2 Samuel 1:8

Einleitung

Die Geschichte Davids, die in 1. Samuel ihren Anfang hat, setzt sich in diesem Buch fort. Aber es ist auch ein Neuanfang. Das erste Buch endete mit dem Tod Sauls, des Königs nach dem Herzen des Menschen. Dieses Buch handelt von David. Um ihn geht es ab 1. Samuel 16. Dort wird er der abgelehnte König. Jetzt geht es um ihn als gekrönten König.

Das zweite Buch Samuel beschreibt die Geschichte des Königreichs Davids entsprechend den wichtigsten Momenten seiner Entwicklung. Hier finden wir:

1. Den Beginn der Herrschaft Davids als König von Juda in Hebron, während die anderen Stämme Israels noch am Haus Saul festhalten (2. Samuel 1–4).

2. Seine Erhebung zum König über ganz Israel und die segensreiche Befestigung seines Königreichs (2. Samuel 5–9).

3. Die Zeit der Erniedrigung seines Königtums als Folge seines Ehebruchs (2Sam 10–20).

4. Das Ende seiner Herrschaft (2. Samuel 21–24).

In 1. Chronika 11–29 finden wir die gleiche Geschichte beschrieben mit Ergänzungen, aber mehr aus der Sicht der Entwicklung des alttestamentlichen Reiches Gottes. Dort sehen wir eine detaillierte Beschreibung von Davids Bemühungen um die Gestaltung und Regulierung des öffentlichen Dienstes für Gott und die Organisation und Bestätigung seines Reiches und seiner Verwaltung.

Botschaft über Saul und Jonathan

David befindet sich hier noch im Herrschaftsgebiet der Philister. Er ist seit zwei Tagen zurück in Ziklag, nachdem er von den Fürsten der Philister, außer von Achis, als Gefahr für den Kampf gegen Israel vertrieben wurde. Gott benutzte das, um ihn aus seiner falschen Position zu befreien. Er muss über den Ausgang der Schlacht, an der er nicht teilnehmen durfte, gespannt gewesen sein. Saul konnte nicht geduldig warten, David schon. Er weiß, dass alles in der Hand des HERRN ist. Wenn Gott wirkt, kann er ruhig sein. Er schickt keinen Spion, um herauszufinden, wie die Schlacht läuft.

Am dritten Tag seines Aufenthalts in Ziklag erfuhr man von der Schlacht. Ein Amalekiter erzählt ihm, dass Saul und Jonathan getötet wurden. Der Mann kommt wirklich aus der Schlacht. Er tut nicht so, als ob. David unterzieht den Überbringer der Nachricht einer Befragung über die Umstände. Er will sicher sein. Hier weiß David noch nicht, dass der Mann, der ihm diese Botschaft bringt, ein Amalekiter ist. Er scheint weder im Dienst von Israel noch von den Philistern gestanden zu haben, sondern ein unabhängig operierender Räuber zu sein.

David stellt mehrere Fragen. Auf diese Weise entdeckt er den wahren Charakter des Mannes und wird davor bewahrt, das Königtum zu früh und aus den falschen Händen anzunehmen.

Der Herr Jesus ist unser Lehrer in allem, auch im Fragen stellen. Er musste den Menschen, die zu Ihm kamen, keine Fragen stellen, um ihre Motive herauszufinden (Joh 2:25). Die Fragen, die Er stellte, sollten den Menschen zur Selbsterkenntnis und auf diese Weise zur Bekehrung bringen. Auch brachte Er seine Fragesteller durch seine Fragen zum Schweigen.

Auf Davids Frage nach dem Tod von Saul, erzählt der Amalekiter, dass er Saul auf dessen Bitte hin getötet habe. Um seine Tat zu rechtfertigen, sagt er, dass Saul wohl auch sonst umgekommen wäre. In 1. Samuel 31 lesen wir, wie es wirklich geschah (1Sam 31:4; 5). Dieser Amalekiter meint, David einen Gefallen zu tun, indem er ihm sagt, dass sein großer Feind tot ist und dass er sich persönlich darum gekümmert hat. Aber er kennt das Herz von David nicht. Er hat sich völlig anders verhalten, als David es immer getan hat.

Der Mann stellt es so dar, als hätte er Saul einen Dienst erwiesen, indem er ihn getötet hat, und als hätte er gleichzeitig damit auch David einen Gefallen getan. Als Beweis dafür, dass seine Geschichte wahr ist, brachte er einige Schmuckstücke mit. Tragischerweise hat Saul das Königtum verloren, indem er den König der Amalekiter verschont hat. Nun wurde ihm von einem Amalekiter seine königliche Würde genommen. Der Amalekiter bietet sie David an. Es ist, als ob dieser Mann David das Königreich anbietet.

Hätte David dieses akzeptiert, hätte er sein Königtum aus der Hand eines Amalekiters angenommen. Amalek ist ein Bild des Fleisches, das Satan benutzt, um gegen Gott zu kämpfen. Das Diadem anzunehmen bedeutet, das Königtum anzunehmen. David will das Königtum jedoch nur aus der Hand des HERRN, seines Gottes, annehmen.

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