Colossians 1:19-22

Die Herrlichkeit des Sohnes

Kol 1:14. Alle vorhergehenden Segnungen sind durch den Herrn Jesus möglich geworden. Du konntest aus der Macht der Finsternis nur durch die Erlösung gerettet werden. Erlösung ist nicht nur eine mächtige Tat, sie konnte nur durch die Bezahlung eines Lösegeldes geschehen. Der Herr Jesus bezahlte am Kreuz mit seinem Blut für deine Erlösung (1Pet 1:18). Er gab sein Leben (Mt 20:28). Dadurch bist du sein Eigentum geworden (1Kor 6:20). Alles, was wir jetzt noch mit unserem Leben für uns selbst tun, stehlen wir Ihm eigentlich, denn wir gehören ganz Ihm.

Es gibt noch eine herrliche Folge des Preises, den Er bezahlte: Alle deine Sünden sind vergeben! Bist du dir dessen vielleicht noch nicht bewusst? Wie schade. Du könntest frei sein, aber es drückt dich immer noch eine Schuldenlast. Du darfst frei sein, und dennoch gehst du seufzend deinen Weg? Sei beruhigt – auch das Problem ist durch das Blut des Herrn Jesus vollständig gelöst. Deine Sünden sind vergeben, sie sind weg, für ewig von Gottes Angesicht verschwunden. Er sieht sie nicht mehr und gedenkt ihrer nicht mehr. Zweifelst du schon mal daran? Höre dann auf das Zeugnis der Schrift: „... und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde“ (1Joh 1:7).

Erlösung und Vergebung sind von Gott gegeben und durch Christus bewirkt. Dadurch kann jede lästige Frage, die bei dir aufkommen oder dir gestellt werden kann, ausreichend beantwortet werden. Ich denke dabei an Menschen, die dir dein Recht auf das Erbteil streitig machen wollen. Oder vielleicht betrachtest du dich selbst als unfähig, den entsprechenden Segen zu genießen. Du darfst sagen – allerdings mit Demut, aber doch freudig und mit Sicherheit –, dass du erlöst bist und Vergebung der Sünden empfangen hast. Du bist in der Lage, dich umfassend mit dem „Sohn seiner Liebe“ zu beschäftigen. Wenn du dem Vater dankst, kommst du automatisch auf den Sohn zu sprechen (Joh 5:23). Man könnte sagen: Wenn der Vater die Quelle jeder Segnung ist, dann ist der Sohn der Kanal, durch den aller Segen zu dir kommt. Der Sohn hat alle Pläne auf Kosten seiner selbst ausgeführt. Es geht hier um Lobpreis. Danke dem Vater, der die Quelle jeder Segnung ist! Danke dem Sohn seiner Liebe, der der Kanal ist, durch den aller Segen zu dir kommt!

Kol 1:15. Und wer ist der Sohn seiner Liebe, der diese Segnungen für uns zugänglich gemacht hat? Der Apostel stellt den Herrn Jesus jetzt vor, nicht nur, um dein Herz zu erquicken, sondern um es zu füllen, so dass da für nichts anderes mehr Platz ist. Er beschreibt nacheinander,

1. wer Christus in sich selbst ist und

2 was Er in den Werken ist, die Er vollbracht hat, und danach,

3. was Er in den Seinen ist.

Er ist das Bild Gottes, das heißt der Vertreter, der Repräsentant Gottes. Nur Er kann das sein, weil Er selbst Gott ist. Das beinhaltet die vollkommene Gleichheit des Sohnes mit dem Vater, in seinem Wesen, in seiner Natur und in seiner Existenz als der Ewige (Joh 14:9; Joh 1:18). Nur durch Ihn können wir Gott kennenlernen.

Er ist auch der Erstgeborene (Röm 8:29; Heb 1:6; Off 1:5) der ganzen Schöpfung. Das bedeutet nicht, dass Er als Erster von allen geboren ist. Es beschreibt den erhabenen Platz des Sohnes, der über alles erhoben ist. Das bezieht sich auf die Rangordnung. Du siehst das auch bei Salomo. Er war nicht der erstgeborene Sohn Davids (1Chr 3:1). Dennoch wird er der „Erstgeborene“ genannt (Ps 89:28).

