‏ 2 Peter 2:2

Beispiele des Gerichtes Gottes

2Pet 2:1. Im Gegensatz zu den echten Propheten, die von Gott getrieben wurden, weist Petrus nun auf Propheten hin, die vom Teufel getrieben wurden, die falschen Lehrer. Alles, was von Gott kommt und daher gut ist, ahmt der Teufel nach. Die falschen Propheten sind das Unkraut, das sehr dem Weizen ähnelt (Mt 13:24; 25). Sie befanden sich unter dem Volk Gottes, unter dem Petrus seinen Dienst tat. Vor ihnen warnt er die Gläubigen. Falsche Propheten und falsche Lehrer sind keine neue Erscheinung. Sie waren auch früher unter dem Volk Gottes (Jer 23:11-21). Sie setzen ihr Werk in den vielen falschen Lehrern fort, an denen das Christentum inzwischen reich ist.

Es gibt heute nicht wenige Menschen, die sich als Propheten ausgeben und sich dabei als Lehrer hervortun. Falsche Lehrer haben unter den Christen Eingang gefunden, weil das Wort Gottes nicht oder kaum gelesen wird. Das liegt daran, dass viele Christen kein Leben aus Gott haben, und solche, die zwar Leben aus Gott haben, das Wort Gottes aber nur schwierig finden. Das gilt besonders für das prophetische Wort. Deshalb achten sie nicht darauf (2Pet 1:19). Wer nicht weiß, was Gottes Wort über die Zukunft sagt, ist eine leichte Beute für falsche Lehrer, die eine schöne Zukunft auszumalen wissen. Dafür lassen sie sich auch bezahlen (Mich 3:5). Falsche Lehrer verdrehen das Wort Gottes und geben den biblischen Begriffen eine andere Bedeutung. Sie sagen das, was die Menschen gern hören wollen (Jer 5:31). Ihre Botschaft passt sehr gut zu den Menschen, die nur für das Hier und Heute leben; sie hören gern darauf (2Tim 4:3; 4).

Diese falschen Lehrer sind darauf aus, „Verderben bringende Sekten“ einzuführen (vgl. Apg 5:17; Apg 26:5; 1Kor 11:18). Mit ihren Lehren säen sie immer Zwietracht und Spaltung, weil sie nie auf den Herrn Jesus hinweisen, sondern immer nur auf ihre eigene Ehre und ihren Ruhm bedacht sind. Sie suchen unbefestigte Seelen und gewinnen sie durch ihre Verderben bringenden Lehren. So sammeln sie Menschen um sich und lösen diese Menschen aus der Gemeinschaft der Gläubigen heraus, der sie zuerst angehörten. Sektenbildung ist ein Werk des Fleisches und nicht des Geistes (Gal 5:19; 20). Darin liegt der Keim des Verderbens.

Falsche Lehrer gehen nicht öffentlich zu Werke, sondern arbeiten im Geheimen. Das zeigt, dass sie mit Werken beschäftigt sind, die zur Finsternis gehören. Solche Werke vertragen das Licht nicht. Sobald du merkst, dass jemand dich auf geheimnisvolle Art dazu bringen will, seine Ideen anzunehmen, beispielsweise über Gemeindegründung, dann sei auf der Hut. Prüfe alles, was auf dich zukommt, anhand des Wortes Gottes. Frage dich auch, ob das Neue der Autorität des Herrn Jesus gerecht wird. Ein weiteres Merkmal eines falschen Lehrers besteht nämlich darin, dass er den Gebieter verleugnet, der ihn erkauft hat. Er gibt sich zuerst den Anschein, als würde er das tun, was sein Gebieter sagt, doch bald wird sich zeigen, dass er insgesamt nicht mit Ihm rechnet.

