Deuteronomy 1:32

Gottes Treue und der Unglaube des Volkes

Mose spricht zu einer Generation, die sich dessen nicht oder kaum bewusst sein kann, was vierzig Jahre vorher stattgefunden hatte. Trotzdem spricht er zu ihnen, als ob es sie selbst betraf: Sie waren widerspenstig und wollten nicht hinaufziehen, sie murrten in ihren Zelten. Mose kann dies tun, da er weiß, dass der Keim des Unglaubens auch in dieser Generation vorhanden ist. Sie sind nicht besser als ihre Väter. Auch dieses neue Geschlecht hat seinen Unglauben und Aufstand am Ende der Reise gezeigt (4Mo 21:5).

Der Gläubige ist eine neue Schöpfung in Christus, aber seine alte Natur ist unverbesserlich schlecht. Wenn der Gläubige diese nicht im Tod hält (Röm 6:11), wird auch er die schlimmsten Sünden begehen können.

Wir können Gott Vorwürfe machen, weil wir meinen, dass Er nicht für ausreichende Mittel sorgt, um uns mit den Segnungen zu beschäftigen. Aber die eigentliche Frage ist, ob wir die Segnungen wertschätzen. Wenn wir das tun, werden wir die Mittel und die Zeit dafür bekommen. Generationen in den letzten Jahrhunderten mussten viel länger und härter arbeiten als wir heutzutage. Trotzdem kannten sie die Schrift durch und durch. Wie kommt das? Sie wussten die Segnungen wertzuschätzen, während wir uns durch irdische Sachen vereinnahmen lassen. Alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis sind in Christus verborgen (vgl. Kol 2:3). Wenn wir uns mit Ihm beschäftigen, werden wir zunehmend alles genießen, was uns in Ihm gegeben ist. Ein Herz voller Verlangen wird von der Wahrheit lernen, die in Jesus ist (Eph 4:21).

In 5Mo 1:31 sehen wir, wie Gott sein Volk durch die „große und schreckliche Wüste“ führte. Wozu Mose nicht imstande war (4Mo 11:14), das tat Gott: Er trug sie, wie ein Mann sein Kind trägt. In seiner Rede in der Synagoge im pisidischen Antiochien weist Paulus darauf hin, wie Gott sein Volk zärtlich wie eine Amme gepflegt hatte (Apg 13:18; vgl. Jes 66:13; Ps 103:13). Das ist seine Antwort auf ihre Anschuldigungen, dass Er sie hasse, eine Antwort, die Beschämung hätte bewirken müssen.

Das Volk hatte Kundschafter für sich ausgesandt. Mose erinnert daran, dass der HERR selbst als Kundschafter ihnen vorausgegangen war, um für sein Volk einen passenden Platz zu suchen (5Mo 1:33). Sie sollten sich besser auf Ihn verlassen, statt ihren Weg anhand menschlicher Wahrnehmungen zu bestimmen.

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