‏ 2 Timothy 3:11

„Du aber …“

2Tim 3:8. Wir beschäftigen uns immer noch mit dem Abschnitt, der die Zeit beschreibt, in der viele Menschen äußerlich so tun, als seien sie Christen, es innerlich aber nicht sind. Das liegt daran, dass die Wahrheit verdreht wird. Die Wahrheit wird nachgeahmt, aber es fehlt die innere Verbindung zu Christus, der die Wahrheit ist. Nachahmung ist vielleicht die stärkste Waffe des Teufels. Paulus führt als Beispiel die beiden ägyptischen Zauberer an, die Mose nachahmten (2Mo 7:11; 22; 2Mo 8:3). Das Auftreten dieser Zauberer erfolgte kurz vor dem Auszug des Volkes Gottes aus Ägypten. Das ist auch jetzt so.

Wir leben in den letzten Tagen – kurz vor der Entrückung der Gemeinde aus der Welt –, in denen Scheinchristen immer offenkundiger auftreten. Der Herr Jesus hat ebenfalls vor Menschen gewarnt, die behaupten, sie seien der Christus (Mt 24:5; 23; 24). In der Endzeit werden Zeichen und Wunder geschehen, die den Anschein haben, als kämen sie von Gott, die aber „Zeichen und Wunder der Lüge“ sind (2Thes 2:9; vgl. Apg 2:22). Johannes warnt: „Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind“ (1Joh 4:1). Man kann die Geister prüfen, wenn man Christus als Prüfstein benutzt. Frag nach, was man von Ihm hält, und prüfe das anhand des Wortes Gottes.

Die Taktik des Teufels ist nicht neu. Schon zu Moses Zeiten bediente er sich der Nachahmung. Er schien damit auch noch Erfolg zu haben. Hatten die Zauberer nicht dasselbe getan wie Mose? Hatten sie denn versagt? Nein, aber sie übten ihre Zauberkünste im Widerstand gegen Mose aus. Es ging ihnen darum, dass das Volk Gottes in der Sklaverei blieb. Auf die gleiche Weise widerstehen auch die heutigen „Janesse“ und „Jambresse“ der Wahrheit.

Jeden Hinweis darauf, dass die Gemeinde bald aus der Welt entrückt wird, beantworten sie mit Spott (2Pet 3:2-4). Ihr verdorbenes Denken ist die Folge davon, dass sie ihr Herz dem Teufel und seinen bösen Mächten geöffnet haben. Was sie als Glauben predigen, entstammt dieser Quelle. Das kann man nur noch verwerfen, ohne ihm irgendeine weitere Beachtung zu schenken. Es bietet für die Gegenwart keine Hilfe und für die Zukunft keine Hoffnung.

2Tim 3:9. Manchmal scheint es so, als könnten diese bösen Menschen ungehindert weitermachen. Hier kannst du aber lesen, dass Gott ihrem bösen Auftreten eine Grenze gesetzt hat, sowohl in zeitlicher Hinsicht als auch hinsichtlich ihrer Taten. In den Tagen Moses wurden die Zauberer entlarvt, als es darum ging, Leben aus dem Tod hervorkommen zu lassen (2Mo 8:14). Scheinchristen mögen sich mit ihren theologischen Entdeckungen brüsten, doch nie haben sie dadurch auch nur einem Menschen neues Leben geben können. Die Reichweite ihres Handelns ist begrenzt. Für den Glauben ist dadurch die Torheit dieser Zauberer bereits ganz offenkundig.

Auch die Dauer ihres Auftretens geht ihrem Ende entgegen. Du brauchst nicht zu erwarten, dass das Auftreten „christlicher Zauberer“ langsam abnimmt. Es wird nur noch schlimmer werden. Der gegenwärtige Zeitabschnitt, die Zeit der Gemeinde, neigt sich jedoch dem Ende zu. Auch für die Verführten und Ungläubigen wird die Torheit dieser Menschen ganz offenkundig werden, nämlich dann, wenn der Herr Jesus in Herrlichkeit offenbart werden wird.

2Tim 3:10. Doch solange wir noch auf der Erde sind, gibt der Herr Jesus uns Hilfen, damit wir in seiner Nähe bewahrt bleiben. Wie das geschieht, sehen wir bei Paulus, wenn er sich für Timotheus als Beispiel hinstellt. Der Gegensatz zwischen den „christlichen Zauberern“ und dem, was wir bei Paulus sehen, ist enorm.

