2 Chronicles 5:4-7

Die Lade wird in den Tempel gebracht

Dann bringt Salomo die Lade in den Tempel (2Chr 5:2). Dies ist eine Erinnerung an das, was David tat, als er die Bundeslade nach Zion in das Zelt brachte, das er dafür gemacht hatte. Alles im Tempel ist größer als in der Stiftshütte, außer der Lade. Das sagt uns, dass der Herr Jesus immer derselbe ist, in den glorreichen Tagen der Gemeinde und auch in den Tagen des Verfalls, in denen wir jetzt leben. Ob zwei oder drei als Gemeinde zusammenkommen oder zweihundert oder dreihundert, Er ist genauso persönlich anwesend und ist auch das einzige Zentrum. Im Anschluss daran können wir bei der Überführung der Lade in den Tempel ein Bild der Bildung einer örtlichen Gemeinde sehen, in der der Herr Jesus in der Mitte ist.

Die Einweihung des Tempels findet zur gleichen Zeit wie ein großes Fest statt. Das Fest, „das ist der siebte Monat“ (2Chr 5:3), ist das Laubhüttenfest. Die Stiftshütte wird zur Zeit des Passahfestes errichtet (2Mo 40:2); die Gemeinde wird während des Pfingstfestes gebildet (Apg 2:1). Das Laubhüttenfest wird gefeiert, wenn alle Ernten eingefahren sind, d. h. die Ernten von Getreide, Wein und Oliven. Es ist ein Fest der Ruhe. Der Segen des Landes wird von einem Volk genossen, das in einem Land lebt, in dessen Mitte sich die Wohnung Gottes befindet. Dies ist ein wunderbares Bild davon, was die Gemeinde ist, und was erlebt wird, wenn der Herr Jesus seinen Platz in der Gemeinde bekommt.

Die Lade wird aufgenommen (2Chr 5:4), was bedeutet, dass die Leviten die Bundeslade auf die richtige Art und Weise, nämlich auf ihren Schultern, transportieren werden (4Mo 7:9; 5Mo 10:8). Die Lade erhält nun ihren endgültigen Platz im „Haus der Ruhe“ (1Chr 28:2). Die Lade ging später für immer verloren, als der Tempel durch Nebukadnezar zerstört wurde (Jer 3:16). Die Lade wird durch Den ersetzt, von dem sie ein Bild ist, wenn Er auf die Erde kommt. Die Bundeslade ist ein Ort der Ruhe; sie ist der „Schemel der Füße unseres Gottes“ (1Chr 28:2). Das ist der Herr Jesus für Gott und auch für uns. Christus selbst findet Ruhe in der Mitte der Gemeinde.

Nicht nur die Lade, sondern auch die Stiftshütte wird weggenommen (2Chr 5:4; 5). Die Frage ist, ob man „das Zelt der Zusammenkunft … mit all den heiligen Gegenständen, die sich im Zelt befanden“, hätte mitbringen sollen. Salomo erhielt dafür keinen Auftrag. Das Zelt ist durch den Tempel ersetzt worden. Damit hat das Zelt ausgedient. Auch die Gegenstände, die sich im Zelt befinden, sind für den Tempel nicht notwendig, weil sich bereits alles darin befindet.

Alles wird von vielen Opfern begleitet (2Chr 5:6), die auf den Altar gebracht werden, den Salomo gemacht hat. Lade und Altar sind eng miteinander verbunden. Sie waren eine Zeit lang getrennt, sind aber hier wieder vereint. Es weist darauf hin, dass der Ort der Anbetung (Altar) dort ist, wo der Herr Jesus ist (Lade).

Die Lade des Bundes des HERRN wird „an ihren Ort, in den Sprachort des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim“ (2Chr 5:7; 8) gebracht. Dies weist auf den vollkommenen Schutz der Lade hin. Die Lade ist von keinem bösen Einfluss von außen bedroht. Die Tragstangen waren so lang, dass die Spitzen der Stangen von der Lade her an der Vorderseite des Sprachortes gesehen wurden (2Chr 5:9), was darauf hinweist, dass die Lade ihre Ruhestätte gefunden hat. Dies ist der Ort, den David dafür begehrte, suchte und fand (Ps 132:3-5). Sie muss nicht mehr herumgetragen werden. Die Tragstangen bleiben mit ihr verbunden und sind daher eine ständige Erinnerung an die Reise durch die Wüste. So ist es auch mit dem Herrn Jesus. Obwohl Er jetzt im Himmel ist, wird es immer die Erinnerung an seinen Wandel auf der Erde geben.

In der Lade befinden sich die beiden Steintafeln, der Krug mit Manna und der Stab Aarons, der gesprosst hatte (Heb 9:4). Hier steht jedoch, dass nur die beiden Steintafeln darin sind (2Chr 5:10). Alle Drei zusammen vermitteln ein Bild vom Leben und Sterben des Herrn Jesus. Das Manna ist Christus, wie Er auf der Erde gelebt hat und gestorben ist. Manna ist die Nahrung Israels in der Wüste. Christus ist das Manna für uns. Hier sind wir aber nicht mehr in der Wüste. Deshalb ist hier keine Rede mehr von dem Krug mit Manna (vgl. Jos 5:12). Auch einen blühenden Stab finden wir hier nicht. Christus ist nicht nur gestorben, Er ist auch auferstanden. Er lebt für uns. Wir sehen dies in Aarons Dienst. Eine Nation im Land braucht jedoch keinen Priester wie Aaron.

Was bleibt, sind die Steintafeln, das ist der Bund des HERRN. Sie repräsentieren die Beziehung, die zwischen Gott und seinem Volk besteht. Diese Beziehung bleibt ewig bestehen. Die Steintafeln sind Ausdruck des Willens Gottes, der in Ewigkeit bleibt: „Das Wort des Herrn aber bleibt in Ewigkeit“ (1Pet 1:25a).

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