‏ Ephesians 6:17

Die Waffenrüstung

Eph 6:14. Wir wollen uns jetzt die ganze Waffenrüstung etwas genauer anschauen. Wir werden sehen, was wir anziehen (Eph 6:11), was wir aufnehmen sollen (Eph 6:13), und ob du das schon gemacht hast. Teile, die noch nicht richtig sitzen, kannst du ja dann in Ordnung bringen.

Der erste Teil, die Wahrheit, dient dem Schutz der Lenden. In der Bibel stehen die Lenden für die Kraft zum Gehen. In 2. Mose 12 wird zum Volk gesagt, dass sie das Passah mit gegürteten Lenden essen sollten (2Mo 12:11), das heißt, bereit zu sein, Ägypten zu verlassen und sich auf den Weg in das verheißene Land zu machen. Die „Lenden umgürtet mit Wahrheit“ bedeutet, dass dein Wandel mit der Wahrheit übereinstimmen muss. Das ist der Fall, wenn du das Wort Gottes tatsächlich auf dich anwendest. Dadurch wirst du die Dinge, mit denen du in Berührung kommst, so sehen, wie sie wirklich sind.

So wie „die Wahrheit in dem Jesus“ (Eph 4:21) in seinem Wandel zu sehen war, so soll sie auch deinem Wandel Kraft geben. Die Wahrheit muss ein Teil deines Wesens werden, in allem, was du sagst und tust. Dein ganzes Denken, Reden und Handeln muss durch die Wahrheit geleitet werden, durch das, was wahr ist, so wie Gott die Dinge sieht. Dich so an die Sachen zu halten, wie Gott sie in seinem Wort offenbart hat, darin liegt die Kraft für deinen Wandel in einer Welt, in der Satan immer noch Herr und Meister ist. Wenn dein Empfinden für die Welt mit Wahrheit umgürtet ist, wird sie dich davor bewahren, etwas von der Welt lieb zu haben. Die Wahrheit macht dir nämlich klar, dass die Welt im Bösen liegt und dass alles, was in der Welt ist, nicht aus dem Vater ist (1Joh 5:19; 1Joh 2:15-17).

Mit Wahrheit umgürtet sein heißt nicht, dass du die ganze Bibel auswendig kannst. Es kommt darauf an, ob du alles, womit du zu tun bekommst, an der Wahrheit prüfen willst. Wenn sich dann erweist, dass etwas mit der Wahrheit übereinstimmt, ist es gut, wenn aber nicht, dann ist es verwerflich.

Dieses Stück der Waffenrüstung ist auch in seelsorgerlicher Hinsicht von Bedeutung. Wir haben ja nun alle mit anderen Menschen zu tun. Das können Familienangehörige sein, Kollegen, Nachbarn, Bekannte, ein Bruder oder eine Schwester. Auch mit uns kann alles Mögliche geschehen. Alle unsere Beziehungen und alles, was mit uns geschieht, muss im Licht der Wahrheit gesehen werden. Dann wird der wahre Charakter dieser Menschen oder eines Ereignisses erkennbar, sodass wir uns richtig darauf einstellen können. Wenn wir das nicht tun, ist die Gefahr groß, dass du und ich von anderen Menschen oder von dem, was über uns hereinbricht, gelebt werden. Wenn du Personen oder Ereignisse im Licht der Wahrheit beurteilst, kannst du sie richtig einordnen und können sie dich nicht mehr manipulieren. Nur dadurch bist du mit der richtigen Sicht darauf gewappnet. Damit kannst du die entsprechenden Angriffe abwehren. So hast du die Kraft (die „Lenden“), um für Gott zu leben und Ihn in der Welt darzustellen. Das ist keine Sache von Gefühlen, sondern der Gesinnung. Petrus sagt: „... umgürtet die Lenden eurer Gesinnung“ (1Pet 1:13).

Der zweite Bestandteil, Gerechtigkeit, dient zum Schutz für die Brust. Gerechtigkeit beinhaltet, dass du jedem gibst, was ihm oder ihr zusteht. Es geht darum, richtig zu handeln, so wie Gott es will. Der Brustharnisch schützt das Herz. „Von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens“ (Spr 4:23). Werden bei allem, was aus unserem Herzen hervorkommt, die Rechte Gottes anerkannt, sodass wir so handeln, wie Gott es will? Paulus übte sich darin, „allezeit ein Gewissen ohne Anstoß zu haben vor Gott und den Menschen“ (Apg 24:16). Bei ihm saß „der Brustharnisch der Gerechtigkeit“ genau an der richtigen Stelle. Wenn unser Gewissen nicht sauber ist, sind wir den Listen des Teufels ausgeliefert und im Kampf gegen ihn kraftlos.

