2 Samuel 7:11-12

Das Werk des HERRN für David

Der HERR sendet Nathan zu David, den Er „meinen Knecht“ nennt. Er gibt Nathan auch die Worte in den Mund, die er sprechen soll. Nathan soll David Worte im Namen „des HERRN der Heerscharen“ überbringen. Dieser eindrucksvolle Name Gottes zeigt Ihn als Gott über alles. In dieser Majestät richtet Er das Wort an David.

Zuerst spricht der HERR über David persönlich. Er spricht über alle Wohltaten, die Er ihm bewiesen hat und wie Er mit ihm gewesen ist und was Er noch mit ihm und für ihn tun wird. Er erinnert David an das, was Er mit ihm getan hat. Er hat ihn aus der niedrigen Stellung eines Kleinviehhirten zum Führer über sein Volk erhoben. Er hat David auf seinem Weg zum Thron immer begleitet. Er hat auch alle seine Feinde vor ihm vernichtet. Er hat ihn auch zu einem großen Namen gemacht, ähnlich wie andere große Namen.

Der HERR spricht in den 2Sam 7:10; 11a über eine Situation seines Volkes, die noch kommen wird. Doch heißt es nicht, dass Gott es tun wird, sondern dass Er es getan hat. Es ist ursprünglich in einer abgeschlossenen Zeitform geschrieben, weil es für Gott bereits so ist, auch wenn es in Wirklichkeit noch nicht so weit ist. Während der ganzen Regierungszeit Davids und auch in den ersten Jahren der Regierungszeit Salomos herrscht Frieden.

Der HERR verspricht David, dass Er ihm ein Haus bauen wird. Er gibt dies hier offiziell bekannt. Mit dem Haus, das der HERR für David bauen wird, sind seine Nachkommen, seine Familie, gemeint. Er ist hier das Oberhaupt seines Hauses (vgl. Sach 12:8). In David haben wir ein Bild des Herrn Jesus und in seinem Haus ein Bild der Gemeinde des lebendigen Gottes.

Hier finden wir nicht das Argument, dass David nicht bauen darf, weil er Blut an seinen Händen hat (1Chr 28:3), sondern dass der HERR nur dann Ruhe haben will, wenn sein Volk sie hat. David muss lernen, dass diese Zeit noch nicht gekommen ist. David darf kein Haus für den HERRN bauen, denn der HERR wird ihm ein Haus bauen. Gott offenbart sich hier als der Geber.

Der Sohn Davids

Nach seinen Worten zu und über David persönlich, spricht der HERR über seinen Nachfolger. Wenn David gestorben sein wird, wird der HERR für einen Nachfolger sorgen. Das wird einer sein, der aus seinem Leib kommt, sein Sohn. Der HERR wird das Königtum dieses Sohnes bestätigen.

Außer, dass dieser Sohn Davids Platz auf dem Thron einnehmen wird, soll dieser Sohn auch das von David gewünschte Haus für den HERRN bauen. Mit dem Bau seines Hauses durch diesen Sohn verknüpft der HERR unmittelbar die erneute Befestigung des Königtums des Sohnes Davids. Der HERR sagt hier sogar, Er werde dieses Königtum „befestigen in Ewigkeit“.

Achtmal erscheint das Wort „in Ewigkeit/ewig“ in diesem Kapitel. Es geht nicht um zeitliche Dinge. Was sich in diesem Kapitel entfaltet, steht in Verbindung mit den ewigen Gedanken Gottes. Die Gunst, die David erhält, ist größer als das, was Gott für Mose oder für Josua oder für einen der Richter getan hat, die Er berufen hatte, sein Volk zu weiden. Davids Regierung ist die erste, die vererbbar ist. Es ist eine Regierung, die vollständig erfüllt sein wird, wenn Christus sein Königtum „in Ewigkeit“ ausüben wird. Die Ewigkeit bezieht sich in erster Linie auf das tausendjährige Friedensreich, aber auch auf den ewigen Zustand danach.

Der HERR verbindet eine dritte bemerkenswerte Sache – nach dem Bau seines Hauses und der Bestätigung eines ewigen Königtums – mit Davids Sohn. Er nimmt den Sohn Davids als seinen eigenen Sohn an und sagt, dass Er ihm ein Vater sein wird. Sobald Salomo geboren ist, gibt David ihm einen Namen, aber sofort spricht der HERR zu ihm darüber, wer Salomo für Ihn ist (2Sam 12:24; 25). Salomo ist ein Bild von dem wahren Sohn Davids, der auch der Sohn Gottes ist, an welchem Gott sein Wohlgefallen gefunden hat.

Zugleich wird deutlich, dass unter Salomo nicht der volle Ratschluss Gottes in Bezug auf Christus erfüllt wird. Salomo ist wohl ein Bild von Christus, und seine Herrschaft weist zwar auf die Herrschaft Christi hin, aber Salomo selbst ist ein schwacher und fehlbarer Mann. Dies wird aus seinem Leben deutlich. Und schließlich hat er auch in seiner Verantwortung als König versagt. Im Hinblick auf diese Verantwortung spricht der HERR hier von „verkehrt handeln“ und „züchtigen“, etwas, was vom Herrn Jesus unmöglich gesagt werden kann.

Aber der HERR verspricht seine fortwährende Güte. Er weist dabei auf Saul hin und erinnert David daran, wie Er Saul „vor dir weggetan“ hat. Die Erinnerung an Saul und wie der HERR mit ihm handeln musste, ist eine ernste Warnung. Als der HERR hinzufügt, dass das Haus und das Königtum Davids „vor dir beständig“ sein sollen „in Ewigkeit“, dann muss dieser enorme Gegensatz David mit größter Dankbarkeit erfüllen.

Nathan hat die Botschaft des HERRN und das, was er gesehen hat, wörtlich an David weitergegeben. Wie muss David während Nathans Rede mehr und mehr von der großen Gnade beeindruckt gewesen sein, die ihm entgegengebracht wurde. Der Höhepunkt ist der Vergleich mit Saul. Er ist an sich nicht besser als Saul, oder? Es kann, was ihn betrifft, nur Gottes auserwählende Gnade sein. Dankbar und von dieser Gnade überwältigt, spricht David auf eindrucksvolle Weise das nun folgende Dankgebet.

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