Exodus 2:21

Mose flüchtet nach Midian

Was in 2. Mose als eine Flucht vorgestellt wird, zeigt Hebräer 11 als eine Glaubenstat (Heb 11:27). Wir können eine Parallele zum Herrn Jesus ziehen. Der Herr Jesus wurde einerseits von seinem Volk verworfen; andererseits ist Er in den Himmel zurückgekehrt, um dort auf die Zeit zu warten, in der sein Volk Ihn als ihren Erlöser annehmen wird. In der Zeit, als sich Mose in Midian aufhält, empfängt er eine heidnische Braut. Das ist vergleichbar mit dem Herrn Jesus, der in dieser Zeit, in der sein Volk Israel Ihn verworfen hat, die Gemeinde als seine Braut von Gott bekommen hat. In dem Namen, den Mose seinem Sohn gibt, zeigt er, dass er sein Volk auch im fremden Land nicht vergessen hat.

Die göttliche Vorsehung bringt Mose an den Hof Pharaos, der Glaube bringt ihn von dort weg. Mose hätte folgern können, dass Gott ihm die Stellung am Königshof gegeben habe, um sie zum Wohl seines Volkes zu nutzen. Aber dann hätte das Volk seine Erleichterung oder gar seine Befreiung dem Pharao zu verdanken gehabt. Das war nicht Gottes Art und Weise, sein Volk zu befreien.

Gottes Absicht mit dieser Zeit, die Mose am Hof des Pharaos verbracht hatte, war die, dass Mose alles wieder preisgeben sollte, was er dort gelernt und an Reichtum besessen hatte. Was Mose aufgab war mehr als das, was irgendein Angehöriger des Volkes zu dieser Zeit aufzugeben gehabt hätte. Gott benutzt häufig die als Führer, die mehr aufgegeben haben als alle anderen. Sie haben zudem oft mehr gelitten als ihre Mitgeschwister. Mose hatte bewusst gewählt, „mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden“ (Heb 11:25). Er ließ sich nicht durch die Schönheiten blenden, die ihn umgaben. Mose hatte einen Blick für das, was durch den Glauben zu sehen war.

In Midian angekommen ist seine erste Tat wieder eine Erlösungstat. Dieses Mal errettet er sieben Hirtinnen von Hirten, die sich bestimmte Rechte anmaßen. Mose kommt nun in die Schule Gottes, um den Hirtenberuf zu lernen. Alle Lektionen, die er zu lernen hat, wird er einmal nötig haben, um Gottes Volk als eine Herde zu führen (Ps 77:21). Der Herr Jesus ist der „gute Hirte“ (Joh 10:11), der „große Hirte“ (Heb 13:20) und der „Erzhirte“ (1Pet 5:4). Von Ihm lernen wir, wie wir als Hirten unter seinem Volk arbeiten können.

Nach vierzig Jahren am Hof des Pharaos, „unterwiesen in aller Weisheit [der] Ägypter“, war er ein Mann geworden, „mächtig in seinen Worten und Werken“ (Apg 7:22). In den folgenden vierzig Jahren (Apg 7:30) wird Gott ihn zu einem „sehr sanftmütigen“ Mann machen, „mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren“ (4Mo 12:3). Bevor ein Werk durch Mose getan werden konnte, musste zuerst ein Werk in Mose geschehen. Auch bei anderen Knechten Gottes nutzte Gott eine Zeit der Vorbereitung. So war Joseph dreizehn Jahre lang Sklave in Ägypten (1Mo 37:2; 1Mo 41:46) und Paulus hielt sich drei Jahre in der Wüste Arabiens auf (Gal 1:15-18).

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