Amos 5:5

Eine weitere Warnung

Früher rief Amos sie ironischerweise auf, nach Bethel zu kommen, um zu sündigen (Amos 4:4). Jetzt gibt er die Ironie auf und drängt sie ernsthaft, in der Not nicht dorthin zu gehen. Gott wird nicht wirklich gesucht, wenn Er nicht ausschließlich gesucht wird. Er toleriert keine Rivalen.

Nach ihren eigenen Erfahrungen ist Amos’ Aufruf, Gott zu suchen, eine Selbstverständlichkeit. Sie suchen ja Gott, oder? Dazu fahren sie ja nach Bethel, Gilgal und sogar bis nach Beerseba, oder? Inzwischen kennen wir Bethel und Gilgal. Beerseba ist bekannt durch die Patriarchen. Dort finden wir Abraham (1Mo 21:22-34) und auch Isaak (1Mo 26:23) und Jakob (1Mo 46:1).

Stell dir das mal vor: Gott sprach dort mit Abraham, Isaak und Jakob. Dann muss Gott auf besondere Weise dort anwesend sein. Und schau, was sie bereit sind, dafür zu tun und zu bezahlen. Beerseba liegt im Süden von Juda. Sie müssen also die Grenze überschreiten und dann einen langen Weg zurücklegen. So erhält die Reise nach Beerseba den Charakter einer Pilgerreise (vgl. Amos 8:14).

In der Verkündigung des Gerichts werden nur Gilgal und Bethel erwähnt. Beerseba wird nicht erwähnt, weil Israel und nicht Juda Gegenstand der Predigt und des Gerichts ist. Doch Gott warnt sie, sich von den Orten zu entfernen, an denen sein Gericht kommen wird (vgl. Off 8:4). Wer vergängliche Götzen sucht, wird mit ihnen untergehen.

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