2 Samuel 11:14-17

David lässt Urija töten

David gibt Joab den Auftrag, dafür zu sorgen, dass Urija getötet wird. Es ist nichts weniger als ein Befehl, ihn umbringen zu lassen. Der tapfere Mann, der bereit ist, für die Ehre seines Königs zu sterben, wird von seinem König getötet. David hat durch seinen Ehebruch den Verstand verloren (Spr 6:32). Er tötete Goliath am helllichten Tag und vor den Augen des ganzes Volks. Den Mord an Urija lässt er heimlich geschehen, es ist ein Werk der Finsternis.

David ist sogar so sehr verhärtet, dass er den Auftrag für den Mord erteilt, indem er den Brief an Joab, mit den Anweisungen dazu, Urija selbst mitgibt. Die Tatsache, dass er den Brief an Urija gibt, ist ein zusätzlicher Beweis für die Unbestechlichkeit Urijas. David weiß, dass dieser treue Soldat den Brief niemals öffnen wird. Indem er Joab zum Komplizen seiner Missetat macht, macht er sich gleichzeitig zu seinem Sklaven. Übrigens musste Joab dies nicht tun. Zu einem späteren Zeitpunkt weiß er auch, wie er sich zu verhalten hat, als David in seinen Augen Unrecht vorhat (2Sam 19:5-7; 2Sam 24:3).

Wie tief ist David gesunken! Als er von Saul wie ein Rebhuhn auf den Bergen nachgejagt wurde (1Sam 26:20), war er glücklicher als jetzt. Da hatte er einen lebendigen Glauben und ein gutes Gewissen.

Joab ist mit Davids Denkweise gut vertraut, und so weiß er, wie er reagieren wird (2Sam 11:18-21). Im Hinblick darauf soll der Bote dann sagen, dass Urija tot ist. Als David den Bericht gehört hat, weiß er, dass er sein Ziel erreicht hat. Seine Antwort ist eine allgemeine Bemerkung, ohne jegliches Mitgefühl wegen des Todes seiner Untertanen. Urija ist tot. Genau darum ging es. Er beruhigt Joabs Gewissen, aber sein eigenes Gewissen scheint verhärtet zu sein.

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