‏ 2 Corinthians 5:13

Einer ist für alle gestorben

Zunächst noch einige weitere Gedanken über den Richterstuhl des Christus. Es gibt drei verschiedene Zeitpunkte, zu denen der Herr Jesus auf seinem Richterstuhl Recht sprechen wird. Es geht auch um drei verschiedene Gruppen, die zu den verschiedenen Zeitpunkten vor dem Richter erscheinen werden. Man könnte von drei verschiedenen Sitzungen sprechen:

1. Die erste Sitzung findet statt, wenn die Versammlung entrückt ist und alle Gläubigen offenbar werden. Das haben wir bereits in 2Kor 5:10 unseres Kapitels gesehen.

2.Die zweite Sitzung findet statt, wenn der Herr Jesus auf die Erde zurückgekehrt ist. Davon liest du in Matthäus 25 (Mt 25:31-46). Er wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen, und alle Völker der Erde werden vor Ihm versammelt werden. Die Völker werden von Ihm entsprechend der Haltung gerichtet, die sie gegenüber „seinen Brüdern“ eingenommen haben, die in der Zeit der großen Drangsal das Evangelium des Reiches gepredigt haben.

3. Die dritte Sitzung findet nach dem Ende des 1000-jährigen Reiches statt. Da ist der Richterstuhl der große weiße Thron (Off 20:11). Vor dem Thron erscheinen alle Menschen, die auf der Erde gelebt haben und im Unglauben gestorben sind. Sie haben sich nie in Reue über ihre Sünden zu Gott bekehrt. Sie werden nach dem gerichtet werden, was in den Büchern Gottes über sie geschrieben steht. Deshalb werden sie in den See geworfen, der mit Feuer und Schwefel brennt. „Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen“ (Heb 10:31).

2Kor 5:11. Es ist der Gedanke an den Richterstuhl, der dich anspornen sollte, zur Ehre Gottes zu leben, und auch dazu, die Menschen vor dem kommenden Gericht zu warnen. Du weißt doch, wie sehr der Herr zu fürchten ist? Für Paulus war das keine Frage. Er überredete die Menschen. Das ist kein freundliches Bitten, sondern ein eindringliches Aufrufen. Der Richterstuhl hat also eine Auswirkung auf dein eigenes Leben, damit du zur Ehre Gottes lebst, aber er hat auch eine Auswirkung auf andere: Du sprichst mit ihnen über das Evangelium.

Paulus fürchtete sich nicht vor dem Richterstuhl. Er war für Gott ganz transparent. Er wusste, dass Gott bis in sein Inneres schaute, und fand das gut. Aber auch hinsichtlich der Gläubigen in Korinth hatte er nichts zu verbergen, und er hoffte, dass sie das an ihm sehen würden. Es wurde nämlich schlecht über ihn gesprochen, dass er auf seine eigene Ehre aus sei. Wenn erst einmal Misstrauen gesät ist, ist es schwierig, den Betreffenden – in diesem Fall Paulus – ehrlich und aufrichtig zu beurteilen.

2Kor 5:12. Um aber nicht den Anschein zu erwecken, als ginge es um seine eigene Person, fügt er 2Kor 5:12 noch hinzu. Es ging ihm überhaupt nicht um sich selbst, sondern gerade um sie! Durch sein Verhalten hatten sie einen Anlass, sich zu rühmen. Sie hatten das Evangelium nicht vom Erstbesten angenommen, sondern von jemand, der mit seinem ganzen Leben hinter seiner Predigt stand. Es waren andere Prediger zu ihnen gekommen, die bloß einen äußeren Schein aufrechterhielten. Sie sprachen nicht das Herz an. Ihnen ging es um ihre eigene Ehre und ihr Ansehen. Sie konnten vielleicht mitreißend reden, oder sie kamen aus einer vornehmen Familie. Dessen rühmten sie sich. Wer dafür empfänglich ist, wendet sich leicht von einer Predigt ab, wie Paulus sie hielt. Er sprach das Herz an und gab der Seele Nahrung; dabei ließ er nichts bestehen, worüber sich ein Mensch rühmen konnte.

