Amos 6:4

Bequemlichkeit und Schlemmerei

Amos’ Stimme peitscht über die Elite der Gesellschaft. Er beschreibt einen Lebensstil, der sich auf die Lebenseinstellung des vorherigen Verses bezieht. Man kann es vor Augen sehen: Träge und selbstzufrieden wegen ihres Wohlstands liegen sie auf ihren Prunkbetten. Es ist nicht die Ruhe nach getaner Arbeit. Sie hängen faul herum. Von ihnen strahlt reine Bequemlichkeit aus. Heute sprechen wir von „herumlungernden Jugendlichen“, und damit meinen wir Jugendliche, die nichts zu tun haben und an Orten herumlungern.

Und wehe, wenn man sich einer solchen Gruppe nähert. Sie suchen immer nach einem Opfer, um sich sinnlos zu amüsieren. Es fehlt ihnen nicht an Geld. Sie alle haben Smartphones. Sie können sich damit gegenseitig auf dem Laufenden halten, wenn wieder etwas los ist. Sie sind Gefangene des Wohlstands. Ihre Mentalität ist damit in Einklang. Das ist die Mentalität aller, die Gefangene des Wohlstands sind, wie auch die der obersten Schicht Samarias.

Außerdem sind sie in einer Art religiöser „Hurra“-Stimmung. „Die Gerichte sind für die Heiden, der Segen für uns.“ Sie nutzen sie eifrig und gierig. Nur das Beste ist gut genug. Das zarte Fleisch der Fettschafe und das Fleisch der fettesten Kälber gleiten ihnen durch die Kehle. Man muss es kaum kauen, man saugt es auf. Auch das Essen sollte keine Mühe kosten. Sie leben ausschließlich für das sinnliche Vergnügen. Ihr Gott ist der Bauch, sie beugen sich vor dem, was ihre Bedürfnisse befriedigt.

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