Der Herr Jesus ist kein Geschöpf. Er ist nicht der „Erstgeschaffene“. Er steht über allem Geschaffenen. Er ist nämlich der Schöpfer. Er ist der Erstgeborene, weil Er alle Dinge geschaffen hat. Wenn der Schöpfer dadurch, dass Er als Mensch geboren wird, in seine eigene Schöpfung eintritt, kann es nicht anders sein, als dass Er der Erstgeborene ist. Er ist das Haupt der Schöpfung.

Kol 1:16. Obwohl es drei Personen in der Gottheit gibt, wird die Schöpfung doch immer dem Sohn zugeschrieben (Joh 1:3; Heb 1:1; 2). Alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist, also im ganzen Weltall, sowohl in seiner sichtbaren als auch in seiner unsichtbaren Form, verdankt Ihm seine Existenz. Die Throne, Herrschaften, Fürstentümer und Gewalten scheinen Hinweise auf verschiedene Engelmächte zu sein (Eph 6:12; 1Pet 3:22). Wie beeindruckend die Engelwelt auch sein mag, die Herrlichkeit des Sohnes, der sie geschaffen hat, ist unendlich viel größer. Die gesamte Engelwelt wird aufgefordert, Ihn anzubeten, und steht Ihm zu Diensten (Heb 1:6; 7). Er hat sie in seiner eigenen Kraft geschaffen („durch ihn“; wörtl. „in ihm“). Er hat es persönlich getan („durch ihn“). Und Er hat es zu seiner eigenen Verherrlichung getan („für ihn“). Er ist der Ursprung, das Mittel und das Ziel der Schöpfung. Dies schließt jede Anbetung von etwas oder jemand anderem aus.

Kol 1:17. Die Worte „und er ist vor allen“ bringen zum Ausdruck, dass Er der ewige Sohn ist, der Ewigseiende, Er war vor der Schöpfung da. Er hat eine ewige Existenz. Er steht außerhalb der Schöpfung, Er gehört nicht zu ihr; Er ist selbst kein Geschöpf. Das zeigt Er auch dadurch, dass Er alles durch seine eigene Macht trägt (Heb 1:3). Er hat nicht nur alles ins Dasein gerufen, sondern auch das heutige Dasein ist Ihm zu verdanken. Planeten durchziehen ihre vorgeschriebene Bahn nur deswegen, weil Er sie ihnen gewiesen hat und sie darin hält. Würde Er seine Hand für einen Augenblick zurückziehen, wäre es aus mit der Welt.

Kol 1:18. Nach seiner Herrlichkeit als Haupt der Schöpfung spricht Paulus in Kol 1:18 darüber, dass der Herr Jesus noch in anderer Hinsicht Haupt ist. Man könnte sagen, so wie Er Haupt der ersten Schöpfung ist, ist Er auch Haupt der neuen Schöpfung. Haupt symbolisiert Autorität und Herrschaft sowie Leben und Wachstum. Das gilt auch für die neue Schöpfung, für die Gemeinde. Sie verdankt ihre Existenz Ihm. Er ist ihr Anfang und ihr Ursprung (Off 3:14). Er ist in absolutem Sinn der Anfang von allem, Er selbst ist jedoch ohne Anfang.

Es gibt allerdings einen großen Unterschied in der Weise, wie die erste Schöpfung zustande kam, und der Weise, wie die zweite Schöpfung entstand. Die erste entstand durch das Wort seiner Macht. Um das Haupt der neuen Schöpfung zu werden, musste Er jedoch Mensch werden und in den Tod gehen, um daraus wieder aufzuerstehen. Die Auferstehung des Herrn Jesus ist der neue Anfang für Gott. Dadurch ist die Gemeinde, hier Leib genannt, entstanden. Man kann das damit vergleichen, wie Eva aus Adam gebildet wurde. Gott versetzte Adam in einen Todesschlaf. Während dieses Todesschlafs nahm Gott eine Rippe aus seinem Körper und bildete daraus eine Frau. Als Adam sie sah, sagte er: „Diese ist nun Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch“ (1Mo 2:21-23). Paulus wendet dies auf Christus und die Gemeinde an (Eph 5:30). Die Gemeinde ist der Leib Christi, und Christus ist ihr Haupt. Er lenkt den Leib und gibt ihm, was er nötig hat.

