2 Samuel 13:4

Amnon holt sich Rat bei einem Freund

Amnon hat einen Freund. Ein guter Freund ist viel wert, besonders wenn dieser Freund „ein sehr kluger Mann“ ist. Amnons Freund ist jedoch ein listiger Freund, und seine Weisheit „ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine … teuflische“ (Jak 3:15). Auch er ist ein Verwandter von David und spielt eine raffinierte Rolle in diesem Familiendrama. Dies zeigt sich in der Art und Weise, wie er Amnon anspricht und wie er ihn berät.

Jonadab appelliert an Amnons Ehrgefühl und die Macht, die er doch hat: „Amnon, warum bist du Morgen für Morgen so abgezehrt, wo du doch der Sohn des Königs bist? Könntest du nicht alles Vergnügen bekommen, das du willst? Du brauchst ja nur mit den Fingern schnippen, und deine Wünsche werden erfüllt.“ Es ist dieselbe Art und Weise, wie Isebel an ihren Mann Ahab appelliert, als auch er etwas will, was ihm verwehrt wird (1Kön 21:7).

Auf die Aufforderung seines Freundes, ihm zu erzählen, was los sei, sagt Amnon ihm, dass er Tamar liebt. Er ist total blind für die völlig unangebrachte Verwendung des Wortes „lieben“. Für Jonadab ist „lieben“ auch ein hohler Begriff. Er weiß, dass es Amnon nur um den Körper von Tamar geht. Er rät ihm, sich krank zu stellen und dann seinen Vater zu bitten, ob Tamar zu ihm kommen und vor ihm etwas zu essen zubereiten kann. Er sagt ihm, dass sie dieses Essen „vor meinen Augen“ zubereiten solle und dass er es „aus ihrer Hand essen“ werde. Aufgrund dieses schlauen Vorschlags wird Amnon sie genau betrachten können, und sie wird dicht an ihn herankommen müssen.

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