Acts 10:44

Die Folgen der Ansprache

Noch während der Ansprache fällt plötzlich der Heilige Geist auf alle, die das Wort der Errettung hören. Die Gabe des Heiligen Geistes, das Siegel des christlichen Segens unter den Juden und die Frucht des Erlösungswerkes, das der Herr Jesus vollbracht hat, wird den Nationen genauso wie den Juden geschenkt. Wir finden also hier die Reihenfolge: das Hören und den Glauben an das Wort, dann das Empfangen des Heiligen Geistes und danach die Taufe (Apg 10:48).

Der Geist wird hier nach dem Zeugnis über die Auferstehung des Herrn Jesus gegeben, von der sie offensichtlich nichts gehört hatten. Sie wussten zwar von seinem Leben und Sterben. Ohne zunächst getauft zu werden (wie bei der Bekehrung der Juden in Kapitel 2) und ohne Auflegen der Hände (wie bei der Bekehrung der Samariter in Kapitel 8), kommt der Heilige Geist auf die, die das Wort hörten. Hier sehen wir, wie Heiden durch das Evangelium der Gemeinde Gottes hinzugefügt werden. Das ist noch immer die Weise, wie Gott handelt (Eph 1:13).

Die gläubigen Juden, die hier ausdrücklich „die Gläubigen aus der Beschneidung“ genannt werden, sind verdutzt. Sie können nicht begreifen, was da geschieht. Es war schwierig für Juden zu akzeptieren, dass die Nationen in dasselbe Verhältnis zu Gott kamen wie sie, das auserwählte Volk, und dann noch auf einfachere Weise, denn sie mussten zunächst getauft werden.

Gott stand im Begriff, die Grenzen um Israel herum abzubrechen. Er bewies, dass er die Nationen annahm. Er unterstreicht das, indem Er, genau wie in Kapitel 2, das Wunder der Gabe des Heiligen Geistes mit dem Zeichen des Redens in Sprachen verknüpft. Auch hier ist es das Zeichen, dass Gott sich an alle Völker richtet. Dies war ein Zeichen für gläubige Juden, die in gewisser Hinsicht doch noch ungläubig waren, denn sie konnten nicht glauben, dass die Heiden auch von Gott angenommen wurden (vgl. 1Kor 14:21; 22).

Die Heiden empfingen den Heiligen Geist, ohne zunächst Juden zu werden. Gott verlangte nicht, dass sie ihre Unreinheit als Heiden bekannten, sondern nahm sie an ohne Bedingungen. Sie dürfen sogar nicht einmal zum Judentum geführt werden. Sie sind die neue Herde außerhalb des Hofes des Judentums (Joh 10:16). Sie gehören nun zur Gemeinde. Für das Empfangen des Heiligen Geistes reicht allein der Glaube aus. Wenn Gott keine weiteren Bedingungen daran knüpft, dürfen Menschen das auch nicht tun, indem sie ihnen auflegen, das Gesetz oder Teile davon zu halten.

Wenn Gott sie ausschließlich auf der Grundlage des Glaubens durch die Gabe des Heiligen Geistes zum Leib hinzufügt, dürfen Menschen ihnen nicht den Zugang zum Kreis der Gläubigen auf der Erde verweigern, der durch die Taufe mit Wasser stattfindet. Früher bedeutete die Taufe, dass jemand sich taufen ließ, um zum jüdischen Volk zu gehören: die Proselytentaufe. Hier bedeutet die Taufe den Zutritt zum Christentum. So werden Kornelius und die Seinen im Namen Jesu Christi getauft.

Nachdem Kornelius und die Seinen getauft sind, ist der Dienst des Petrus erfüllt. Sie verlangen danach, weitere Unterweisungen zu bekommen und bitten ihn daher, noch ein paar Tage zu bleiben. Diesen Wunsch wird Petrus sicherlich erfüllt haben.

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