Exodus 20:2

Einleitung

Die zehn Gebote, die im 1. Teil dieses Kapitels stehen, sind gemäß 2. Mose 34 „die Worte des Bundes, die zehn Worte“ (2Mo 34:28). Diese Worte sind gerichtet an ein Volk, das aus Ägypten erlöst worden ist. Durch die Erlösung aus Ägypten hat der HERR die Nichtigkeit aller Götter Ägyptens und seine Erhabenheit über sie gezeigt. Durch die Erlösung hat Er sich die Israeliten verpflichtet. Sie gehören Ihm und sonst niemandem. Das soll sich in ihrem ganzen Leben zeigen. Der HERR schloss diesen Bund mit Israel am Sinai, nirgendwo anders und mit keinem anderen.

Die Zahl „Zehn“ weist auf Verantwortung hin. Diese zehn Worte werden an ein Volk gerichtet, das aus Ägypten erlöst ist. Die Bedeutung des Gesetzes ist: „Tut dies und ihr werdet leben.“ Der Brief an die Galater macht deutlich, dass auf dieser Basis kein Mensch das ewige Leben erworben hat. Im Gegenteil, auf dieser Grundlage des Gesetzes gibt es keine Hoffnung für den Menschen (Gal 3:10; 11).

Für den Gläubigen, der zur Gemeinde gehört, heißt es nicht: „Tu und lebe“, sondern: „Lebe und handle entsprechend.“ Der Gerechte lebt aus Glauben. Der Brief an die Galater macht deutlich, dass sich Gesetz und Glaube gegenseitig völlig ausschließen (Gal 3:12). Wer glaubt, ist nicht mehr „unter Gesetz, sondern unter Gnade“ (Röm 6:14).

Das bedeutet nicht, dass er nun als Gläubiger imstande ist, das Gesetz zu halten. Das Gesetz ist nicht für Gläubige gegeben, für Gerechte, sondern für Menschen im Fleisch (1Tim 1:8-11). Das Gesetz ist ein Spiegel, der dem Menschen zeigt, worin er fehlt, damit er seine Sünden bekennt und zu Christus Zuflucht nimmt.

Das Gesetz macht Sünden offenbar, aber es ist kein Mittel, um die Sünden abzuwaschen. Jemand, der das Gesetz übertritt, stirbt, ohne Barmherzigkeit zu finden. Das ist die Forderung des Gesetzes (Heb 10:28). Das Gesetz ist im Prinzip auch negativ. Es besteht hauptsächlich aus Dingen, die verboten werden. Das Gesetz bezieht sich auf die sündige Natur der Menschen.

Das Gesetz zeigt nicht, wer Gott ist, sondern zeigt Ihn in seinen heiligen und gerechten Forderungen. Wer Gott wirklich ist, sehen wir nur in dem Herrn Jesus. Das Gesetz verdeutlicht, wie der Mensch sein muss, und offenbart, was er ist. Der Mensch neigt zur Übertretung von allem, was Gott gebietet. Die ersten vier Gebote betreffen das Verhältnis zu Gott, die nächsten sechs das zu dem Nächsten. Diesen Unterschied macht der Herr Jesus auch, wenn Er, als Zusammenfassung des Gesetzes, sagt, dass man Gott über alles lieben soll, und seinen Nächsten wie sich selbst (Mt 22:36-40).

[Eine ausführlichere Diskussion über die Funktion des Gesetzes für den Christen siehe die Broschüre Der Christ und das Gesetz .]

Erstes Gebot

Dieses Gebot bekräftigt, dass es nur einen Gott gibt, und dass Er völlig souverän ist (1Kor 8:4-6). Gott duldet nichts und niemanden neben sich, dem die gleiche Ehre zuteilwird. Der Mensch ist ein Sünder. Er hat sich von Gott abgewendet, sucht aber immer wieder etwas, das er verehren kann. Gott weiß das. Er kennt das Herz des Menschen. Darum verbietet Er auch, andere Götter zu besitzen.

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