2 Samuel 17:1-5

Der weitere Rat Ahitophels

Ahitophel gibt einen weiteren Rat. Von diesem Rat wird vom Geist Gottes vermerkt, dass es „der gute Rat Ahitophels“ war (2Sam 17:14). Er schlägt vor, dass eine Anzahl von Männern dafür sorgen soll, dass David getötet wird. Dann würde das ganze Volk erhalten bleiben. Er bittet Absalom um die Erlaubnis, selbst ein Heer aufzustellen. Er selbst will die Männer auswählen. Es sollen nicht wenige sein, sondern zwölftausend Mann. Dennoch sind es nicht zu viele. Die Armee ist wendig und kampffähig. Er bestimmt die Taktik selbst und will mit diesen Männern David jagen, ohne Zeit zu verlieren.

Mit seinem scharfen Verstand erkennt er, dass David müde und entmutigt ist. Dies ist der Moment für den Anschlag auf das Leben des fliehenden Königs. Ahitophel sieht voraus, dass das Volk, das bei David ist, fliehen wird, wenn er mit seinen auserwählten Truppen erscheint. Das ist schon in Ordnung, denn es geht um David. Wenn er ihn töten kann, wird das ganze Volk zu Absalom zurückkehren und in Frieden sein, denn „gleich der Rückkehr aller ist der Mann, den du suchst“. Dieser Rat Ahitophels findet Zustimmung „in den Augen Absaloms und in den Augen aller Ältesten von Israel“.

Indem er die Sache auf diese Weise darstellt, suggeriert Ahitophel, dass Absalom der rechtmäßige König ist, von dem das Volk abgewichen ist. Er lässt es auch so aussehen, als ob Absalom der Mann sei, der Frieden gibt. Die Verkündigung dieses falschen Friedens sowie die Behauptung, dass Absalom der rechtmäßige König sei, sehen wir auch bei dem Antichrist.

Was Ahitophel über die Beseitigung Davids sagt, ist den Worten sehr ähnlich, die Kajaphas über die Beseitigung des Herrn Jesus sprach: „Ein Gewisser aber von ihnen, Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme. Dies aber sagte er nicht von sich selbst aus, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte; und nicht für die Nation allein, sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte“ (Joh 11:49-52). Was sich bei David nicht erfüllte, erfüllte sich bei dem Herrn Jesus, aber nur, um den Plan Gottes auszuführen. Die Lüge des Kajaphas wird zur Wahrheit Gottes. Was der Herr Jesus getan hat, hat Konsequenzen für alle, die zu Ihm gehören.

Der Rat des Husai

Trotz der Tatsache, dass Ahitophels Rat „in den Augen Absaloms und in den Augen aller Ältesten von Israel“ (2Sam 17:4) gut ist, möchte Absalom nicht an einen bestimmten Rat gebunden sein und auch Husai hören. Das kann nur vom HERRN sein. Husai nimmt die Chance wahr, die sich ihm bietet. Sehr taktvoll beginnt er mit der Feststellung, dass der Rat von Ahitophel diesmal nicht gut ist. Um dies zu sagen, wird er eine Menge Überzeugungskraft benötigen. Die hat er auch. Diese Überzeugungskraft liegt in dem Wissen, das er über David hat, denn David ist sein Freund. Absalom weiß das sehr wohl. Er glaubt, dass er dieses Wissen nun für den Plan nutzen kann, der gemacht werden muss, um seinen Vater zu beseitigen.

Es ist also möglich, dass Absalom Husais Rat hören will, da dieser als Freund Davids noch besser über dessen Pläne und Methoden Bescheid weiß, als Ahitophel. Als Sohn Davids kennt Absalom die Schwächen von David als Vater, aber er kennt ihn nicht als Kriegsmann. Mit der umfangreichen Kenntnis über Davids Methoden und seinen Mut, beweist Husai, dass sein Vorschlag besser ist. Husai spricht mit Überzeugung und großer Behutsamkeit. Er schmeichelt auch der Einsicht Absaloms. Er spricht über Davids Führung, seinem inspirierenden Vorbild, dem Helden, der er für das Volk ist, das bei ihm ist.

Husai rät, das ganze Volk zu versammeln. Der Hintergrund für diesen Ratschlag ist, dass dadurch Zeit gewonnen und David gewarnt werden kann. Er betont, dass nur durch eine gewaltige Übermacht David und seine Männer so besiegt werden können, dass nicht einer übrigbleibt. In poetischer Sprache malt Husai Absalom vor Augen, wie es zugehen wird, wenn David sich in eine Stadt zurückzieht, weil er glaubt, dort in Sicherheit zu sein. Aufgrund der enormen Übermacht wird die ganze Stadt Stück für Stück niedergerissen, sodass von dem Schutz für David nichts mehr übrigbleibt.

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