2 Peter 3:5-7

Spötter erhalten Antwort

2Pet 3:1. Nachdem Petrus in Kapitel 2 über die falsche und verdorbene Lehre böser Menschen gesprochen hat, nennt er in diesem Kapitel ein Gegenstück zu dem Unglauben, der die Wiederkunft des Herrn leugnet. Die Leugnung geschieht aufgrund der Tatsache, dass in der sichtbaren Schöpfung alles so bleibt, wie es von Anfang an war. Er richtet sich deshalb an die wahren Gläubigen und macht ihnen die Bedeutung der echten Prophetie klar. Es ist nötig, das zu betonen, weil der Unglaube sich immer deutlicher hervortut und den Glauben verspottet. Daher weist Petrus dich erneut (nach 2Pet 1:20) auf die Wichtigkeit des geschriebenen Wortes hin.

Er hat seine beiden Briefe geschrieben, um dich daran zu erinnern, dass eine aufrichtige Gesinnung die notwendige Voraussetzung dafür ist, das Wort Gottes zu verstehen und auf dein Leben anzuwenden. Eine aufrichtige Gesinnung zeigt sich in der Haltung, die du zur Schrift einnimmst. Wenn die Schrift spricht, stimmst du ihr dann bedingungslos zu, oder hast du da so deine Bedenken? Ohne eine vollständige Unterwerfung unter die Heilige Schrift, wirst du die Wahrheit nicht kennenlernen, sondern wirst in den Spekulationen der Menschen umkommen, die meinen, es besser zu wissen als Gott.

2Pet 3:2. Alles, was auf dich zukommt, musst du anhand der Schrift prüfen. Darauf weist Petrus dich hin. Nur das wird deinem Herzen Standhaftigkeit geben. Er verweist nicht auf neue Apostel oder Älteste. Noch weniger verweist er auf die Kirche, als ob die etwas lehren und Autorität ausüben könnte. Er weist auf das Wort Gottes hin, das aus den Schriften des Alten als auch des Neuen Testaments besteht. Im Blick auf den Inhalt des Alten Testaments erinnert er dich an die „von den heiligen Propheten zuvor gesprochenen Worte“. Im Blick auf den Inhalt des Neuen Testaments erinnert er dich an „das Gebot des Herrn und Heilandes durch eure Apostel“.

Die heiligen Propheten haben früher im Namen des HERRN gesprochen, um das Volk zum Gehorsam gegenüber dem Gesetz zurückzuführen und vor dem Gericht Gottes zu warnen, wenn sie weiterhin beharrlich ungehorsam wären. Ihre Botschaft steht in völligem Gegensatz zu der der falschen Lehrer im vorigen Kapitel. Das Gebot, das der Herr und Heiland gegeben hat, drückt den Willen des Herrn aus und kommt durch die Apostel zu dir (vgl. Mt 28:19). Du findest ihn im geschriebenen Wort Gottes. Die große Frage ist, wie du zu der Autorität des inspirierten Wortes stehst. Die Antwort auf diese Frage entscheidet, ob du den Gegnern der Wahrheit widerstehen kannst oder ob du durch sie überwunden wirst.

2Pet 3:3. Es scheint so, dass Petrus, wenn er das Thema der wahren Prophetie wieder aufnimmt, sich direkt des heftigen Widerstands der Feinde Gottes und seines Christus bewusst ist. Die Verkündigung der Wahrheit und das Festhalten am Wort Gottes ruft immer Widerstand hervor. Gegner offenbaren sich nicht, solange Lügen gepredigt werden, aber sobald das Licht der Wahrheit erstrahlt, kommen sie zum Vorschein und verschaffen sich Gehör. Sei dir im Klaren darüber, dass es dabei nicht um Zwischenfälle geht. Mit „indem ihr zuerst dieses wisst“ betont Petrus, dass du ernstlich damit rechnen musst, dass sich solche Menschen „in den letzten Tagen“ immer mehr offenbaren werden. Es kann für dich ein zusätzlicher Beweis dafür sein, dass das Ende aller Dinge nahe gekommen ist (1Pet 4:7). Sobald du davon sprichst, dass Christus wiederkommt, um Gericht zu üben, zeigen sie dir einen Vogel und erklären dich für verrückt. Sie werden dir nicht zuhören wollen und werden versuchen, dich mit ihrem Spott lächerlich zu machen. Sie äußern sich so, weil sie nach ihren eigenen Begierden weiterleben wollen. Der Gedanke an einen kommenden Christus als „Spielverderber“ passt nicht dazu.

