2 Corinthians 13:8

Deutsche Versen (7-13)

Gebete, Ermahnungen, Grüße und Segenswünsche

2Kor 13:7. Paulus sucht für die Korinther das Gute. Zuerst sagt er, dass er verhindern möchte, dass sie Böses tun. Alles Böse, das ein Kind Gottes tut, wirft einen Makel auf Gott und auf Christus. Du bist von Bösem umgeben; sehr leicht wirst du davon infiziert, und bevor du es weißt, machst du mit. Es darf unser Gebet sein, dass Gott uns davor bewahrt. Das dürfen wir auch füreinander erbitten, wie Paulus es hier für die Korinther tut. Das Motiv darf nicht sein, dadurch selbst Ehre zu bekommen. So kann es bei uns tatsächlich sein. Ich kann z. B. meine Kinder vor dem Tun falscher Dinge bewahren wollen, um dadurch zu zeigen, was für ein guter Vater ich bin. Wenn das mein Motiv ist, wird nichts daraus. Mein Motiv muss das Wohlergehen meiner Kinder sein. Es muss mir um sie gehen. Du kannst dir vielleicht selbst eine Liste von Personen erstellen, für die du beten kannst, dass Gott sie vor dem Bösen bewahrt.

Die Bewahrung vor dem Bösen allein genügt jedoch nicht. Wer das Böse nicht tut, muss auch damit anfangen, das Gute zu tun. Andernfalls ist die Gefahr groß, dass die Leere doch wieder mit etwas Bösem gefüllt wird. In Römer 12 werden diese beiden Dinge ebenfalls miteinander verbunden: „Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten“ (Röm 12:9). Paulus war so sehr darauf aus, das Gute für sie zu suchen, dass er sich selbst ganz aufgeben wollte.

2Kor 13:8. Das Einzige, was ihn interessierte, war die Wahrheit. Es war ihm unmöglich, die Wahrheit zu verschweigen oder zu entkräften. Er bekämpfte die Wahrheit nicht und enthielt sie den Korinthern auch nicht vor. Was er wollte, das war gerade: die Wahrheit bringen. Er wusste, dass das Wort des Herrn Jesus in Johannes 8 wahr ist: „Die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh 8:32). Die Wahrheit des Wortes Gottes zerreißt jede Fessel, mit der Menschen (auch Gläubige) gefangen sein können. Sie können in einem sittenlosen Leben gefangen sein; sie können in bestimmten philosophischen Systemen gefangen sein. Aber die Wahrheit macht frei. Durch das Vorstellen der Wahrheit können wir daran mitarbeiten, dass sie ihre Wirkung tut.

2Kor 13:9. Die Wahrheit zeigt nicht, wie stark der Mann oder die Frau ist, der bzw. die sie bringt. Paulus freute sich darüber, selbst schwach zu sein, und er freute sich zu sehen, dass die Wahrheit sie stärkte.

Das zweite Gebet, das er für sie im Herzen hat, besteht darin, dass sie vollkommen werden sollen. Genau das will die Wahrheit bewirken. Wer sich mit der Wahrheit des Wortes Gottes beschäftigt, wird dadurch geistlich zu einem Erwachsenen heranreifen. „Erwachsensein“ ist eine der Bedeutungen von „Vollkommenheit“. Paulus’ Wunsch, sie vollkommen zu sehen, hat aber auch mit der Verbundenheit untereinander zu tun. Das war im Blick auf die Uneinigkeit in Korinth sehr notwendig. Deshalb hatte er ihnen geschrieben. Sie hatten jetzt einen Brief in Händen, in dem Anweisungen standen, wie sie im Blick auf sein Kommen ihre Dinge in Ordnung bringen sollten. Hier kann man eine Parallele zu unserer Situation ziehen. Wir haben auch einen Brief, die komplette Bibel, die Anweisungen enthält, wie wir leben und die Dinge in Ordnung bringen sollen, die nicht gut sind. Der Herr Jesus kommt bald zurück. Wie wird Er uns antreffen?

2Kor 13:10. Paulus wollte nicht streng auftreten. Er hatte dazu zwar die Autorität, aber viel lieber wollte er sie nicht auf diese Weise gebrauchen. Er wollte sie gerne positiv gebrauchen, um aufzuerbauen, und nicht, um das Verkehrte abzubrechen. Es ist gerade so wie bei einem Vater in einer Familie. Er hat die Autorität, seine Kinder zu bestrafen. Das muss er auch tun, wenn es nötig ist. Aber wenn seine Autorität nur darin bestünde, den ganzen Tag Schläge auszuteilen, dann kann man sich fragen, wie die Atmosphäre in dieser Familie aussieht. Jeder Vater wird seine Autorität viel lieber gebrauchen, um seinen Kindern die guten Dinge beizubringen und ihnen zu helfen, die richtige Lebensweise zur Ehre des Herrn zu finden.

