Exodus 2:1-10
Einleitung
Es ist ratsam, als Einführung zu diesem Kapitel zunächst einmal Apostelgeschichte 7,17–29 und Hebräer 11,23–27 zu lesen:Apostelgeschichte 7,17–2917 Als aber die Zeit der Verheißung näher kam, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, 18 bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Joseph nicht kannte. 19 Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und behandelte die Väter schlecht, indem er ihre Kinder aussetzen ließ, damit [sie] nicht am Leben blieben. 20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war schön für Gott; und er wurde drei Monate im Haus des Vaters aufgezogen. 21 Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter [des] Pharaos zu sich und zog ihn auf, sich zum Sohn. 22 Und Mose wurde unterwiesen in aller Weisheit [der] Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken. 23 Als er aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte, kam es in seinem Herzen auf, sich nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, umzusehen. 24 Und als er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er [ihn] und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug. 25 Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe; sie aber verstanden es nicht. 26 Und am folgenden Tag zeigte er sich ihnen, als sie sich stritten, und drängte sie zum Frieden, indem er sagte: Männer, ihr seid Brüder, warum tut ihr einander unrecht? 27 Der aber dem Nächsten unrecht tat, stieß ihn weg und sprach: „Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt? 28 Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?“ 30 Mose aber floh bei diesem Wort und wurde ein Fremder im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte. Hebräer 11,23–2723 Durch Glauben wurde Mose, als er geboren war, drei Monate von seinen Eltern verborgen, weil sie sahen, dass das Kind schön war; und sie fürchteten das Gebot des Königs nicht. 24 Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharaos zu heißen, 25 und wählte lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, als den zeitlichen Genuss der Sünde zu haben, 26 indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung. 27 Durch Glauben verließ er Ägypten und fürchtete die Wut des Königs nicht; denn er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren.Moses Geburt
Während das Volk unter dem harten Sklavendienst seufzt, beginnt Gott das Werk ihrer Befreiung. Ohne dass es dem Volk bewusst ist, wird der Erlöser zur Welt gebracht. Mose wird in die Familie von Amram und Jokebed hineingeboren (2Mo 6:20), die beide aus dem Stamm Levi sind. Eine wichtige Lektion für jeden, der einen Ehepartner sucht: Nur daraus kann etwas zur Ehre Gottes werden, wenn beide zur Familie der Kinder Gottes gehören.Es war eine Glaubenstat in jener Zeit, in der jeder Knabe ein Kind des Todes war, Kinder zur Welt zu bringen. Aber dieses Ehepaar fürchtet das Gebot des Königs nicht (Heb 11:23). Jokebed sieht mit den Augen des Glaubens, dass es ein besonderes Kind ist und dass Gott einen Plan mit ihm hat (Apg 7:20). So dürfen auch wir unsere Kinder sehen, die wir von Gott empfangen.Mose wird als Findelkind ausgesetzt
Was schön für Gott ist, kann nicht verborgen bleiben. Jokebed bringt Mose genau an den Platz, an dem der Pharao das Kind haben wollte, den Platz des Todes! Aber wie tut sie das? Dem Glauben fehlt es nie an Mitteln. Sie legt ihn in ein Kästchen aus Schilfrohr, das sie durch Bestreichen mit Pech und Asphalt wasserdicht gemacht hat. Das Kästchen lässt uns an die Arche Noah denken (Kasten und Arche sind im hebräischen Grundtext das gleiche Wort!). Sowohl das Kästchen als auch die Arche beschützten diejenigen, die darin waren, vor den Gefahren des Wassers. Das Wort für Pech, das auch zum Wasserdichtmachen der Arche benutzt wird („verpichten“, 1Mo 6:14), hat mit Versöhnung zu tun. Jokebed ist sich bewusst, dass das Todesurteil auch ihrem Kind gilt, was sie durch ihr Handeln deutlich zeigt. Aber durch das Kästchen hat sie eine Vorkehrung getroffen, damit ihr Sohn nicht den Tod durch die Ägypter erleidet. Als Jokebed Mose in das Kästchen legt, hat sie sozusagen ein ganzes Volk hineingelegt und damit ein ganzes Volk gerettet. Wenn auch wir unsere Kinder der Welt „anvertrauen“ und sie loslassen müssen, dürfen wir anhaltend für sie beten, das heißt sie Gott anvertrauen. Gott gab den Herrn Jesus, damit man in Ihm geborgen sein kann. Sicher muss das Kind persönlich zum Glauben an den Herrn Jesus kommen. Aber wir dürfen und sollen als Eltern für sie beten.Mose kommt in den Palast
Genau nach Gottes Plan kommt die Tochter Pharaos zum Fluss. Gott benutzt die Tränen des Babys, um das Mitleid der Tochter des Pharaos zu erregen. Mose wird von ihr als Sohn angenommen. Sie will ihn dann als ihren eigenen Sohn aufziehen (Apg 7:21). Die Welt erhebt Anspruch auf unsere Kinder und will sie nach ihrem Muster formen und prägen. Bevor Pharaos Tochter ihren Einfluss auf Mose ausüben kann, sorgt Gott dafür, dass er durch seine eigenen Eltern geformt wird. Auf diese Art und Weise spottet Gott über die ganze Macht des Pharaos. Gott hat „die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht“ (1Kor 1:20b). Er benutzt den schrecklichen Befehl Pharaos, um Mose an dessen Hof zu bringen, worin sich seine unendliche Weisheit zeigt. Der Plan Gottes geht in Erfüllung, trotz eines Pharaos, der sich dagegen wehrt. Erstaunlicherweise gebraucht Gott den Pharao sogar ohne dessen Wissen, um mit seinem Volk zum Ziel zu kommen. Mirjam, die ältere Schwester Moses, spielt nun eine unverzichtbare Rolle. Es ist übrigens auffällig, wie viele Frauen bei Moses Geburt eine Rolle spielen. Erst die Hebammen. Dann Moses Mutter, die alles bereitmacht, um Mose in den Nil zu legen. Weiter Mirjam, die Wache bei ihrem Bruder hält und ihn wieder zu seiner Mutter bringt. Zum Schluss die Tochter des Pharaos, die Mose findet, als sie mit ihren Dienerinnen zum Nil geht. Sie lässt ihn von ihrer Magd aus dem Wasser holen. Mirjam unterstützt das Vorhaben ihrer Eltern und wird dadurch von Gott zur Erfüllung seiner Pläne mit Mose benutzt. Dank ihres Einsatzes bekommt Mose in seinen ersten Lebensjahren eine Erziehung Gottesfürchtiger Eltern. Diese Erziehung verfehlt ihr Ziel nicht: Später weigert sich dann auch Mose, ein Sohn der Tochter Pharaos zu heißen (Heb 11:24).
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