Daniel 2:1-11

Einleitung

In Daniel 2, im Traum von dem Bild, wird Nebukadnezar die Geschichte der Weltreiche offenbart. Auch Daniel 7 zeigt diese Geschichte. Dort wird sie jedoch Daniel selbst in einem Traum offenbart und am Beispiel von Tieren dargestellt. Tiere sind Geschöpfe ohne Einsicht und ohne bewusste Verbindung mit Gott. Das Bild im Traum Nebukadnezars entspricht seiner Darstellung von Macht und Herrschaft, wie der Mensch diese Reiche sieht. Die Tiere in Daniels Traum zeigen, wie Gott über diese Reiche denkt, wie Er sie sieht.

Daniel 2 ist grundlegend für das Verständnis der Prophezeiung. Es enthält einen Schlüssel zu vielen anderen Prophezeiungen. Der Traum Nebukadnezars ist so bedeutsam, weil hier in Kürze die ganze Weltgeschichte aufgezeigt wird, an deren Ende – und darum geht es – die Errichtung des Königreichs des Herrn Jesus steht.

Nebukadnezar träumt

In diesem Traum zeigt Gott Nebukadnezar die Geschichte der Welt. Die Art und Weise, wie sie offenbart wird, macht deutlich, dass in dessen Deutung der mächtigste Mensch auf der Erde völlig vom Propheten Gottes abhängig ist. Dieses Kapitel zeigt drei Merkmale im Zusammenhang mit Nebukadnezar:

1. Er hat seine Vollmacht von oben empfangen.

2. Er hat seine Vollmacht für eine bestimmte Zeit empfangen.

3. Für die Einsicht ist er auf treue Menschen angewiesen.

Nebukadnezar und seine Ratgeber

In diesen Versen entfaltet sich eine Szene, die zeigt, wie tragisch es ist, nach Erklärungen für zukünftige Dinge zu suchen, ohne nach Gott zu fragen. Wir sehen, wie die Gelehrtheit der Berater Nebukadnezars und seine eigene Macht auf ernüchternde Weise zum Ausdruck kommen. So geht das immer. Wenn die Weisheit und Macht der Welt auf die Probe gestellt werden, erweist sich die Weisheit als anmaßend und die Macht als völlig unzureichend, um das heißbegehrte Wissen zu erlangen. Zuerst wird der Mensch versuchen, die Rätsel des Lebens und der Zukunft mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu lösen. Erst wenn sich herausgestellt hat, dass es auf diese Weise keine zufriedenstellende Antwort gibt, wird man geneigt sein, auf Gott zu hören. Das Versagen des Menschen ebnet den Weg für die Offenbarung der Weisheit und Kraft Gottes.

Nebukadnezar will wissen, was sein Traum bedeutet. Er lässt alle seine Berater hinzuziehen, alle Spezialisten auf dem Gebiet der Traumdeutungen, jeder aus seinem eigenen Blickwinkel. Der König soll seinen Traum erzählen, und sie werden ihm die Deutung geben. Aus dem Text ist nicht ersichtlich, ob der König den Traum tatsächlich vergessen hat oder ob er ihn einfach nicht erzählen will. Das ist auch nicht wichtig. Es geht darum, dass Nebukadnezar ihnen den Traum erzählen soll und dass sie ihn wohl deuten können.

Es ist nicht unvorstellbar, dass er ihre Verrenkungen bezüglich der Deutungen kennt, und dass er weiß, wie sie die Deutung seines Traums manipulieren werden. Solange das für ihn gut war, hat er ihre Verrenkungen und Manipulationen ertragen. Aber weil Gott am Werk ist, begnügt er sich diesmal nicht mit einer plausiblen Deutung. Er will die richtige Bedeutung wissen. Wer den Traum erkennen kann, dem kann man auch hinsichtlich der Deutung vertrauen.

Gott nutzt die Forderung des Königs, um die Torheit und Unfähigkeit seiner Berater aufzudecken. Sie antworten, dass sie nicht in der Lage sind, dem König seinen Traum zu sagen. In den Dan 2:10; 11 geben sie unbewusst die richtige Antwort: Keine Kreatur kann die Forderung des Königs erfüllen. Damit erkennen sie ihre Blamage an. Nur die Götter können den Traum wiedergeben, aber sie selbst scheitern. Diesmal können die Gelehrten ihren Ansprüchen nicht gerecht werden, dass sie in Kontakt mit der höheren Welt stehen. Nur der wahre Gott kann diesen Traum bekannt machen, denn der Traum kommt von Ihm. Indem Er diese Menschen entlarvt, macht Er den Weg dafür frei.

Nicht nur die Gelehrten Nebukadnezars sind niedergeschmettert, sondern auch Nebukadnezar selbst ist in seiner Macht niedergeschmettert. Seine schlimmsten Drohungen sind ein machtloses Druckmittel, um herauszufinden, was er unbedingt wissen will. In ohnmächtigem Zorn lässt er seine Drohungen ausführen. Er befiehlt, dass alle Weisen in Babylon getötet werden.

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