2Kor 13:11. Paulus bleibt noch übrig, ihnen einige Ermunterungen zu geben, die dazu dienen sollen, dass sie miteinander auf die richtige Weise und in die richtige Richtung auf das Endziel der christlichen Lebensreise zugehen. Das Erste ist: „Freut euch“. Du kannst dich fragen, wie er das sagen kann, nachdem er so viel über das geschrieben hat, was nicht in Ordnung war. Vielleicht sagt er es gerade deshalb. Er wollte sie nicht in Grund und Boden reden. Es gab noch so vieles, worüber sie sich freuen konnten. Das kann auch bei dir so sein.

Noch einmal folgt die Ermahnung, vollkommen zu werden oder fest zusammengeschlossen zu sein. Wir brauchen einander sehr und sollten nicht in Grüppchen auseinander fallen. Das „seid getrost“ klingt wie eine Ermunterung inmitten so mancher Dinge, die traurig und niedergedrückt machen können. Eines Sinnes zu sein bedeutet, zusammen dasselbe Verlangen zu haben und denselben Einsatz zu leisten, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Nicht jeder für seine eigenen Interessen, sondern alle zusammen für die Interessen des Herrn. Die Aufzählung endet mit „Frieden“. Wo Friede ist, ist Ruhe und Harmonie. Friede ist eine Atmosphäre, die wohl tut. Deshalb wird Gott auch „der Gott der Liebe und des Friedens“ genannt. Liebe wird zuerst genannt, denn Gott ist Liebe. Liebe ist die Quelle alles Guten. Dieser Gott wird mit uns sein, wenn wir uns diese Ermunterungen zu Herzen nehmen wollen und uns dafür einsetzen, sie in der Praxis anzuwenden. Kannst du dir etwas Schöneres vorstellen, als diesen Gott „bei dir zu haben“, als deinen Gefährten? Das steht wirklich da.

2Kor 13:12. Wenn die Gläubigen in Korinth sich trafen, z. B. in einer Zusammenkunft oder zu einem Geburtstag (falls sie einen solchen Tag feierten), sollten sie einander mit einem heiligen Kuss grüßen. Dabei geht es nicht so sehr um die Form der Begrüßung, nicht der Kuss ist das Wichtigste. In unserem Land geben die Gläubigen einander die Hand. Es geht darum, dass es ein aufrichtiger Gruß ist, nicht gekünstelt oder geheuchelt. Er muss auf eine heilige Weise geschehen. Hinter dem Kuss oder der Hand dürfen sich keine unheiligen Gedanken im Blick auf den Bruder oder die Schwester verbergen. Aber nicht nur die Gläubigen in Korinth waren miteinander verbunden. Paulus richtet auch Grüße von allen aus, die bei ihm waren. Trotz der vielen Dinge, die bei den Korinthern korrigiert werden mussten, lässt Paulus sie hierdurch doch die Verbundenheit mit Gläubigen an anderen Orten empfinden.

2Kor 13:13. Der Segenswunsch, mit dem er seinen Brief beschließt, ist unter seinen Briefen einmalig. Nirgends wird auf eine so beeindruckende Weise Abschied genommen. Paulus bringt darin den dreieinen Gott zu den Korinthern:

Zuerst wird die Gnade des Herrn Jesus Christus genannt. Gnade ist da nötig, wo wir alles vermasselt haben. Wo dieses Bewusstsein vorhanden ist, kommt der Herr Jesus Christus (siehst du, dass hier sein vollständiger Name genannt wird?) und gibt in seiner Gnade, was nötig ist. Seine Gnade wird hier zum zweiten Mal genannt. In Kapitel 8 bist du seiner Gnade für verlorene Sünder begegnet (2Kor 8:9). Hier ist seine Gnade das Mittel, um eine versagende Versammlung wiederherzustellen.

Dann die Liebe Gottes. Die Liebe sucht immer das, was für den anderen gut ist. Gott hat in seiner Liebe seinen Sohn für verlorene Sünder gegeben. Die Liebe Gottes ist auch wirksam, um eine irrende Versammlung auf den richtigen Weg zurückzubringen.

Zum Schluss die Gemeinschaft des Heiligen Geistes. Gläubige können nur dann richtig miteinander umgehen, wenn jeder sich durch den Heiligen Geist leiten lässt. Um diese Gemeinschaft auch wirklich zu erleben, dürfen keine Sünden im Leben der Gläubigen Eingang finden, geschweige denn vorhanden sein! Der Heilige Geist kann keine Gemeinschaft mit Sünden haben.

Wir werden einen großen Segen empfangen, wenn wir uns in der örtlichen Versammlung den Inhalt dieses Briefes zu Herzen nehmen. Gebe Gott, dass wir uns dafür einsetzen, zu seiner Ehre und Verherrlichung und zu unserer Freude und unserem Frieden.

Lies noch einmal 2. Korinther 13,7–13.

Frage oder Aufgabe: Was kannst du tun, um den Ermunterungen von Paulus zu entsprechen?

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