2 Samuel 2:9

Isboseth König über Israel

Abner weiß, dass David der gesalbte König ist. Dennoch nimmt er Isboseth und macht ihn zum König. Damit entzweit er Israel. Der Ort, an dem er das tut, Machanaim, spricht auch davon. Machanaim bedeutet „Doppellager“ (1Mo 32:2; 3). Israels Feindschaft gegen David ist noch nicht verschwunden. Isboseth bedeutet „Mann der Schande“. Er ist der jüngste Sohn Sauls. Er muss ein schwacher und willenloser Mann gewesen sein. Wir lesen: „Abner … nahm Isboseth.“ Dieser Zustand ist in Wirklichkeit eine Rebellion gegen Gott. Nicht Isboseth, sondern David ist der Gesalbte des HERRN.

Isboseth regiert zwei Jahre über Israel. „Israel“ ist hier der Name für das ganze Volk ohne Juda, denn darüber ist David König. Juda gehört nicht mehr dazu. Isboseth hat kein Recht auf das Königtum. Dennoch sehen wir von Seiten Davids eine große Langmut ihm gegenüber. Es ist möglich, dass Davids Langmut zum Teil auf mangelnde Initiative zurückzuführen ist, weil er Joab zu viel überlässt. Doch er kann nur deshalb so nachsichtig sein, weil er weiß, dass sein Recht auf diese Stellung unangreifbar ist.

Wenn Menschen sich etwas anmaßen, was sie nicht sind, sind sie in der Regel leicht getroffen, wenn etwas zu ihrem Nachteil passiert, und fühlen sich schnell bedroht. Wer aber Gottes Wahrheit kennt und ihr vertraut, kann es sich leisten, die Dinge ohne Ärger oder Angst vor Schaden über sich ergehen zu lassen.

Das ist es, was wir bei David sehen. Dies erlaubt es Isboseth, für eine gewisse Zeit über Israel zu herrschen, während David „nur“ König über das Haus Juda ist. Die Prüfung hier ist möglicherweise noch größer als unter Saul. Saul war der Gesalbte des HERRN, aber Isboseth ist ein Mensch ohne Recht. Das ist der Weg, den Gott mit seinem gesalbten König geht, und in den David sich fügt.

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