Paulus richtet sich an Timotheus und weist auf sich selbst als Vorbild hin, so wie der alte Elia den jungen Elisa an verschiedene Orte mitnahm, um ihn zu belehren (2Kön 2:1-10). Elia nahm Elisa an die Hand und vermittelte ihm Einsicht in den Zustand des Volkes. Deshalb konnte Elisa im Geist und in der Kraft Elias vor das Volk treten mit dem zweifachen Teil des Geistes Elias. Timotheus konnte der Gemeinde im Geist und in der Kraft des Paulus dienen, wenn er darauf achtete, wie dieser alles gemacht hatte. Paulus sagte Timotheus damit nichts Neues. Er erinnerte ihn einfach daran, denn Timotheus hatte das alles längst gründlich geprüft. Er war Paulus nicht einfach so nachgefolgt.

1. Als Erstes weist Paulus auf „meine Lehre“ hin. Das konnte nur er, der Apostel, sagen. Die Lehre ist die Grundlage. Ohne Lehre kann es keine Praxis geben.

2. Doch Paulus lehrte nicht nur, er konnte auch auf sein „Betragen“ hinweisen. Was er als Lehre an andere weitergab, das wandte er auch konsequent auf sein eigenes Leben an. Sein Leben gründete sich auf seine Lehre.

3. Auch sein „Vorsatz“ war klar. Er hatte keine verborgenen Absichten. Er hatte ein klares Ziel vor Augen, über das Timotheus nicht zu rätseln brauchte. Sein Vorsatz bestand darin, Christus in allem zu verherrlichen, was immer das auch kostete.

4. Aus dem, was er lehrte, wie er sich verhielt und aus seinem Vorsatz konnte man seinen Glauben und seine Treue dem Herrn gegenüber erkennen. In vollem Vertrauen auf Ihn erfüllte Paulus seinen Dienst. Dabei erfuhr er Feindschaft, durch die er erprobt wurde.

5. Doch gerade in solchen Situationen hatte Timotheus seine „Langmut“ gesehen. Paulus reagierte nicht verärgert und vergalt nicht Böses mit Bösem.

6. Feindschaft brachte seine „Liebe“ zum Herrn und zu den Seinen ans Licht.

7. Auch sein „Ausharren“ fiel auf. Bei allem Widerstand und der Tatsache, dass er verlassen wurde, ließ er den Kopf nicht hängen. Er erlag nicht dem Druck, sondern machte weiter mit dem Auftrag, den der Herr ihm gegeben hatte.

8. 2Tim 3:11. Jeder, der seinen Mund aufmacht, um die Wahrheit zu verkündigen, wird „Verfolgungen“ erfahren. Das weist darauf hin, dass die Freiheit bedroht ist und dass man nirgends einen ruhigen Platz mehr findet, denn sie sind ja hinter dir her.

9. Paulus hatte seine Freiheit auch mehrmals verloren. Seine Feinde haben ihn damals nicht geschont, sondern ihm „Leiden“ verursacht (2Kor 11:24; 25a). Ausdrücklich erwähnt er drei Orte, wo er auf seiner ersten Missionsreise gewirkt hatte. Wir lesen darüber in Apg 13:14; 51; Apg 14:1-7.

Paulus hatte alle Verfolgungen ertragen. Doch er rühmt sich dessen nicht, als wollte er damit eine besondere Leistung herausstellen. Er gibt dem Herrn die Ehre, denn Er hat ihn „aus allen“ gerettet. Der Ausdruck „aus allen“ macht deutlich, dass es nichts gab, was Paulus zurückhalten konnte, wie stark der Widerstand auch sein mochte. „Aus allen“ zeigt aber auch, dass Paulus da hindurchmusste und nicht davor bewahrt blieb.

2Tim 3:12. Das Vorhergehende gilt nicht nur für Paulus, sondern auch für alle Christen, „die gottselig leben wollen in Christus Jesus“. Wenn du ehrfürchtig vor Gott in Gemeinschaft mit Christus Jesus lebst, wirst auch du Verfolgungen erfahren. Verfolgung bedeutet nicht nur Widerstand im wörtlichen Sinn und dass du zurückgesetzt wirst, sondern auch Unverständnis und Verachtung. Das erfährst du, wenn du für den Herrn einstehst, auf welche Weise auch immer. Das gilt nicht für alle Christen. Wenn du keine Schmach tragen willst, lass einfach niemanden merken, dass du den Herrn kennst. Du musst es schon „wollen“. Verfolgung ist allein das Teil treuer Christen.