Eph 6:15. Der dritte Bestandteil hat mit deinen Füßen zu tun: „... an den Füßen beschuht mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens“. Hier geht es nicht darum, dass du bereit bist, das Evangelium zu verkündigen; auch nicht so sehr darum, dass du in der Gewissheit des Friedens mit Gott lebst (Röm 5:1). Friede ist hier der Friede zwischen Juden und Heiden in einem neuen Menschen (Eph 2:14; 17). Das ist ein himmlischer Friede, der Friede Gottes (Phil 4:7). In unserem Wandel muss sichtbar werden, dass wir aus dem Frieden heraus leben. Dann bringen wir Gott alles, was wir auf dem Herzen haben. Dann haben wir Ruhe in allen Umständen, in die Gott uns führt. Der Herr Jesus ist uns darin ein Vorbild (Mt 11:25-30). Der Friede Gottes wird gekennzeichnet durch die Ruhe Gottes auf seinem Thron, der das ganze Getümmel auf der Erde nichts anhaben kann. Wenn uns der Teufel bei den ersten zwei Bestandteilen nicht zu fassen bekommt, wird er versuchen, unseren Frieden wegzunehmen. Genau wie bei Hiob wird er dafür allerlei (nicht gerade schöne Umstände) benutzen. Im Himmel gibt es nichts, wodurch wir unruhig werden und unseren Frieden verlieren. Das Zeugnis von der himmlischen Wirklichkeit soll auf der Erde vor allem in dem Frieden gesehen werden, den wir inmitten des ganzen Getümmels ausstrahlen.

Eph 6:16. Nach drei militärischen Kleidungsstücken werden uns jetzt drei Hilfen zum Schutz gereicht. Als Erstes der „Schild des Glaubens“. Der Glaube wird uns also als ein „Schild“ vorgestellt. Was ist das für ein großartiges Bild: Du siehst einen langen Schild vor dir, hinter dem sich der ganze Körper verbergen kann. So bist du unerreichbar für alle feurigen Pfeile. Wenn dein Vertrauen wirklich auf Gott gerichtet ist, wenn du glaubst, dass Er alles in der Hand hat und von nichts überrascht wird, werden alle Anstrengungen des Bösen, dich zu entmutigen, ins Leere laufen. Im Glauben siehst du den verherrlichten Christus, dem Gott in Kürze alle Mächte unterwerfen wird. Der Teufel flüstert dir ein: „Wenn Gott dich liebte, dann würde ...“ Der Teufel nährt Gedanken des Unglaubens und des Misstrauens. Das sind die „feurigen Pfeile“, die er abschießt und die in deiner Seele ein Feuer entfachen, das schnell um sich greift. Ein Pfeil, der das Ziel trifft, verursacht ein kleines Loch. Doch ein Brandpfeil bringt etwas viel Schlimmeres als ein kleines Loch. Der Teufel will, dass du daran zweifelst, dass Gott dich liebt und gut zu dir ist. In so einem Fall nimmst du den Schild des Glaubens auf, sodass alle Brandpfeile abgewehrt und ausgelöscht werden. So löschte Hiob einen feurigen Pfeil aus, den der Teufel über seine Frau abschoss (Hiob 2:9; 10). Halte daran fest, dass alle Dinge in der Hand des Vaters und des Sohnes sind. Gott hat dich lieb und lässt denen, die Ihn lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken (Röm 8:28).

Eph 6:17. Um den Kopf, den Sitz der Gedanken, zu schützen, rüstet dich Gott mit dem „Helm des Heils“ aus. Du weißt, dass du „durch Gnade errettet“ bist (Eph 2:5). Die Errettung ist eine Gabe Gottes (Eph 2:8) und somit nicht von Menschen abhängig. Deswegen steht die Errettung auch fest, und du kannst erhobenen Hauptes dem Feind widerstehen.

Das sechste Hilfsmittel ist das „Schwert des Geistes, das Gottes Wort ist“. Das Schwert ist das Wort Gottes, wie es in der Kraft des Geistes gebraucht wird. Wie man es gebrauchen soll, zeigt der Herr Jesus bei der Versuchung in der Wüste (Mt 4:1-11). Immer wieder wehrt Er den Feind mit einem Zitat aus dem Wort Gottes ab, wobei Er sagt: „Es steht geschrieben.“

Dieses Schwert setzt du ein, wenn du in bestimmten Situationen Aussagen des Wortes Gottes bringst. Wenn du das Schwert des Geistes treffsicher gebrauchen willst, musst du üben, wie man damit umgeht. Das schließt nicht nur mit ein, das Wort Gottes immer besser kennen zu lernen, sondern auch, dass du weißt, wo und wann du es einsetzen musst. Von den 60 Helden, die das Tragbett Salomos umgaben, heißt es: „Sie alle führen das Schwert, sind geübt im Kampf“ (Hld 3:7; 8). Bösen Mächten kann man nur mit dem Wort Gottes widerstehen. Mit der „Waffe des Diskutierens“ bekommst du das nicht hin, auch wenn du noch so zungenfertig bist.

Lies noch einmal Epheser 6,14–17.

Überleg einmal, wie die einzelnen Teile der Waffenrüstung in deinem Leben wirksam sind.

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