Daniel 4:6

Deutsche Versen (3-6)

Wer kennt die Erklärung des Traums?

Wie beim ersten Traum, ist Nebukadnezar klar, dass dieser zweite Traum nicht irgendein Traum ist. Er erkennt, dass es ein Traum mit einer Botschaft ist. Diese Botschaft will er erfahren. Um die Deutung des Traums herauszufinden, lässt er alle Weisen von Babel vorladen. Sie stehen als große Gruppe um ihn herum. Im Gegensatz zum ersten Traum (Daniel 2), den er vielleicht wirklich vergessen hatte, erzählt er nun, was er geträumt hat.

Aber alle seine Gelehrten versagen; sie können ihm die Erklärung nicht sagen. Als sie anlässlich seines ersten Traums gerufen wurden, behaupteten sie, Nebukadnezar müsse nur den Traum erzählen; sie könnten ihm die Deutung dann schon anzeigen (Dan 2:4; 7). Es ist klar, warum sie auch dieses Mal den Traum nicht erklären können, auch wenn er ihn jetzt wohl erzählt hat. Der Traum kommt nämlich von Gott, und nur Gott kann ihm die Deutung kundtun, denn niemand weiß, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes (1Kor 2:11).

Schließlich kommt Daniel. Hat er Daniel vergessen? Oder verletzt es seine eigene Ehre, sich wieder von einem jüdischen Exilanten helfen lassen zu müssen? Auf jeden Fall kann er ihn nicht ignorieren. Daniel erscheint erst dann auf der Bühne, als alle weltliche Weisheit versagt hat und keine Lösung finden konnte. Nach seinen früheren Erfahrungen mit der Deutung von Träumen wäre es verständlich gewesen, wenn der König zuerst an Daniel gedacht hätte. Aber so schnell vergisst der Mensch – und ganz bestimmt jemand, der nicht mit Gott lebt –, Gottes früheres Handeln in seinem Leben. Die Lektion muss neu gelernt werden.

Die Letzten, an die die Welt denkt, werden die Ersten sein, die von Gott anerkannt werden. Das sehen wir auch bei der Frau, die wegen ihrer Krankheit alles für Ärzte ausgab. Erst nachdem niemand in der Lage war, ihr zu helfen, erst als alle von ihr genutzten Mittel versagt haben, geht sie schließlich zum Herrn Jesus. Bei Ihm findet sie die lang ersehnte und begehrte Heilung (Mk 5:25-34). So greifen viele Menschen erst dann auf die Bibel zurück, wenn alle anderen Bücher nicht zum erwünschten Ergebnis führten. Gottes Wort ist die letzte Zuflucht.

Noch immer erweist sich Nebukadnezar in der Art, wie er über und mit Daniel redet, als Götzendiener. Er verbindet Daniel mit seinem Gott, sieht Daniel als jemanden, in dem der Geist der heiligen Götter ist und redet ihn als „Oberster der Wahrsagepriester“ an. Er hat keinen Zweifel daran, dass Daniel Einblick in die verborgensten Dinge hat. Im Vertrauen auf Daniels „Fähigkeit“, Träume zu deuten, erzählt er ihm seinen Traum.

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