Deuteronomy 11:10-21

Der Unterschied zwischen Ägypten und Kanaan

Das Bewahren des Wortes Gottes bewirkt geistliche Kraft (1Joh 2:14b). Wenn wir die Lektionen der 5Mo 11:1-7 zu Herzen nehmen, erhält das Wort Gottes Gelegenheit, uns Kraft zu geben, um das Land in Besitz zu nehmen (Kol 1:11; 2). Das Erbteil spricht von dem Friedensreich, das sowohl die Erde als auch den Himmel umfasst und über das wir zusammen mit dem Herrn Jesus regieren werden (Eph 1:9b-11). Aber da ist auch die Sprache von einem Erbteil in dem Licht, das jetzt schon unser Teil ist und von uns genossen werden kann. Das ist das Reich des Sohnes seiner Liebe, in dem wir uns jetzt schon befinden. Die Früchte des Landes Kanaan sind ein Bild der Segnungen dieses Reiches.

Dem Kennzeichen, dass das Land „von Milch und Honig fließt“, wird noch ein besonderes Kennzeichen hinzugefügt und das ist, dass das Land Wasser trinken wird „vom Regen des Himmels“ (5Mo 11:11). Der Regen des Himmels sorgt für das Gedeihen der Früchte (5Mo 11:14; 17). In diesem Kennzeichen liegt der große Unterschied hinsichtlich der Art und Weise, mit der das Land Ägypten getränkt wird. Ägypten kennt praktisch keinen Regen. Die Fruchtbarkeit erhält Ägypten durch die jährliche Überschwemmung des Nils in Verbindung mit der Bewässerung durch den Menschen. Das bedeutet, dass die Fruchtbarkeit Ägyptens die Folge eigener Anstrengung ist und nicht verursacht wird durch den Regen des Himmels wie bei Israel.

Ägypten behauptet, dass der Nil von ihm ist (Hes 29:3). Es denkt nicht an den Ursprung des Stromes. Ägypten stellt uns die Welt vor, die meint, dass sie allen Segen aus natürlichen Quellen erhält. Der natürliche Mensch betrachtet den Segen als sein Eigentum, ohne an Gott zu denken. Er meint ein Recht darauf zu haben als Resultat seines eigenen Einsatzes.

Der Segen des verheißenen Landes kommt umsonst aus dem Himmel von Gott. Das Land steht unter seiner ständigen Fürsorge. Seine Augen sind das ganze Jahr hindurch beständig darauf gerichtet (Ps 65:10-14). Sollten diese Augen die Bedürfnisse seiner Kinder nicht wahrnehmen? Sind seine Liebe und seine Macht nicht ausreichend groß, um diese Bedürfnisse zu stillen?

Der Regen hat mit Lehre und Unterweisung zu tun. So wird die Lehre Moses als Regen bezeichnet (5Mo 32:2). Der Regen ist ein Bild von dem Segen, den wir durch die Predigt empfangen, die von dem herrlichen Haupt im Himmel ausgeht und mittels seiner Gaben zu uns kommt, um die Heiligen zu vervollkommnen.

Der Regen steht hier in Verbindung mit dem Land. Dieser Segen ist aber nicht selbstverständlich, er setzt den Regen des Himmels voraus ohne natürliche Hilfsbrunnen. In allen kirchlichen Systemen, wo mittels menschlicher Regeln und Satzungen „das Wasser“ gelenkt wird, ist sehr wenig über die himmlischen Segnungen zu hören. Das kommt nicht von ungefähr. Das Erwerben von Segen des Herrn geht nicht mittels theologischer Ausbildungen und Diplome, sondern mittels Gehorsam des Herzens.

Verheißung von Segen

Der Regen kommt nicht auf Bestellung, sondern zu Gottes Zeit, wenn Er ihn gibt. Er verbindet den Regen mit Gehorsam. Der Frühregen ist für uns gleichsam die Zeit, als wir zuerst etwas von dem Herrn Jesus entdeckten, das weiter ging als Sein Erlösungswerk. Wir leben in der Zeit des Spätregens, seitdem der Herr in seiner Güte Anfang des 19. Jahrhunderts abermals die Segnungen des Landes offenbar machte. Haben wir davon getrunken und geschmeckt?