2Tim 3:13. Diese Verfolgung nimmt nicht ab, denn „böse Menschen … und Betrüger werden zu Schlimmerem fortschreiten“. Das Wort für „Betrüger“ bedeutet wörtlich „Zauberer“. Das kann durchaus ein Hinweis darauf sein, dass der Okkultismus zunimmt. Vielleicht hast du auch schon von Christen gehört, die ihr Heil bei Magnetiseuren suchen. Sie sagen, diese Menschen würden behaupten, sie hätten ihre Gabe von Gott bekommen. So verführen sie sogar Christen, wobei diese Leute auch selbst vom Teufel verführt werden. Sei dir jedoch darüber im Klaren, dass es „böse Menschen“ sind. Es sind Werkzeuge des Teufels, dem sie sich ausgeliefert haben. Mit all ihren schönen Reden suchen sie nicht dein Heil, sondern dein Verderben.

2Tim 3:14. Wieder folgt ein „Du aber“ (2Tim 3:14; 2Tim 3:10). Damit wird ein Gegensatz zum vorhergehenden Vers hergestellt. Darin wird die Umgebung geschildert, in der du lebst, eine Umgebung, die Gott und seinem Wort völlig entgegensteht. Um vor ihrem Einfluss bewahrt zu bleiben, zeigt Paulus Timotheus, welche Sicherheitsgarantie es gibt. Auf diese Sicherheit würde Timotheus sich stützen können, um in der Wahrheit und im Genuss des Heils, das Gott ihm geschenkt hatte, standhaft bleiben zu können. Er sollte in dem bleiben, was er gelernt hatte, und sich nicht auf neue Lehren einlassen. Bei dem, was er gelernt hatte, fehlte nichts, und es gab da auch nichts zu verbessern.

Er war davon auch völlig überzeugt, weil er es von jemandem gelernt hatte, dem es direkt durch göttliche Inspiration mitgeteilt worden war und der die von Gott gegebene Vollmacht hatte, es weiterzugeben. Paulus war als Diener einmalig. Was er lehrte, das haben wir im Wort Gottes. Die Lehrer, die der Herr seiner Gemeinde gegeben hat, bringen keine neuen Wahrheiten. Sie legen die Wahrheiten der Apostel, die wir im Wort Gottes finden, aus. Nicht Calvin oder Darby ist unsere Quelle, sondern das Wort Gottes. Es ist nicht nötig, dass du deine Worte dadurch zu bekräftigen versuchst, dass du auf bestimmte Lehrer hinweist, so sehr du sie auch schätzen solltest und so begnadet sie auch waren.

2Tim 3:15. Ein zweiter Grund, in dem zu bleiben, was er gelernt hatte, lag für Timotheus in den heiligen Schriften, die er von klein auf kannte. Die Worte des Apostels standen in keiner Weise im Widerspruch zu den Schriften des Alten Testaments (denn das sind die „heiligen Schriften“), sondern in völliger Übereinstimmung mit ihnen. Timotheus war darin von seiner Mutter und Großmutter unterwiesen worden. Das ist ein wichtiger Hinweis für Eltern, ihre Kinder so früh wie möglich mit der Schrift vertraut zu machen.

Das Wort ist schriftlich niedergelegt, wodurch Gott es als eine bleibende Autorität benutzen kann. Alles, was für die Gemeinde von bleibendem Nutzen ist, ist in den Schriften aufgezeichnet. Es ist auch für dein persönliches Glaubensleben von bleibendem Nutzen. Du findest in der Schrift alles, was du brauchst, um „dich weise zu machen zur Errettung“. Ohne Gottes Wort würdest du ein verlorenes Leben führen. Durch das Wort Gottes bist du zum Glauben an Christus Jesus gekommen. Du bist für ewig errettet. Wenn du als Christ lebst, ohne in allem das Wort Gottes zu befragen, führst du ein verlorenes Leben. Das Hören auf die Schrift gibt dir Weisheit, um alle Klippen des Lebens zu umschiffen und sicher beim Herrn anzukommen.

Lies noch einmal 2. Timotheus 3,8–15.

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