2 Samuel 9:3

Einleitung

In diesem Kapitel haben wir eine besondere Seite des Königreichs. Hier sehen wir nicht die Macht und Majestät des Königreichs, sondern seine Barmherzigkeit und Liebe. Dem König dieses Reiches geht es nicht nur um Sicherheit und die Bekämpfung und Unterwerfung der Feinde, sondern er kümmert sich auch um einige arme, kleine Seelen. Mephiboseth ist ein Beispiel für so eine arme kleine Seele. Er ist nicht nur das Bild eines Sünders, der Gnade empfängt und deshalb nicht getötet wird. Die Gnade, die David ihm entgegenbringt, macht ihn zu jemandem, der beständig am Tisch des Königs essen darf.

Nachdem David zum König über ganz Israel erhoben wird, will er dem Haus des gefallenen Königs Saul Barmherzigkeit erweisen. Er will auch seinem Freund Jonathan die Liebe zurückzahlen, die dieser ihn einst vor dem HERRN schwören ließ (1Sam 20:12-17; 42).

Der Bericht über Davids Tat der Freundlichkeit schließt den ersten Teil der Geschichte seiner Herrschaft ab. Vielleicht wäre es besser, von einem Anhang an diese Geschichte zu sprechen. In diesem Anhang sehen wir, wie David auf dem Höhepunkt seiner Macht und seines Ruhmes an die Liebe eines Freundes denkt und seine Dankbarkeit dafür beweisen will.

David will Güte erweisen

David hat seine Feinde besiegt und hält das Recht im Land aufrecht (2. Samuel 8). Dann denkt er an das Haus Sauls und will den davon Übriggebliebenen um Jonathans willen Gnade erweisen. David war eng mit Jonathan verbunden und möchte seiner Nachkommenschaft Gottes Güte erweisen, obwohl Jonathans Nachkommen zum Haus Sauls gehören.

Hierin ist David ein schönes Bild des Herrn Jesus. Der Herr Jesus ist der vollkommene Beweis für Gottes Barmherzigkeit gegenüber einem Menschengeschlecht, das nichts anderes als das Gericht verdient. In Ihm erschien „die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes“ (Tit 3:4). Durch ihn hat Gott uns gerettet, während es bei uns nur Rebellion gegen seine Autorität gab.

David kümmert sich um die Nachkommen von jemandem, der ihn mit tödlichem Hass verfolgt hat. David hat einen Grund, seine Güte zu erweisen. Dieser Grund ist Jonathan, der ihm zur Zeit seiner Verwerfung beistand.

Die Nachkommen Sauls mussten gesucht werden, denn sie hatten sich versteckt. Saul ist ein Bild des Feindes, von dem, was wir von Natur aus sind (Tit 3:3). Als wir noch Feinde waren, hat Gott seinen Sohn für uns gegeben. Der Mensch ist nicht nur ein Sünder und kraftlos und gottlos, sondern auch ein Feind in seiner Gesinnung.

Ziba (2Sam 9:2) ist nicht gelähmt. Er ist ein Diener Sauls und das bleibt auch so, denn er ist damit zufrieden. Demgegenüber sehen wir den arme Mephiboseth, einen Enkel des Königs. Durch Ziba erfährt David von ihm. Mephiboseth wird in 2. Samuel 4 kurz erwähnt, nur in einem Vers zwischendrin (2Sam 4:4). Dort wird etwas über die Ursache seiner Lähmung gesagt. In seiner Lähmung ist Mephiboseth ein Bild des durch die Sünde gelähmten Menschen. Er ist kraftlos, Gott zu dienen und zu seiner Ehre zu leben. Er kann nichts tun, was Gott wohlgefällig ist.

Mephiboseth befindet sich in „Lodebar“, was unter anderem „es gibt eine Weide für ihn“ bedeutet, was in seinem Fall bedeutet, dass es einen Ort der Gnade für ihn gibt. Er befindet sich im Haus „Makirs“, was „verkauft“ bedeutet, „des Sohnes Ammiels“, was unter anderem „Volk Gottes“ bedeutet.

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