Der Regen des Landes ist nötig, damit „du dein Getreide und deinen Most und dein Öl“ einsammelst. In Psalm 104 sehen wir, dass Getreide bestimmt ist für Speise, Wein verbunden wird mit Freude und Öl für ein strahlendes Angesicht sorgt (Ps 104:14; 15).

Für uns bedeutet dies, dass wir uns ständig mit der Speise des Landes ernähren sollen, das ist für uns der Herr Jesus als das Brot aus dem Himmel (Joh 6:47-58). Sich mit Ihm als dem ewigen Leben ernähren, bedeutet, dass wir innerlich verwirklichen, dass Er unser Leben ist und wir dadurch Gemeinschaft haben mit dem Vater und dem Sohn. Der Vater und der Sohn sind von Ewigkeit her in dem Land. Damit dürfen wir uns stärken, denn wir können in einer praktischen Weise mit dem Vater das teilen, was sein Herz erfüllt.

Der neue Wein stellt die vollkommene Freude vor, die wir kennen dürfen als eine Folge der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn. Auch das ist ein Segen des ewigen Lebens (1Joh 1:1-4). Das Öl stellt wieder einen anderen Aspekt des ewigen Lebens vor. Etwas davon sehen wir in Psalm 133. Dort wird das ewige Leben genossen von Brüdern, die zusammen wohnen (Ps 133:1-3). Das ist ein Platz, wo der HERR den Segen verordnet. Dieser Platz sind die himmlischen Örter. Hier wird das an einem Platz genossen, wo die Brüder einträchtig beieinander wohnen. Am Anfang von 1. Johannes 1 geht es nicht nur um die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn, sondern auch um die Gemeinschaft mit unseren Geschwistern. Was uns in irdischer Hinsicht scheiden kann, ist dort verschwunden.

Was uns verbindet, ist eine intensive Liebe zueinander, die aus dem Besitz desselben ewigen Lebens kommt. Gerade wenn wir zusammen sind, können wir die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn in besonderer Weise erfahren. Unsere Einheit ist ein Bestandteil der Einheit zwischen dem Vater und dem Sohn. Durch unsere Uneinigkeit erleben wir das oft nicht, aber im Grundsatz ist diese Einheit da und kann auch empfunden werden, dort fließt Öl.

Warnung vor Götzendienst

Der Segen kommt mit dem Gehorsam des Volkes. Wenn das Volk allerdings abweicht von dem HERRN, dann wird der Zorn des HERRN gegen sie entbrennen. Wenn sie der Meinung sind, dass andere Götter ihnen Segen geben werden, dann wird der HERR ihnen seinen Segen vorenthalten.

Einprägen und sichtbar machen

Die warnenden Worte der 5Mo 11:16; 17 sollten ein besonderer Ansporn sein für das Volk Gottes, um sich selbst und ihren Kindern Gottes Worte einzuprägen. Sie müssen sichtbar sein an den Häusern, in denen sie wohnen, in den Familien, die sie bilden, und sie müssen ihren Kindern gelehrt werden.

Wie viel Energie ist dafür nötig, um all diese Anordnungen lebendig zu halten. Das gesamte Leben muss davon durchdrungen sein. Wir können erst dann fruchtbringend mit unseren Kindern darüber reden, wenn diese Dinge an uns persönlich gesehen werden. Das ewige Leben ist nicht allein fruchtbringend in unseren Zusammenkünften, sondern kann täglich in allen Umständen unseres Lebens eine Freude für uns sein und wir erleben dann bereits auf der Erde die Tage des Himmels. Der Ausdruck „die Tage des Himmels über der Erde“ sagt nicht nur etwas über die Qualität des Lebens, sondern stellt uns auch die Dauer vor: Dieses Leben wird gelebt, solange der Himmel über der Erde steht, also allezeit.

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