Dass er vom Gebieter erkauft ist, bedeutet nicht, dass er ein Gläubiger ist. Er ist zwar erkauft, aber nicht erlöst. Dem Herrn Jesus gehört das Universum und alles, was sich darin befindet, auch die Menschen. Er hat die Welt durch sein Werk am Kreuz erkauft, um den Schatz zu besitzen, der darin verborgen war (Mt 13:38; 44). In gleicher Weise hat Er Macht über alles Fleisch, das sind alle Menschen. Diese Macht gebraucht Er, um denen, die der Vater Ihm gegeben hat, ewiges Leben zu geben (Joh 17:2). Die Autorität des Herrn Jesus ist unbegrenzt, doch das beachten diese verkommenen Leute nicht. Durch ihr verdorbenes Handeln werden sie sich selbst plötzlich ein schnelles und angemessenes Verderben zuziehen. Es ist ein Verderben, das sie sich selbst bereiten (Röm 9:22). Sie ziehen das Gericht gleichsam auf sich herab. Jetzt leugnen sie noch die Rechte, die ihr Richter an sie hat; doch dann wird Er sie richten.

2Pet 2:2. In ihrem Gefolge auf dem Weg des Verderbens gehen viele mit. Ihre ausschweifende Lebenseinstellung und Lebensweise sind für die Massen sehr attraktiv. Du brauchst dich vor niemand zu verantworten. Du kannst deinen Leidenschaften folgen und ihnen freien Lauf lassen. Das Beispiel der falschen Lehrer zeigt das. Das ist die Wahrheit, wie sie sie gern hören und erleben wollen. Weg mit diesem engstirnigen Denken kleinkarierter Christen, die sich durch die Bibel als knechtende Norm für ihr Leben leiten lassen. Sie können zwar auch selbst lesen, und dann lesen sie nirgends, dass Gott verbietet, dass man sich herrlich ausleben kann. Die Liebe sei aus Gott und solle ohne Einschränkung genossen werden. Beschränkungen seien menschliche Erfindungen. Der Mensch sei ein freies Wesen, so sagen sie.

Dass durch diese Denk- und Handlungsweise der Weg der Wahrheit verlästert wird (vgl. Röm 2:24), kommt ihnen nicht in den Sinn, oder es interessiert sie nicht. Mit dem „Weg der Wahrheit“ ist die ganze christliche Wahrheit gemeint, sowohl im Blick auf die Lehre als auch auf das Leben. Ungläubige halten nichts von der Wahrheit Gottes und spotten darüber, weil Christen, die mit Normen und Werten prahlen, die Wahrheit Gottes mit Füßen treten.

2Pet 2:3. Ihr ausschweifendes Leben zeigt sich in ihrer Habgier. Nicht nur ihre Handlungen sind verdorben, auch innen sind sie voller Verderben. Sie sind darauf aus, ihren Anhängern alles Geld aus der Tasche zu ziehen. Durch raffinierte Argumente, die sie sich vollständig aus den Fingern saugen, machen sie ihre Nachfolger zu ihren Opfern. Diese arglosen Menschen werden systematisch ihrer Persönlichkeit und ihres Besitzes beraubt. Für falsche Lehrer gibt es keine Menschlichkeit. Sie sind Raubtiere, die Menschen lediglich als Handelsware betrachten, an der sie verdienen können. Im großen Babylon, das ein Bild der römisch-katholischen Kirche in der Endzeit ist, kommt das Raubtier zum vollen Wuchs (Off 18:12; 13). Doch das Gericht steht schon lange fest und wird unweigerlich kommen. Von Schlummern des Verderbens oder Verzögerung des Gerichts oder davon, dass es nicht so schlimm werden wird oder vielleicht nicht eintrifft, kann keine Rede sein.

