2 Samuel 15:1-6

Einleitung

In dem, was sich in diesem Kapitel ereignet, sehen wir einen Teil der Ernte Davids, davon, was er für das Fleisch gesät hat. Sein Sohn Absalom rebelliert gegen ihn, vertreibt ihn vom Thron und verjagt ihn aus Jerusalem. Dies ist der Aspekt der Verantwortung. Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass Gott in Gnade sein Werk in David tut. Der HERR ist weiterhin damit beschäftigt, ihn zu formen, Ihm zur Ehre. Wir sehen, wie David sich dem Willen des HERRN unterwirft.

Absalom manipuliert das Volk

Die Antwort Absaloms auf den Kuss, den er von seinem Vater bekam, ist, sich an die Arbeit zu machen, einen Umsturz vorzubereiten. Die Freundlichkeit seines Vaters erwidert er mit Verrat. Er sorgt für die richtigen Mittel und Menschen um sich her. Er steht früh auf – er ist nicht faul bei der Durchführung seines Programms – und geht auch „auf die Straße“, unter die Leute. Er tut so, als hätte er das größtmögliche Interesse an dem, was unter den Menschen vor sich geht. Er ähnelt den gerissenen Politikern von heute, die ebenfalls auf diese Weise operieren, um die Gunst des Volkes zu gewinnen. Sie versprechen auch, alles wiedergutzumachen, was falsch ist, wenn sie an der Macht sind.

Absalom spielt geschickt mit den Gefühlen des Volkes für David. Es wird nicht sehr zufrieden mit David gewesen sein, denn sein geistliches Urteilsvermögen ist schwach geworden und das wird das Volk gemerkt haben. Nun präsentiert sich Absalom als der bessere Kandidat und verspricht, dass er auf sie hören wird. Er untergräbt die Autorität des Königs, um sich selbst zu fördern. Er lässt das Volk wissen, dass er einen Posten als Richter will, denn so wie die Dinge jetzt sind, wird der Gerechtigkeit nicht Genüge getan. Sollte er Richter sein, wären die Dinge ganz anders. Jedem würde er zu seinem Recht verhelfen.

Ohne jede Nachfrage sagt er den Leuten, die mit einem Streit zum König gehen wollen, dass ihre Sachen „gut und recht“ sind. Das sagt der Mann, der selbst wegen Mordes zum Tode hätte verurteilt werden müssen. Das ist die größte Unverschämtheit. Nichts in dem, was wir von Absalom lesen, deutet darauf hin, dass er irgendeine Weisheit oder Vertrautheit mit den Gesetzen hat. Er hat auch keinen Beweis für seine Liebe zu dem Volk gegeben, eher das Gegenteil. Dennoch möchte er Richter werden. Oft sind es diejenigen, die am wenigsten für ein Amt qualifiziert sind, die es am ehrgeizigsten anstreben. Diejenigen, die begabt sind, sind meist bescheiden und halten nicht viel von sich selbst.

Absalom ist innerlich außergewöhnlich raffiniert und hasserfüllt. Er ist wirklich ein Bild des Antichrists. Saul war es auch, aber als derjenige, der, bildlich gesprochen, in David den Überrest verfolgte. In Absalom sehen wir das Bild des Antichrists, der sich dem Volk präsentiert, während der Herr Jesus unter seinem Volk wirkt, aber noch nicht alle seine Feinde sich unterworfen hat.

Wenn wir das auf heute anwenden, wissen wir, dass der Herr Jesus jetzt sein Reich in den Herzen aller hat, die Ihm folgen. In dieser Zeit ist der Geist des Antichrists am Werk, um alle zu verführen, die bekennen, zum Volk Gottes zu gehören (1Joh 2:18; 1Joh 4:1-4). In Saul sehen wir eher das Bild des Antichrists, der sich im Abfall von dem Judentum zeigt. In Absalom sehen wir eher das Bild des Antichrists, der sich im Abfall vom Christentum zeigt. Johannes erwähnt beide Aspekte in seinem ersten Brief (1Joh 2:22).

Absalom tut auch so, als wäre er demütig und als wäre ihm der andere wichtig, aber er ist ein großer Heuchler und tut alles aus Eigenliebe. So zieht er das Volk in seinen Bann. Durch Schmeicheleien stiehlt Absalom die Herzen der Israeliten, die bei David Gerechtigkeit suchen. Die Tatsache, dass Absalom sie so leicht hinter sich ziehen konnte, sagt auch etwas über diese Leute selbst aus, die sich so leicht beeinflussen lassen. Sie werden David auch nicht wirklich gekannt haben. Jeder, der keine enge Beziehung zum Herrn Jesus hat, kann leicht durch das Gerede anderer Menschen beeinflusst werden. Dies ist eine echte Gefahr für alle Gläubigen.

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