2Pet 3:4. Um die Richtigkeit ihrer Behauptung zu untermauern, verweisen sie auf den in ihren Augen unveränderlichen Verlauf der Dinge seit dem Entschlafen der Väter. Indem sie über „die Väter“ sprechen, siehst du, dass du es mit Menschen zu tun hast, die sich zum Volk Gottes rechnen. Sie befinden sich also innerhalb der Christenheit. Es sind gerade christliche Theologen, die über das spotten, was der Glaube so sehr schätzt. Sie kennen die Aussagen über die Ankunft des Herrn, machen sich aber darüber lustig. Sie fragen, wo seine Ankunft bleibt, die schon vor solch langer Zeit angekündigt wurde. Es ist jedoch keine echte, sondern eine spöttische Frage. Sie glauben nicht daran, weil sie so modern sind; es passt nicht zu dem Bild, das sie von den Naturwissenschaften haben. Wissenschaftlich gesehen ist es unmöglich, dass ein Toter lebendig wird, zum Himmel geht und dann auch noch zurückkommt. Sie sprechen zwar über den „Anfang der Schöpfung“, doch ob sie damit auch sagen, dass Gott die Erde in sechs Tagen erschaffen hat, ist noch die Frage. Sie können damit ebenso gut meinen, dass Gott das Universum durch die Evolution geschaffen hat. Die Torheit von Menschen, die sich nicht vor dem Wort Gottes beugen, kennt keine Grenzen.

2Pet 3:5. Petrus deckt die verborgene Ursache dieser Unwissenheit auf. Diese Menschen tun das mutwillig. Sie wollen das Handeln Gottes nicht kennen. Es ist eine schuldige, bewusst gewollte Unwissenheit. Sie suchen gleichsam mit geschlossenen Augen einen sichtbaren Beweis. Töricht, wie sie sind, verdrehen sie bewusst, wie die Schöpfung begonnen hat. In ihrer Torheit versuchen sie den Ursprung des Lebens mit der Entwicklung der Dinge zu erklären. Ein wenig Nüchternheit müsste doch zu der Schlussfolgerung führen, dass die Schöpfung durch etwas außerhalb ihrer selbst erschaffen worden ist und nicht durch sich selbst. Doch der Mensch sucht nach einer Erklärung für das Entstehen des Universums unter Ausschluss Gottes. Für den Glauben ist das einfach. Die Schöpfung ist durch ein Eingreifen Gottes, und zwar durch sein Wort entstanden (Heb 11:3). Er hat gesprochen, und es war da (Ps 33:9). Sein Wort ist seine Macht. Wenn du 1. Mose 1 liest, siehst du, dass die Erde am dritten Schöpfungstag von Gott aus dem Wasser gerufen worden ist (1Mo 1:9; 10), und folglich inmitten von Wasser besteht.

2Pet 3:6. Dasselbe Wort der Macht, das die Welten erschuf, rief die Wasser herbei, um die Erde zu vertilgen. Dieselben Wasser, die die Erde umgaben, sind bei der Sintflut wieder darüber hingegangen. Auch damals gab es Spötter. Noah konnte sagen, was er wollte, und vor der kommenden Flut als Ausdruck des Zorns Gottes warnen, doch auch damals beachteten die Menschen seine Worte nicht. Sie glaubten einfach nicht an ein Eingreifen Gottes im Gericht und verspotteten Noah wegen seiner Worte. Das taten sie „bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging ..., bis die Flut kam und alle wegraffte“ (Mt 24:38; 39). Dann war es vorbei mit ihrem Lachen. So wird es auch denen ergehen, die nun auf die Warnung, dass erneut Gericht kommt, spottend reagieren. Christus kommt, um die Erde zu richten.