2Pet 2:4. Dass Gott mit absoluter Sicherheit das Verderben richten wird, illustriert Petrus mit drei Beispielen aus der Vergangenheit. Das erste Beispiel betrifft eine Gruppe von Engeln, die gesündigt haben. Wenn man Hiob 1:6; Hiob 2:1; Hiob 38:7 mit 1. Mose 6,2 (1Mo 6:2) vergleicht, kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass die Sünde der Engel die Sünde ist, die in Judas 1,6 beschrieben wird (Jud 1:6). Diese Engel haben eine menschliche Gestalt angenommen und haben Geschlechtsgemeinschaft mit Frauen gehabt. Dadurch haben sie den Platz verlassen, den Gott ihnen gegeben hatte. Das ist schrecklicher Ungehorsam, den Gott bestrafen muss. Er hat sie daher auch nicht verschont. Wer von Gott abfällt, beweist, dass er wissentlich und absichtlich gegen Ihn handelt und seinem Wesen trotzt. Er musste sie um seiner Gerechtigkeit willen in den Abgrund werfen, weg von der Erde und weg aus dem Himmel. Sie hatten die Finsternis gewählt, und die haben sie als Gefängnis bekommen. Sie befinden sich bis zum heutigen Tag in sicherem Gewahrsam im Vorort der Hölle und erwarten das endgültige Gericht. Dieses Gericht wird am Ende des Friedensreiches vollzogen werden, wenn alles Böse für ewig in der Hölle, dem Feuersee, eingeschlossen wird (Off 20:11-15).

2Pet 2:5. Das zweite Beispiel ist die Flut, die über die alte Welt gekommen ist. Gott konnte auch die alte Welt nicht verschonen. Die Ursache ist das hartnäckige Verharren des Menschen im Bösen. Beständig war der Mensch darauf aus, Böses zu tun, bis die ganze Erde davon erfüllt war (1Mo 6:5-12). Gott hatte lange Zeit Geduld damit, mindestens 120 Jahre (1Mo 6:3). In dieser Zeit hat Gott die Menschen in seiner Gnade gewarnt. Durch Noah hat Er ihnen seine Gerechtigkeit vorgestellt, dass Er die Sünde richten muss. Er hat zugleich mit der Arche, die Noah bauen musste, den Weg zur Errettung gegeben. Jeder Hammerschlag Noahs war eine Warnung vor dem herannahenden Gericht. Die Predigt Noahs blieb leider ohne Ergebnis, was jedoch nichts am Inhalt seiner Botschaft änderte. Der Beweis, die Sintflut, kam. Noah wurde, zusammen mit seiner Familie, die auch in die Arche ging, als Einziger vor dieser Katastrophe gerettet, die alles vertilgte (Heb 11:7).

2Pet 2:6. Das dritte Beispiel ist das Gericht an den Städten Sodom und Gomorra. Diese Städte waren voll der schrecklichsten Sünden. Das Leben der Menschen in diesen Städten bestand darin, sich alle körperlichen Bedürfnisse und Begierden zu erfüllen, angefangen von Essen und Trinken bis zum Erleben homosexueller Gemeinschaft (Lk 17:28; 29: 1Mo 19:4; 5). Dieser zutiefst verkommene Lebensstil ruft das Gericht Gottes auf sich herab. Gottes Gerichtshandeln wird durch das Gericht an diesen Städten doch wohl sehr nachdrücklich angegeben (1Mo 18:20; 21; 1Mo 19:24). Die Radikalität dieses Gerichtes ist ebenfalls eindrucksvoll. Petrus spricht davon, dass die Städte eingeäschert wurden. Es ist nicht möglich, aus Asche noch etwas herzustellen. Gott hat diese Städte auch umgekehrt. Sie hatten durch ihr homosexuelles Verhalten Gottes Schöpfungsordnung umgekehrt und empfingen eine entsprechende Strafe.

Es gibt noch einen Aspekt in Verbindung mit diesem Gericht: Es dient als abschreckendes Beispiel für alle, die es im Sinn haben, ein derartig gottloses Leben zu führen. Du sündigst gegen dein Leben, wenn du das Leben von Städten wie Sodom und Gomorra in ihrer sündigen Lebenspraxis nachahmst. Ich denke, dass Amsterdam den Geist von Sodom und Gomorra atmet und dass die gesamte niederländische Gesellschaft auf dem Weg dahin ist, weil sie mit diesem Geist durchtränkt ist. Lass dich durch dieses Beispiel warnen und bleibe Gott und seinem Wort treu.

Lies noch einmal 2. Petrus 2,1–6.

Frage oder Aufgabe: Wovor warnt Petrus?

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