Der Herr Jesus hat nicht nur den ersten Platz in der ersten oder der alten Schöpfung; auch in der neuen Schöpfung ist Er das Haupt und der Erstgeborene. In der neuen Schöpfung ist Er der Erstgeborene aus den Toten. Das heißt nicht, dass Er der Erste war, der aus den Toten auferstand. Schon früher waren Menschen aus den Toten auferstanden. Doch auch hier ist Er der Erstgeborene, weil Er den Vorrang vor jedem anderen hat, der aus den Toten auferstanden ist oder noch auferstehen wird. Er ist der Erste, weil Er bei seiner Auferstehung bis in alle Ewigkeit lebendig wurde (Off 1:18). Er ist durch die Auferstehung in eine andere Welt eingetreten und hat diese dadurch für andere geöffnet. Alle, die an Ihn glauben, werden seiner Auferstehung folgen. Das Besondere dieser Stellung ist, dass Er durch seine Auferstehung den ersten Platz in allen Dingen als Mensch einnimmt.

Als Gott hat Er die Herrlichkeit des Schöpfers. Doch Er ist Mensch geworden, um als Mensch in den Tod gehen zu können. Als Mensch ist Er aus dem Tod auferstanden und als Mensch ist Er in den Himmel eingegangen. Er ist Mensch geworden, um es bis in Ewigkeit zu bleiben. Das vermindert seine Herrlichkeit nicht, sondern macht sie gerade größer.

Kol 1:19. Das zeigt sich in den Worten dieses Verses: „Denn es war das Wohlgefallen der ganzen Fülle, in ihm zu wohnen“. Im Herrn Jesus – denn Er ist dieser „ihm“ – wohnte der dreieine Gott mit Freuden. Das war so, als Er auf die Erde kam, als Er das Werk Gottes tat und auch als Er danach in den Himmel zurückkehrte. Gott selbst ist in seiner ganzen Fülle, ohne jegliche Beschränkung, in der Person Christi offenbart worden. In Ihm ist der dreieine Gott in den Neuanfang einbezogen. Wie groß ist seine Herrlichkeit!

Lies noch einmal Kolosser 1,14–19.

Frage oder Aufgabe: Welche Herrlichkeiten des Herrn Jesus hast du in diesem Abschnitt entdeckt?

Versöhnung und Dienst

Du hast in den vorhergehenden Versen gesehen, dass die Herrlichkeit des Sohnes als Haupt in zweierlei Hinsicht vorgestellt wurde:

1. Er ist Haupt über die Schöpfung

2. Er ist Haupt in der Auferstehung

Du bekommst noch mehr Herrlichkeiten zu sehen, die ebenfalls einerseits mit der alten Schöpfung und andererseits mit der neuen Schöpfung oder Auferstehung in Verbindung stehen.

Genauso gibt es auch zwei Versöhnungen:

1. die der Schöpfung und

2. die der Heiligen (Gläubigen), die die Gemeinde bilden (Kol 1:20-22).

Auch gibt es zwei Dienste, die aus Ihm hervorkommen:

1. den Dienst des Evangeliums, das in der ganzen Schöpfung gepredigt wird und

2. den Dienst für die Gemeinde (Kol 1:23-25)

Kol 1:20. Zunächst lesen wir von der Versöhnung aller Dinge, also der Schöpfung. Durch Versöhnung entsteht dort eine Beziehung des Friedens, wo vorher Feindschaft war (Röm 5:10). Durch die Sünde ist zwischen dem Menschen und Gott Feindschaft entstanden. Der Mensch hat die Schöpfung in seine Sünde mit hineingezogen. Die Schöpfung steht immer noch unter der Herrschaft Satans (Joh 12:31). Durch sein Werk auf dem Kreuz hat der Herr Jesus die Macht Satans gebrochen. Die Sünde wird aufgrund des ein für allemal vollbrachten Werkes von der Welt weggenommen werden (Joh 1:29; Heb 9:26). Das volle Ergebnis seines Werkes werden wir sehen, wenn der Herr Jesus seine Herrschaft öffentlich ausüben wird. Für Gott und für den Glauben hat Er diese Herrschaft schon jetzt (Mt 28:18; Heb 1:8; 9).

