‏ Esther 1:7

Eine Mahlzeit für das Volk

Nachdem das Fest für die Befehlshaber seiner Armee und die Herrscher seiner Landschaften vorbei ist, gibt der König ein neues Gastmahl (Est 1:5). Diesmal sind die Gäste das ganze Volk „das sich in der Burg Susan befand, vom Größten bis zum Kleinsten“. Die Dauer dieses Festes beträgt sieben Tage und es findet „im Hof des Gartens des königlichen Palastes“ statt. Es wird angenommen, dass Ahasveros dieses Fest allen Menschen in Susan als Ausdruck seiner Freude über die erhaltene Erlaubnis zur Kriegsführung gibt.

Der Festsaal ist dekoriert mit den kostbarsten Teppichen und Stoffen, „befestigt … an silbernen Ringen und weißen Marmorsäulen“ (Est 1:6). Darüber hinaus gibt es „Polster“, die einen daran erinnern, dass man in der Gegenwart des großen Fürsten zur Ruhe kommt. Der Boden, auf dem die Ruhebetten stehen, besteht aus dem wertvollsten Gestein. Es zeigt an, dass die Ruhe, die man genießt, attraktiv und beständig oder stabil ist.

Es gibt auch „königlichen Wein … in Menge, nach der Freigebigkeit des Königs“. Die Tatsache, dass es sich um „königlichen Wein“ handelt, bedeutet vielleicht, abgesehen davon, dass der König ihn gibt, dass es Wein ist, den der König selbst trinkt und den er nun auch seinen Untertanen zu trinken gibt. Dass es sich um Wein „nach der Freigebigkeit des Königs“ handelt, zeigt das reiche Weinangebot an. Man braucht keine Angst vor einem Mangel zu haben.

Der zu trinkende Wein wird „in goldenen Gefäßen“ gereicht, die alle voneinander verschieden sind (Est 1:7). Dies erinnert an einen anderen Aspekt eines vom König organisierten Gastmahles. Der Wein ist ein Bild der Freude (Ps 104:15; Ri 9:13), die jeder Mensch auf eine andere, einzigartige Weise erlebt, was durch „alle voneinander verschiedenen Gefäßen“ dargestellt wird.

Wir können Ahasveros in dieser Szene als ein Bild Gottes auf seinem Thron sehen, umgeben von der ganzen Herrlichkeit der ersten Schöpfung. Er gibt allen großzügig seine Segnungen, wie Sonne und Regen und fruchtbare Zeiten, Nahrung und Freude (Mt 5:45b; Apg 14:17). Wer Ihn als Quelle dieses Segens anerkennt, wird völlige Ruhe und wahre Freude finden.

Auch hat Gott die Menschen noch nie gezwungen, von diesen Segnungen Gebrauch zu machen, denn es gilt die Anordnung „ohne Zwang“ (Est 1:8). Gott, den man in der Schöpfung erkennen kann, wird jedoch von den Menschen „weder als Gott verherrlicht noch ihm Dank dargebracht“ (Röm 1:20; 21). All das Gute, das Gott dem Menschen schenkt, stellt den Menschen auf die Probe. Dann stellt sich heraus, dass der Mensch alles missbraucht, was Gott gegeben hat.

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