Acts 19:13-16
Wunderwerke Gottes und teuflische Nachahmung
Gott unterstreicht die Predigt und die Belehrungen des Paulus durch außergewöhnliche Wunderwerke, die durch die Hände des Paulus geschehen. Was dort geschieht, sieht aus wie Wunder im Heidentum. Es scheint, als wenn allerlei Gegenstände eine magische Wirkung bekommen. Doch bei dem, was Paulus tut, ist nichts vom Teufel. Gott ist der Ursprung dieser Wunder. Nicht die Schweißtücher und Schürzen des Paulus sorgen für Heilung, nicht die Gegenstände, sondern das Wirken Gottes. Gott zeigt seine Kraft auf eine außergewöhnliche Weise in einem Bereich, wo der Teufel der Herr und Meister zu sein meint. Das ist eine Warnung an seine Adresse und an die Adresse aller, die ihn ehren: Alle Macht gehört Gott.Gott gebraucht für die Entfaltung seiner Macht die Hände und die Kleidungsstücke des Apostels Paulus. Auch bei Petrus haben wir eine besondere Offenbarung der Kraft Gottes gesehen (Apg 5:15). Das sind die Wunderwerke eines Apostels (2Kor 12:12). Heute haben wir keine Apostel mehr und damit auch nicht die Offenbarung von Kräften und Wundern. Es sind auch keine Dinge, die die Gläubigen zu dieser Zeit alle taten. Außer von den Aposteln lesen wir nur von Philippus und Stephanus, dass sie Wunder und Zeichen getan haben.Wir lesen zwar, dass andere das auch tun wollten, doch sie wurden als Betrüger entlarvt, als Werkzeuge der Ungerechtigkeit. Wir haben das bei Simon dem Zauberer gesehen (Apg 8:18-24), und wir sehen es hier in der folgenden Begebenheit. Als allgemeine Anmerkung noch dies: Der Herr versetzt uns in die Lage, im Glauben das Werk Gottes zu tun und die Macht Satans zu überwinden. Die Voraussetzungen sind: Gebet, Fasten, Glaube und eine Gesinnung der Vergebung (Mk 9:29; Mk 11:22-25). Die Voraussetzungen, die wir erfüllen müssen, machen zugleich den großen Abstand deutlich, der zwischen uns und dem Herrn Jesus besteht. Für den Herrn Jesus war und ist jede Ausübung von Kraft eine Entfaltung seiner eigenen Majestät.Die Macht Satans versucht sich dem Werk Gottes anzuschließen und so das Reich Gottes zu untergraben und seine Ausbreitung zu verhindern. Das entspricht dem, was der Wahrsagegeist im Blick auf die Predigt des Paulus in Philippi tun wollte (Apg 16:16), und auch, was die Zauberer in Ägypten taten, die die Wunder Moses nachahmten (2Mo 7:10; 11). Hier benutzt Satan jüdische Beschwörer.Gott hatte in seiner Gnade einigen in seinem Volk die Macht gegeben, Dämonen auszutreiben (Mk 6:7; Mk 9:38; Lk 10:17). Es gab allerdings auch Juden, die sich diese Macht anmaßten wie die Söhne der Pharisäer, das sind die Jünger der Pharisäer (Mt 12:27). Zu dieser Kategorie gehören auch sieben Söhne Skevas, eines jüdischen Hohenpriesters. Dieser Skeva hat seine Söhne nicht in der Furcht des Herrn erzogen, sondern hat sie in die dunklen Praktiken der Macht Satans eingeführt.Diese sieben zogen aus, um ihre okkulten Künste überall zu verrichten, wo sie nur konnten. Auf ihrer Rundreise kamen sie auch nach Ephesus. Als sie dort den Erfolg bemerken, den Paulus in Verbindung mit dem Gebrauch des Namens „Jesus“ hatte, nahmen sie den Namen Jesu ebenfalls in den Mund und versuchen böse Geister auszutreiben. Sie gebrauchen den Namen „Jesus“ (natürlich ohne „Herr“ davor) als eine Art Zauberformel, wie ein magisches Wort. Doch nur der Glaube an das, was diesen Namen ausmacht, gibt Kraft, und nicht das Wort an sich.Sie berufen sich auf den „Jesus, den Paulus predigt“, was unmittelbar deutlich macht, dass sie keinerlei Verbindung mit dem Herrn Jesus haben. Sie gebrauchen seinen Namen, ohne persönlich an Ihn zu glauben, nur um deswillen, was der Name bei anderen bewirkt. So sieht leider auch das Glaubensleben vieler Christen aus. Es ist ein gewisses Glaubensbekenntnis vorhanden, doch man lebt nicht danach (vgl. 2Tim 3:5).Dass der böse Geist von diesen Leuten nicht beeindruckt ist, das zeigt sich an seiner Antwort und der anschließenden Tat. Er kennt Jesus, und von Paulus weiß er auch. Es ist ein Kennen und Wissen, ohne dass es irgendeine innere Verbindung gibt. Der Teufel hat Glauben (Jak 2:19) und Kenntnis, weil er weiß, dass er es mit einer göttlichen Personen zu tun hat, die er nicht leugnen kann, aber er unterwirft sich Ihr nicht. Denen gegenüber, die sich in seiner Macht befinden, offenbart er eine tiefe Missachtung, so wie er einen tiefverwurzelten Hass gegenüber dem Herrn Jesus und gegenüber denen hat, die Ihm treu nachfolgen. Wir sehen hier die Missachtung Satans gegenüber seinen Sklaven, die er als unfähige Helfer wegjagt, wobei er sie geistig demütigt und körperlich verletzt.Was eine List Satans war, führt letztlich dazu, dass auf alle, die in Ephesus wohnen, Furcht fällt, sowohl auf Juden als auch auf Griechen, und dass der Name des Herrn Jesus erhoben wird. Das heißt nicht, dass sie alle auch zum Glauben kamen, doch Lukas erwähnt das Zeugnis, das von diesem Ereignis ausgeht. So wird das Streben Satans, Gottes Werk zu durchkreuzen, von Gott benutzt, um das Zeugnis des Evangeliums umso deutlicher hervortreten zu lassen.
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