Wenn alles weggenommen ist, was die Störung verursachte, kann der Friede kommen. Dieser Friede wurde am Kreuz gemacht und wird im Friedensreich und in Ewigkeit genossen werden. Das wird ein Aufatmen für all das bedeuten, was jetzt noch unter der bösen, Verderben bewirkenden Macht der Sünde unter der Herrschaft Satans seufzt (Röm 8:22). Der Friede gründet sich auf das „Blut seines Kreuzes“, das ist das Kreuz Christi. Auf dem Kreuz vergoss der Herr Jesus sein Blut. Weil es das Blut des Lammes ohne Fehl und ohne Flecken ist – Petrus nennt es das „kostbare Blut“ (1Pet 1:19) –, ist diese Grundlage unantastbar und behält ewig ihren Wert. Du kannst es so sagen: Die Grundlage der Versöhnung ist durch das Blut des Herrn Jesus gelegt, die Versöhnung der Dinge auf der Erde und im Himmel mit Gott ist noch zukünftig. Mit der Versöhnung aller Dinge ist natürlich nicht die Versöhnung unbekehrter Menschen gemeint, auch nicht Satans und seiner Dämonen. Sie werden nicht versöhnt, sondern Christus unterworfen (Phil 2:10). Es geht um die „Dinge“ auf der Erde und in den Himmeln, um die materielle Welt. Die Lehre der Allversöhnung ist eine grobe Irrlehre, eine Lüge Satans.

Kol 1:21. Die Versöhnung aller Dinge steht also noch aus. Dennoch gibt es Menschen, die schon versöhnt sind, wozu auch du gehörst. Preise den Herrn dafür! Du hast im Glauben deine Hand auf das auch für deine Sünden vergossene Blut Christi gelegt. Bevor du glaubtest, standest du außerhalb der Versöhnung, du warst ihr entfremdet, und du warst ihr gegenüber sogar feindlich gesinnt. Das kam in den bösen Werken zum Ausdruck, die du tatest.

Kol 1:22. Damit du versöhnt werden konntest, musste der Herr Jesus Mensch werden. Er hat deine Sünden „an seinem Leib“ getragen (1Pet 2:24). Sein Tod ist der sichere Beweis dafür, dass Er das Gericht Gottes für deine Sünden trug. Der Tod ist nämlich der Lohn der Sünde (Röm 6:23). Gleichzeitig fand jedoch Versöhnung durch den Tod Christi statt. Sein Tod ist das sichere Fundament, auf dem die Versöhnung ruht. Als Folge davon stehst du in der Gunst Gottes. Er sieht dich als heilig, das ist in seinen Augen vollkommen. Es kann dir nichts mehr angerechnet werden. Es kann keine einzige Anklage gegen dich erhoben werden, die Aussicht auf Erfolg hätte. Gott, Menschen und Satan können nichts finden, worauf der Finger gelegt werden könnte. Der Tod Christi hat in allem vorgesorgt. Christus stellt dich vor sich als das vollkommene Ergebnis seines vollkommenen Werkes in das vollkommene Licht Gottes, und zwar so, dass keinerlei Makel mehr darauf geworfen werden kann. Den gerechten Ansprüchen Gottes ist durch das Versöhnungswerk Christi vollkommen entsprochen worden, so dass dazu keine einzige Frage bezüglich der Rechtmäßigkeit aufgeworfen werden kann.

Kol 1:23. Nach den Sicherheiten, die der Glaube bietet, kommt ein „Sofern“. Das scheint das Vorhergehende unsicher zu machen, als würde es doch von unserem Einsatz abhängen, um Teil daran zu haben und zu behalten. Die Kraft dieses „Sofern“ liegt jedoch darin, dass die Spreu vom Weizen getrennt wird. Das Ziel besteht darin, den Glauben zu ermutigen und den selbstbewussten Namenschristen zu verurteilen. Ein Namenschrist bekennt nur mit dem Mund, ein Christ zu sein. Er ist niemals mit Reue über seine Sünden zu Gott gegangen. Er hat nie im Glauben die Kraft des Blutes Christi zur Vergebung seiner Sünden erfahren. Du hast nur dann an den vorhergehenden Segnungen teil, wenn dein Glaube echt ist und du wirklich dem Herrn angehörst. Dazu darfst du von ganzem Herzen „ja“ sagen. Du wirst den Beweis dazu liefern, indem du im Glauben bleibst, der durch das Evangelium zu dir gekommen ist und das du angenommen hast.

