Danach stellt Paulus sein Kind im Glauben in die Gegenwart des Herrn Jesus. Auch Er ist ganz in das Zeugnis, das seine Jünger ablegen, einbezogen. Im Blick auf das Ablegen des guten Bekenntnisses ist Er das vollkommene Vorbild. Das kann man natürlich in Bezug auf das ganze Leben des Herrn Jesus sagen. Dennoch weist Paulus auf einen besonderen Augenblick im Leben des Herrn Jesus hin, um deutlich zu machen, worauf es beim Ablegen des guten Bekenntnisses ankommt. Das war der Augenblick, als der Herr vor Pontius Pilatus stand.Pilatus fragt den Herrn, ob Er ein König sei. Der Herr bezeugt dann, dass Er das tatsächlich sei. Aber der Herr geht noch weiter. Er erklärt, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei, auch wenn Er ein König sei. Das macht Ihn zu einem verworfenen König. Genau darin besteht das gute Bekenntnis, das von dir erwartet wird. Du gehörst zu einem Reich, das nicht von dieser Welt ist, und zu einem verworfenen König. Wenn du vor der Welt daran festhältst und es bezeugst, bist du ein würdiger Jünger des Herrn Jesus, auf den Er mit Wohlgefallen herabblickt.Lies noch einmal 1. Timotheus 6,12–13. Frage oder Aufgabe: Wie legst du das gute Bekenntnis ab?
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