2Kor 5:13. Er wollte den Gläubigen dienen. Ja, er konnte schon mal außer sich sein, man könnte auch sagen „in Ekstase“. Andere hätten dann von ihm sagen können, er sei nicht recht bei Verstand. Lass solche Menschen nur reden. Wer das Wort Gottes mit Liebe liest und sich wirklich am Herrn Jesus erfreut, wird zur Bewunderung und zum Entzücken kommen. Gott und der Herr Jesus sind dann alles. Das sagst du ihnen dann auch. Ich hoffe, dass du solche Augenblicke kennst. Du kannst aber auch einfach nüchtern sein, wie Paulus es war. Dann sprichst du mit deinen Mitgläubigen über alltägliche Dinge wie Essen und Trinken, deine Arbeit oder die Ehe, natürlich im Licht der Bibel.

2Kor 5:14. Bei alledem ist die Liebe des Christus das einzig richtige Motiv für alles, was du tust. Seine Liebe war so groß, dass Er sich selbst für schuldige Sünder in den Tod gab. Dass der Herr Jesus sterben musste, sagt viel über den Zustand aus, in den der Mensch gekommen war. Es bedeutet, dass jeder Mensch im Tod liegt. Tod bedeutet, dass kein Leben für Gott da ist. Epheser 2 sagt, dass wir tot waren in Vergehungen und Sünden (Eph 2:1). Dass der Herr Jesus für alle gestorben ist, zeigt, dass es niemand gab, der so lebte, wie Gott es von dem Menschen erwarten konnte. Der Tod des Herrn Jesus zeigt, wie hoffnungslos der Zustand war und ist, in dem sich der Mensch durch eigene Schuld befindet. Der Mensch kann sich daraus nicht selbst befreien. Wie könnte ein Toter noch etwas tun?

Das Größte ist, dass der Herr Jesus das getan hat, was kein Mensch tun kann, nämlich Menschen Leben zu geben, die sich im Tod befinden. Das ist möglich, weil Er nicht durch eigene Schuld gestorben ist. Er hatte nie etwas getan, wofür Er das Todesurteil verdient gehabt hätte. Er nahm freiwillig, aus Liebe und um anderer willen, diesen Platz ein, damit jeder, der an Ihn glaubt, aus dem Tod in das Leben übergeht (Joh 5:24).

2Kor 5:15. Es heißt zweimal, dass Er für alle gestorben ist. Durch das, was Er getan hat, ist es möglich geworden, dass jeder Mensch gerettet wird. Jeder Mensch liegt ja im Tod. Und der Herr Jesus nahm freiwillig diesen Tod auf sich und machte sich, indem Er starb, eins mit dem Zustand, in dem sich jeder Mensch befand.

Das bedeutet nicht, dass jeder Mensch jetzt auch gerettet ist. Die Erlösung von den Sünden und dem Gericht Gottes kommt nur dem zugute, der persönlich und aufrichtig seine Sünden bekennt und glaubt, dass der Herr Jesus an seiner Stelle am Kreuz gestorben ist. Wer das getan hat, lebt und wird leben. Er ist, wie ich bereits aus Johannes 5 angeführt habe, aus dem Tod in das Leben übergegangen (Joh 5:24). So war es auch mit dir. Das Leben, das du bekommen hast, ist göttliches Leben. Als du tot warst, lebtest du auch, aber du lebtest für dich selbst. Das war kein wirkliches Leben. Das Leben, das du jetzt bekommen hast, das ewige Leben, ist kein Leben, in dem du selbst der Mittelpunkt bist. Gott hat dir dieses Leben gegeben, damit du für den leben kannst, der für dich gestorben und auferstanden ist. Der Herr Jesus ist der Mittelpunkt des neuen Lebens, das du bekommen hast.

Es ist ein Vorrecht, für den Herrn Jesus zu leben; daran darfst du immer wieder denken. Hier wird es jedoch als die normalste Sache der Welt dargestellt, als eine Art logische Folge: Der Herr Jesus ist deshalb gestorben, um dir den wahren Sinn des Lebens zu zeigen und dich wirkliches Leben erfahren zu lassen. Ein Mensch lebt erst dann wirklich, wenn er Gott und seinem Christus dient. Dazu ist er geschaffen worden. Jeder Mensch, der für sich selbst lebt, verfehlt das eigentliche Ziel seines Lebens. Leider gibt es auch genug Christen, die das nicht verstehen. Gott und der Herr Jesus wissen, dass du die größte Freude und Befriedigung findest, wenn du für den lebst, der für dich gestorben und auferstanden ist. Jeder hingebungsvolle Christ wird das freimütig bestätigen.

Lies noch einmal 2. Korinther 5,11–15.

Frage oder Aufgabe: Was bewirkt die „Liebe des Christus“ in dir?

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