Was Paulus hier sagt, ist also nicht dazu bestimmt, dich nachträglich zum Zweifeln zu bringen. Es ist gerade dazu bestimmt, dich zu ermutigen. Du bist doch sicher ganz mit Paulus einig, dass der Glaube sich daran zeigt, dass du daran festhältst, gerade dann, wenn Widerstand aufkommt? Du bekommst es in deinem Glauben mit Widerstand zu tun, sowohl durch Feindschaft von Menschen als auch durch Schmeichelei von Irrlehrern. Wenn dein Glaube echt ist, bist du gegründet und fest und wirst dich nicht von der Hoffnung des Evangeliums abbewegen lassen. Wenn dein Glaube nicht echt ist, wird sich das zeigen.

Die „Hoffnung des Evangeliums“ ist nicht die Hoffnung, durch das Evangelium gerettet zu werden, sondern ist Christus. Das Evangelium ist nicht die Zusammenfassung einer Anzahl Regeln, die du halten musst; der Inhalt des Evangeliums ist eine Person. Wenn du durch den Glauben mit Ihm verbunden bist, wirst du nichts zulassen wollen, was die Sicht auf Ihn verschleiert oder wegnimmt. Dieses Verlangen nach Ihm ist bei jedem vorhanden, der Ihn in Wahrheit liebt. Ich zweifle nicht daran, dass das auch bei dir so ist. Du hast dieses Evangelium gehört, genauso wie die Kolosser es gehört hatten (Kol 1:6).

Paulus war ein Diener dieses Evangeliums geworden. Der Bereich seines Dienstes war die ganze Schöpfung. Das Evangelium ist weltweit gültig und universell anwendbar (Mt 28:19; Mk 16:15; Apg 1:8). Sein Dienst richtete sich besonders an alle Völker, die unter dem Himmel sind (Gal 2:7), obwohl er sicher die Juden nicht ausschloss. In seiner Liebe zu ihnen richtete er, wenn er irgendwo hinkam, das Wort gerade zuerst einmal an sie (Apg 13:46; Röm 1:16). Das Evangelium war jedoch nicht auf die Grenzen Israels beschränkt. Es erstreckte sich bis zu den Enden der Erde (Apg 1:8).

Die ganze „Schöpfung, die unter dem Himmel ist“, war der Bereich des Dienstes von Paulus. Hier erkennst du eine Verbindung dazu, dass Christus Haupt über die Schöpfung ist. Das betrifft, wie du gelesen hast, alle Dinge im Himmel und auf der Erde. Das deutet gleichzeitig an, dass es einen Unterschied zum Evangelium gibt. Die Worte, „die unter dem Himmel ist“, zeigen, dass das Evangelium nicht im Himmel, sondern auf der Erde gepredigt wird. Das Evangelium wird an Menschen auf der Erde gerichtet und nicht an Engel im Himmel. Denselben Unterschied hast du bei den beiden Seiten der Versöhnung gesehen. Die Versöhnung aller Dinge bedeutet nicht, dass alle Menschen versöhnt werden. Nur die Menschen werden versöhnt, die an den Herrn Jesus glauben. Das passiert genau in dem Augenblick, wo sie ihre Sünden bekennen und glauben, dass sein Blut auch ihre Sünden vor Gott bedeckt.

Paulus ist ein Diener des Evangeliums geworden. Der Herr Jesus hat ihn in diesen Dienst gestellt (1Tim 1:12). Zuvor war er ein Lästerer, ein Verfolger der Gemeinde (1Tim 1:13). Jetzt war er sowohl ein Prediger als auch ein Lehrer (1Tim 2:7). Er predigte das Evangelium allen Menschen und unterwies die, die zum Glauben gekommen waren und dadurch zur Gemeinde gehörten. Sein Dienst für die Gemeinde kommt in den folgenden Versen zur Sprache.

Lies noch einmal Kolosser 1,20–23.

Frage oder Aufgabe: Was lernst du in diesen Versen über die Versöhnung?

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