‏ Acts 8:19

Petrus durchschaut Simon

Das einzige äußere Zeichen ist das Auflegen der Hände seitens der Apostel. Das sah Simon. Er verstand, dass es dabei um etwas ging, das er nicht tun konnte, was er aber wegen seiner spirituellen Veranlagung auch gern tun wollte. Er war bereit, etwas dafür zu bezahlen und bot Petrus und Johannes Geld an, damit sie ihm diese Macht verliehen.

Daher stammt der Ausdruck „Simonie“. Er bedeutet, dass jemand in geistlichen Dingen einen finanziellen Vorteil sucht oder Ämter kauft. Solche Menschen meinen, dass die Gottseligkeit ein Mittel zum Gewinn sei (1Tim 6:5). Das umfasst alle Formen von Handel in geistlichen Dingen. Das ist das dritte Mal, dass Böses in der Gemeinde auftaucht, und jedes Mal hat es mit Geld zu tun.

Simon hatte innerlich kein Teil am neuen Leben. Das zeigen die Worte des Petrus, die er zu Simon spricht. Es erschien ihm großartig, Menschen die Hände aufzulegen und ihnen so den Heiligen Geist vermitteln zu können. Dadurch würde er seine Macht über die Menschen wieder zurückbekommen. Was Philippus nicht erkannte, stellte Petrus aufs Schärfste an den Pranger. Simon ist ein verdorbener Mensch.

Wer glaubt, dass geistliche Gaben oder sogar der Heilige Geist Gottes durch Geld erlangt werden können, macht das Werk Christi wertlos. Es ist die größte Unehre, die man Gott und Christus antun kann, und es ist nichts anderes, als das Werk Satans. Das scharfe Urteil des Petrus ist die einzig richtige Reaktion. Simon war ein äußerer Mitläufer, in seinem Herzen war er jedoch auf andere Dinge bedacht. Er war noch immer mit sich selbst beschäftigt.

Petrus zieht aus der Frage Simons den Schluss, dass sein Herz vor Gott nicht aufrichtig ist. Nachdem Petrus sein Urteil gesprochen hat, weist er Simon auf den Weg zur Errettung hin. Dazu ist es notwendig, dass er seine Bosheit bereut. Er muss die böse Begierde nach Macht und Ansehen radikal vor Gott verurteilen und ihr den Rücken zukehren. Zugleich muss er den Herrn wegen dieses Anschlags seines Herzens um Vergebung bitten. Hier sehen wir, dass nicht nur Taten gerichtet werden, sondern auch die Motive des Herzens. Das bezieht sich auf das Sinnen seines Herzens und das Trachten nach Bösem, noch bevor es tatsächlich geschehen ist. Noch gab es für Simon Hoffnung, falls er sich bekehrte.

Petrus erkennt durch den Heiligen Geist, welcher Geist Simon beseelt (1Kor 12:10) und sieht, worin er gefangen ist. Er ist in „Galle der Bitterkeit“, weil er seinen Einfluss auf die Samariter, die dem Evangelium geglaubt haben, verloren hat. Er befindet sich auch in „Fesseln der Ungerechtigkeit“, denn er sucht nicht das Recht Gottes, sondern sein eigenes Recht.

Simon ist mehr über das entsetzt, was Petrus gesagt hat – also über die Folgen des Bösen –, als über seine Tat selbst. Es sieht nicht wirklich nach Reue aus, umso mehr, da er einen menschlichen Mittler sucht. Statt selbst zu beten, bittet er Petrus, für ihn zum Herrn zu beten, um ihn vor den schrecklichen Folgen zu bewahren, die Petrus ihm angekündigt hat.

Das ist mit der Reue Pharaos vergleichbar, der Mose bat, für ihn zu beten, damit die Plagen aufhören würden, der jedoch danach wieder sein Herz verhärtete (2Mo 8:8; 15). Auch bei ihm fand sich keine Spur von echter Reue, sondern lediglich der Wunsch, von den Plagen befreit zu werden. Wir lesen nichts von einer Antwort des Petrus auf die Bitte Simons.

Petrus und Johannes scheinen nicht lange bei Philippus geblieben zu sein. Doch haben sie noch das Wort des Herrn bezeugt und gesprochen, bevor sie nach Jerusalem zurückkehren. Im ganzen Gebiet Samarias finden sie ein offenes Ohr für das Wort des Herrn. Als der Herr Jesus ein Dorf der Samariter besuchen wollte, wollten sie Ihn nicht aufnehmen (Lk 9:52; 53). Petrus und Johannes waren damals dabei, und Johannes ist einer der Jünger, die wegen der Weigerung Feuer vom Himmel herabkommen lassen wollten, damit sie verzehrt würden (Lk 9:54). Zum Glück hat der Herr das verboten. Johannes ist trotz seines damaligen Wunsches wieder hierhergekommen. Jetzt darf er gemeinsam mit Petrus auf dem Rückweg nach Jerusalem vielen Dörfern der Samariter das Evangelium verkündigen.

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