2Pet 3:7. Petrus geht sogar noch weiter und weist auf das endgültige Gericht hin. Er weist darauf hin, dass Himmel und Erde vergehen und die gottlosen Menschen zugrundegehen werden. Die damalige Welt ist durch Wasser untergegangen, die gegenwärtige Welt wird durch Feuer untergehen. Die jetzigen Himmel und die Erde werden für dieses endgültige Gericht aufbewahrt. Der Untergang der Welt wird nicht durch einen Menschen bewirkt, obwohl Menschen und ihr Verhalten den Anlass bilden. Die Welt wird durch dasselbe mächtige Wort Gottes aufbewahrt, mit dem Er die Welten erschaffen hat. Er bewahrt alles auf den Tag des Gerichts. Wenn die Ungerechtigkeit ihren Höhepunkt erreicht hat, wird Er das Gericht vollziehen. Nichts und niemand kann das verhindern.

2Pet 3:8. Der Tag des Gerichts folgt auf den Tag des Herrn, das ist die gesamte Zeit, die seine Erscheinung zum Gericht und seine Regierung während des Friedensreiches umfasst. Doch nun ist es noch nicht so weit, und manchmal scheint es so, als hätten die Spötter recht. Denk dann daran, dass der Begriff „Zeit“ für Gott nicht das bedeutet, was er für dich und mich bedeutet. Gott berücksichtigt sicherlich unser Verständnis von Zeit. Er weiß, wie lange ein Tag dauern kann. Deshalb verkürzt Er beispielsweise die Tage der großen Drangsal, die die Seinen durchmachen müssen (Mt 24:22). Aber für Gott gibt es keine Zeit. Bei Ihm ist ein Tag wie tausend Jahre und umgekehrt. Petrus sagt, dass dir das nicht unbekannt sein soll. Diese Überlegung gibt dir Mut, durchzuhalten. Achte darauf, wie Gott durch die Jahrhunderte hin gewirkt hat. Er sieht von Anfang an das Ende, und darauf wirkt Er hin.

2Pet 3:9. Ein erstes Argument, dass es immer so gegangen ist und dass deshalb auch die Verheißung seines Kommens nicht wahr sein kann, ist widerlegt. Das zweite Argument, dass es bereits so lange gedauert hat, ist durch den Hinweis auf den „zeitlosen“ Gott ebenfalls widerlegt. Das ist jedoch nur ein Teil der Antwort. Das Gericht wird nicht nur deshalb hinausgezögert, weil bei Gott die Zeit nicht zählt, sondern auch deshalb, weil Er langmütig ist. Es ist sicher keine Trägheit, wie manche spöttisch behaupten. Spötter verstehen nichts davon, dass Gott auch ihretwegen den Herrn Jesus noch nicht gesandt hat.

Menschen spotten über die Liebe Gottes, während es gerade diese Liebe ist, die Ihn zurückhält, sie zu richten. Denk einmal an dich selbst. Ich weiß nicht, wie alt du bist und wie lange du den Herrn Jesus kennst. Wir nehmen einmal an, dass du den Herrn Jesus seit drei Jahren kennst. Mach dir nun einmal klar, wo du wärest, wenn der Herr Jesus vor vier Jahren wiedergekommen wäre. Wirst du dann nicht von der Langmut Gottes überwältigt? Er wollte nicht, dass du verlorengingst, sondern dass du dich bekehrtest. Dieselbe Langmut erweist Er noch immer den Menschen gegenüber, die verlorengehen würden, wenn der Herr Jesus jetzt käme.

Lies noch einmal 2. Petrus 3,1–9.

Frage oder Aufgabe: Was spricht dich in diesen Versen alles an?

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