Daniel 6:4

Deutsche Versen (5-6)

Man sucht einen Anklagegrund

Wie sehr sie auch suchen, sie finden nichts, weswegen sie Daniel vor dem König verklagen könnten. Im Gegenteil: Sie erkennen, dass er zuverlässig ist, ohne Fehl und Tadel. Sie sind gezwungen zuzugeben, dass Daniel nicht bei einem Fehler erwischt werden kann, weil er keinen macht. In diesen Kreisen ist dies in der Tat sehr bemerkenswert. Dort nutzt man ja oft genug unlautere Mittel, um noch mehr zu scheffeln als man ohnehin schon hat.

Weltmenschen schauen sich auch unser Leben als Christen genau an, mit der Absicht, über uns etwas Böses sagen zu können. Böse reden über uns werden sie sowieso. Wenn es jedoch keinen triftigen Grund gibt, werden sie zuschanden werden, wenn sie unseren guten Weg in Christus schmähen (1Pet 3:15; 16). Wie Daniel damals, sind auch wir seltsame Elemente in der heutigen Welt. Wir werden aufgefordert, „alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen“ zu tun, „damit ihr untadelig und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr scheint wie Lichter in der Welt, darstellend das Wort des Lebens“ (Phil 2:14-16). Wir können uns fragen: „Wie tun wir unsere Arbeit? Wie verhalten wir uns den Nachbarn gegenüber?“

Eine Möglichkeit sehen sie noch: Im Gesetz seines Gottes muss doch irgend etwas gegen ihn zu finden sein. Um diese Möglichkeit zu nutzen, müssen sie mit Daniels Dienst für Gott vertraut gewesen sein. Aber auch in dieser Hinsicht gibt es nichts zu finden. Daniel ist treu – dem König und seinem Gott. Dennoch sehen sie jetzt eine Chance, ihn loszuwerden. Sie müssen sich etwas einfallen lassen, wodurch er seinem Gott untreu wird. Sie gehen auf die Suche nach etwas in seinem Dienst für Gott, was ihnen eine Handhabe gibt, ihn auszuschalten.

Auch wir werden zunehmend mit solchen Dingen konfrontiert. Es gibt immer mehr Gesetze, die antichristlich sind. Nicht, dass jedes dieser Gesetze uns eine Handlung aufzwingt, die dem Wort Gottes widerspricht. So ist zum Beispiel Abtreibung bei uns gesetzlich erlaubt, aber hierzulande sind Frauen (noch) nicht verpflichtet, eine Abtreibung durchzuführen. Wenn wir es aber mit einem Gesetz zu tun haben, das uns verbietet, homosexuelle Beziehungen als Sünde zu bezeichnen, bringt uns das durchaus auf die Ebene dessen, wo etwas von uns verlangt wird, bei dem wir nicht mitmachen können. Wir können keine Gesetze befolgen, die uns dazu verpflichten, etwas zu tun, was dem Wort Gottes widerspricht.

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